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Der fünfte Elefant

Der fünfte Elefant

Titel: Der fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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ebenso brauchte wie Hirten? Mumm deutete auf die kleine Armbrust. »Na schön, nimm sie«, sagte er. »Aber du solltest deine Kollegen auf Folgendes hinweisen: Wenn ich ein solches Ding jemals auf der Straße entdecke, findet es der Eigentümer dort wieder, wo die Sonne nicht scheint.«
    »Ah«, sagte Inigo. »Du meinst den Ort mit dem lustigen Namen in Lancre, nicht wahr? Ich glaube, er ist nur etwa fünfzig Meilen von hier entfernt. Mhm, mhm.«
    »Du kannst sicher sein, dass ich eine Abkürzung kenne.«
     
    Gaspode versuchte noch einmal, in Karottes Ohr zu pusten.
    »Wach endlich
auf
«, knurrte er.
    Karotte hob die Lider und versuchte sich zu bewegen.
    »Bleib einfach still liegen«, sagte Gaspode. »Wenn’s dir was nützt: Stell sie dir als eine sehr schwere Daunendecke vor.«
    Karotte bewegte sich mühsam. Die auf ihm liegenden Wölfe rutschten ein wenig zur Seite.
    »Wärmen erstaunlich gut«, meinte Gaspode und lächelte nervös. »Eine Wolfsdecke. Natürlich müssen wir damit rechnen, dass wir eine Zeit lang streng riechen, aber selbst wenn’s juckt – wenigstens sind wir nicht tot.« Mit einem Hinterbein kratzte er sich hingebungsvoll am Ohr. Ein Wolf starrte ihn an und knurrte leise. »Entschuldige. Bald gibt’s was zu beißen.«
    »Meinst du etwas zu
essen
?«, murmelte Karotte.
    Angua erschien in seinem Blickfeld, gekleidet in ein Lederhemd und hohe Gamaschen. Sie sah zu ihm herab, stützte die Hände dabei in die Hüften. Gaspode beobachtete überrascht, dass es Karotte tatsächlich gelang, sich ein wenig in die Höhe zu stemmen, wodurch einige Wölfe ihren Platz verloren.
    »
Du
hast uns verfolgt?«, fragte er.
    »Nein, diese Wölfe hier«, erwiderte Angua. »Sie hielten dich für einen verdammten Narren. Ich hab’s an ihrem Heulen gehört. Und sie hatten Recht! Seit drei Tagen hast du nichts gegessen! Und hier oben kündigt sich der Winter nicht einen Monat im Voraus mit vorsichtigen Hinweisen an. Er kommt über Nacht! Warum bist du nur so
dumm
gewesen?«
    Gaspode blickte sich auf der Lichtung um. Angua hatte das Feuer wieder angezündet. Gaspode hätte es nicht einmal dann geglaubt, wenn er es mit eigenen Augen gesehen hätte: Die Wölfe schienen Holz herangeschleppt zu haben. Einer von ihnen war sogar mit einem Reh gekommen, das nach dem Herbst noch nicht abgemagert war. Speichel tropfte Gaspode von der Schnauze, als er herrlichen Bratenduft wahrnahm.
    Etwas Menschliches und Kompliziertes geschah zwischen Karotte und Angua. Es klang nach einem Streit, aber es
roch
nicht danach. Wie dem auch sei: Die jüngsten Ereignisse ergaben für Gaspode durchaus einen Sinn. Das Weibchen lief fort, und das Männchen folgte ihr. So war’s oft. Für gewöhnlich machten sich etwa zwanzig Männchen verschiedener Größe auf den Weg, aber Gaspode musste zugeben, dass es bei Menschen gewisse Unterschiede gab.
    Sicher dauerte es nicht mehr lange, bis Karotte den großen Wolf bemerkte, der allein am Feuer saß. Und dann würden die Fetzen fliegen. Tja, Menschen…
    Über seine eigene Abstammung wusste Gaspode nichts Genaues. Er hatte etwas von einem Terrier und vielleicht auch von einem Spaniel. Dazu kamen ziemlich viele Promenadenmischungen und möglicherweise auch irgendein Bein. Doch er hielt mit unerschütterlicher Entschlossenheit an dem Glauben fest, dass in jedem Hund etwas von einem Wolf steckte, und der Wolf in Gaspode verkündete folgende warnende Botschaft: Man sollte es vermeiden, den Wolf am Feuer auch nur direkt anzusehen.
    Er wirkte nicht in dem Sinne gemein oder boshaft. Das war auch gar nicht nötig. Er blieb selbst dann in eine Aura kompetenter Macht gehüllt, wenn er ganz still saß. Gasode hatte viele Straßenkämpfe zwar nicht gewonnen, aber überlebt, und deshalb wusste er: Gegen ein solches Geschöpf würde er nicht einmal dann antreten, wenn er auf die Hilfe von zwei Löwen und eines Mannes mit einer Axt zurückgreifen könnte.
    Er näherte sich einer Wölfin, die hochnäsig ins Feuer blickte.
    »Hallo, Süße«, grüßte er.
    »
Was
hast du gesagt?«
    Gaspode dachte noch einmal über seine Strategie nach. »Hallo, Teuerste… äh… Wolfsdame«, brachte er hervor.
    Die emotionale Temperatur sank noch weiter und stellte klar, dass er auch auf diese Weise keinen Erfolg erzielen würde.
    »Äh, Fräulein?«, fragte er hoffnungsvoll.
    Die Wölfin drehte den Kopf und richtete ihre Schnauze auf ihn. »Was
bist
du?« Eis glitt von jeder einzelnen Silbe.
    »Ich heiße Gaspode«, bellte Gaspode mit

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