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Der fünfte Elefant

Der fünfte Elefant

Titel: Der fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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hinzu.
    »Keine Ahnung, Herr. Ich nur ein kleiner Stein war, als fortzogen wir. Mein Vater ein besseres Leben in der großen Stadt wollte.«
    »Du wirst vielen Zwergen begegnen, Detritus.« Mumm verzichtete darauf, die Vampire und Werwölfe zu erwähnen. Wenn sie einen Troll angriffen, begingen sie damit den letzten großen Fehler in ihrem untoten Leben. Immerhin benutzte Detritus als Handwaffe eine Armbrust, deren Sehne eine Zugkraft von zweitausend Pfund hatte.
    »Nicht weiter schlimm sein, Herr. Ich bin sehr modern, was betrifft Zwerge.«
    »Aber sie könnten dir mit einer recht altmodischen Einstellung begegnen.«
    »Du meinen Zwerge aus der Tiefe?«
    »Ja.«
    »Ich von ihnen gehört.«
    »Soweit ich weiß, finden nahe der Mitte noch immer Kämpfe zwischen Zwergen und Trollen statt. Unter solchen Umständen sind Takt und Diplomatie erforderlich.«
    »Dafür ich bin genau der richtige Troll, Herr«, sagte Detritus.
    »In der vergangenen Woche hast du einen Mann durch eine Mauer gedrückt, Detritus.«
    »Ich dabei sehr taktvoll vorgegangen bin. Und die Mauer nicht sehr dick war.«
    Mumm ließ es dabei bewenden. Der fragliche Mann hatte drei Wächter ins Reich der Träume geschickt, mit einer Keule, die Detritus mit einer Hand zermalmte, bevor er eine Mauer suchte, die ihm taktvoll genug erschien.
    »Bis morgen. Paraderüstung, denk dran. Und jetzt schick Angua zu mir.«
    »Sie nicht da ist, Herr.«
    »Mist. Dann sende einige Mitteilungen für sie aus.«
     
    Igor schlurfte durch die Flure des Schlosses und zog dabei auf angemessene Weise einen Fuß hinter sich her.
    Er war Igor, Sohn von Igor, Neffe mehrerer Igors, Bruder von Igors und Vetter von so vielen Igors, dass er sich ohne ein dickes Adressbuch nicht an alle erinnern konnte. Igors änderten kein funktionierendes Rezept. 8
    Und allen Igors gefiel es, für Vampire zu arbeiten. Vampire hielten sich an einen ganz bestimmten Zeitplan, waren höflich zu ihren Bediensteten und – ein wichtiger Punkt – erforderten nicht viel Arbeit beim Bettenmachen und Kochen. Außerdem verfügten sie in den meisten Fällen über kühle, große Keller, wo sich ein Igor seiner wahren Berufung widmen konnte. Dies alles ergab einen guten Ausgleich für jene unliebsamen Zwischenfälle, die damit endeten, dass man die Asche der Vampire zusammenkehren musste.
    Er betrat Lady Margolottas Gruft und klopfte höflich an den Sargdeckel, der daraufhin ein wenig zur Seite rutschte.
    »Ja?«
    »Ef tut mir Leid, dich mitten am Nachmittag zu ftören, Euer Gnaden, aber du
haft
gefagt…«
    »Schon gut. Und…?«
    »Der Patrifier entfendet Mumm, Euer Gnaden.«
    Eine zierliche Hand schob sich durch den Spalt zwischen Deckel und Sarg und wurde zu einer Faust.
    »Ja!«
    »In der Tat, Euer Gnaden.«
    »Na so was. Samuel Mumm. Armer Teufel. Wissen die Hündchen Bescheid?«
    Igor nickte. »Der Igor def Baronf hat eine Nachricht entgegengenommen.«
    »Und die Zwerge?«
    »Ef
ift
eine offizielle Ernennung. Alle wiffen Bescheid. Feine Gnaden, der Herfog von Ankh-Morpork, Fir Famuel Mumm, Kommandeur der Ftadtwache von Ankh-Morpork.«
    »Dann ist die Kacke echt am Dampfen, Igor.«
    »Gut aufgedrückt, Euer Gnaden. Der Geruch dürfte niemandem gefallen.«
    »Ich schätze, er lässt
sie
hinter sich zurück, Igor.«
     
    Betrachten wir ein Schloss einmal aus dem Blickwinkel der Möbel.
    Dieses spezielle Schloss hat Sessel, aber sie scheinen nicht oft verwendet worden zu sein. Neben dem Kamin steht ein großes Sofa, das ziemlich abgenutzt wirkt. Die anderen Einrichtungsgegenstände sind offenbar nur deshalb vorhanden, damit der Raum nicht zu leer wirkt.
    Der lange Eichentisch glänzt und sieht trotz seines Alters erstaunlich unbenutzt aus. Eine Erklärung dafür bieten vielleicht die vielen weißen Tonnäpfe auf dem Boden.
    Auf einem von ihnen steht »Vater« geschrieben.
    Die Baronin Serafine von Überwald klappte verärgert
Twurps Adelsverzeichnis
zu.
    »Der Mann ist… ein Niemand«, sagte sie. »Eine Marionette ohne Bedeutung. Dass man ihn schickt, ist eine
Beleidigung

    »Der Name Mumm reicht weit in die Vergangenheit zurück«, sagte Wolfgang von Überwald. Er machte Liegestütze vor dem Kamin, mit nur einer Hand.
    »Und wenn schon. Das gilt auch für den Namen Schmidt.«
    Mitten in der Luft wechselte Wolfgang von der einen Hand zur anderen. Er war nackt – er gönnte seinen Muskeln gern frische Luft. Sie glänzten. Mit einer anatomischen Karte hätte man jeden Einzelnen identifizieren können.

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