Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Titel: Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
Vom Netzwerk:
langsam öffneten.
    Der Präsident trat ruhig heraus, ohne viel Aufhebens, und ging an der kleinen Gruppe von Besuchern vorbei, die den Aufzug nach unten nehmen wollten. Hinter diesen Leuten, etwa auf halber Strecke in der Statuenkammer stand der Ritter, immer noch ohne aufzusehen. Er beobachtete alles aus den Augenwinkeln. Er zählte drei Agenten und Wallaces Tochter.
    Die Haut des Ritters kribbelte. Er musste sich dem Präsidenten nicht einmal nähern. Denn Wallace kam geradewegs auf ihn zu.
    Der Ritter hatte für diesen Moment geübt. Er hatte darum gebetet. Wie seine Vorgänger hatte er jedes Detail immer wieder trainiert. Jedes Detail, einschließlich des Aufsetzens der Maske. Stunden, ja tagelang hatte der Ritter die Maske immer wieder hervorgeholt und sie aufgesetzt, aus der Tasche gezogen und aufgesetzt, immer wieder, bis er es in einer einzigen schnellen Bewegung hinbekam.
    Als der Ritter jetzt sah, wie Präsident Wallace ihm sozusagen auf dem Tablett serviert wurde, wusste er, dass seine Gebete erhört worden waren.
    Der Präsident ging an ihm vorbei. Der Ritter beugte sich vor und griff in seine Tasche, nahm die Vorderseite der Maske in die Hand. Als seine Finger sie berührten, ihre kreidige Oberfläche spürten, erinnerten sich seine Muskeln wieder an das, was zu tun war. Die Zeit schien stehen zu bleiben. Das Leben schien in Momentaufnahmen abzulaufen, als die beiden Agenten vor dem Präsidenten an ihm vorbeizuschweben schienen. Zwei Schritte hinter ihnen schwebten der Präsident und seine Tochter, gerade als er die Maske aus der Tasche holte.Das Gleiche galt für den Agenten, der als Letzter kam. Als sie an ihm vorbeigingen, musste der Ritter unwillkürlich grinsen. Er stand jetzt schräg hinter ihnen, und keiner von ihnen hatte ihn auch nur registriert.
    Sie waren alle auf ihr Ziel konzentriert, auf die Kindergruppe auf der anderen Seite der Kammer. Als der Präsident sich ihnen näherte, drehten sich ein paar Kinder herum. Eines von ihnen, ein Mädchen mit dicken Wangen und grausam wirkender Zahnspange, hob die Hand und deutete auf den Präsidenten, als es sah, wer da kam. Ein anderes rief den Namen der Tochter des Präsidenten. Die Kinder drehten sich eins nach dem anderen um, sahen zu ihm hin, begannen zu lächeln. Die Lincoln-Gipsmaske saß auf seinem Gesicht.
    »Dad, sieh mal«, meinte Nessie und deutete über die Schulter zurück auf den Ritter. »Dieser Mann da, er ist verkleidet wie Abraham …«
    Präsident Orson Wallace drehte sich um, ebenso der militärische Adjutant.
    Der Ritter griff in seiner Jackentasche nach seiner Pistole …
    Nein! Seine Pistole war weg. Wie konnte das …?
    Es ploppte.
    Etwas Heißes bohrte sich in den Rücken des Ritters.
    Er presste seine Hand auf den Rücken und drückte auf die schmerzende Stelle. Seine Finger fanden ein Loch. In seinem Rücken. Er hatte ein Loch unmittelbar über seiner Taille.
    Dann blickte er hinab auf seinen Bauch. Er war nass … und rot. Blut. Es war sein eigenes Blut, das sich um seine Taille ausbreitete.
    Man hatte auf ihn geschossen. Irgendjemand …
    »Warum?«, knurrte eine harte Stimme unmittelbar hinter ihm.
    Der Ritter taumelte, fuhr herum, um sich dem Schützen zu stellen, der die Waffe des Ritters in der Hand hielt. Der Mann trug einen hellroten Schal, der die untere Hälfte seines Gesichts verdeckte. Aber unter dem Schal sah der Ritter, dass irgendetwas mit dem Gesicht des Schützen nicht stimmte. Es sah aus, als wäre es geschmolzen.
    Der Ritter legte den Kopf auf die Seite, als seine Sehkraft nachließ und alles vor seinen Augen verschwamm. Dann sah er wieder scharf. Er kannte den Mann mit der geschmolzenen Haut, den Mann, dergerade auf ihn geschossen und damit das Leben des Präsidenten gerettet hatte. Es war Marshall.
    »Warum haben Sie Pastor Riis getötet?«, wollte Marshall wissen und griff nach der Maske des Ritters.
    Er bekam keine Antwort.
    Die Leute schrien und rannten in alle Richtungen davon.
    »Da wurde geschossen! Jemand hat geschossen!«, schrie ein Mann.
    Als flögen Schemen durch die Luft, stürzten sich die Undercover-Agenten auf Marshall und den Ritter. Die beiden Männer wurden schlaff, und ihre Köpfe ruckten zur Seite und nach hinten, als sie zu Boden gerissen wurden. Aber als Marshall fiel, war er ruhig und unbesorgt, das konnte der Ritter auf seinem Gesicht erkennen. Genau das machte Marshall so gefährlich. Ihn kümmerte sein eigenes Schicksal nicht.
    Als der Ritter mit dem Gesicht auf den Boden

Weitere Kostenlose Bücher