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Der fünfte Elefant

Der fünfte Elefant

Titel: Der fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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wenn man ihn berührte.
    Mumm ging zum rückwärtigen Teil der Kutsche. Dort steckte ein weitaus größerer Pfeil im Holz.
    »Sie versuchten, dich an der Steigung einzuholen«, sagte Inigo hinter ihm.
    »Du hast sie getötet.«
    »Einige sind entkommen.«
    »Das überrascht mich.«
    »Ich habe nur zwei Hände, Euer Gnaden.«
    Mumm sah zum Schild des Gasthauses. Das schlicht gemalte Bild zeigte einen großen roten Kopf mit Stoßzähnen und einem Rüssel.
    »Dies ist der Gasthof ›Zum Fünften Elefanten‹«, sagte Inigo. »Du hast das Gesetz hinter dir gelassen, als wir Lancre passierten, Euer Gnaden. Hier gibt es nur noch das Recht des Stärkeren. Man behält, was man vor anderen schützen kann. Man bekommt, was man im Kampf erringt. Schwache überleben nicht.«
    »Auch Ankh-Morpork ist ziemlich gesetzlos, Herr Schaumlöffel.«
    »Ankh-Morpork hat jede Menge Gesetze. Aber viele Leute schenken ihnen keine Beachtung. Und das, Euer Gnaden, ist eine ganz andere Schüssel mit Fett, mmhm, mmph.«
    Sie setzten den Weg als Konvoi fort. Detritus nahm auf dem Dach der ersten Kutsche Platz, der eine Tür und ein großer Teil der einen Seite fehlte. Um sie herum erstreckte sich das monotone Weiß einer schneebedeckten Landschaft.
    Nach einer Weile kamen sie an einem Nachrichtenturm vorbei. Brandspuren an einer Seite des steinernen Sockels verrieten, dass jemand keine Neuigkeit für gute Neuigkeiten hielt, aber die Klappen des Turmes klackten und glitzerten immerzu.
    »Die ganze Welt sieht zu«, sagte Mumm.
    »Sie war immer gleichgültig«, erwiderte Schaumlöffel. »Bis heute. Jetzt will sie den Deckel vom Land reißen und nehmen, was darunter liegt.«
    Ah, dachte Mumm. Unser Killer hat doch mehr als nur ein Gefühl.
    »Ankh-Morpork hat immer versucht gut mit anderen Nationen auszukommen«, meinte Sybil. »Zumindest in letzter Zeit.«
    »Ich glaube, wir haben es nicht in dem Sinne
versucht,
Schatz«, sagte Mumm. »Wir fanden nur heraus, dass… Warum halten wir an?«
    Er öffnete das Fenster. »Was ist los, Feldwebel?«
    »Wir auf die Zwerge warten, Herr«, antwortete der Troll von oben.
    Einige hundert Zwerge marschierten im Viererglied über die weiße Landschaft. Sie wirkten sehr entschlossen.
    »Detritus?«
    »Ja, Herr?«
    »Du solltest versuchen, weniger wie ein Troll auszusehen.«
    »Ich mir alle Mühe geben, Herr.«
    Als die Zwergenkolonne auf einer Höhe mit dem Kutschenkonvoi war, rief jemand einen Befehl, und die kleinen, grimmigen Gestalten blieben stehen. Ein Zwerg näherte sich der ersten Kutsche.
    »Ta’grdzk?«,
donnerte er.
    »Möchtest du, dass ich mich darum kümmere, Euer Gnaden?«, fragte Inigo.
    »Ich bin der verdammte Botschafter«, sagte Mumm und stieg aus.
    »
Guten Morgen, Zwerg,
(Hinweis auf schurkisch/abscheulich),
ich bin Steiger Mumm vom Aussehen

    Lady Sybil hörte Inigo leise stöhnen.
    »Krz? Gr’dazak yad?«
    »Augenblick, Augenblick, das kriegen wir schon hin…
Ich bin s
i
cher, du bist ein Zwerg ohne feste Prinzipien. Lass uns unsere Geschäfte schü
t
teln, Zwerg
(Hinweis auf schurkisch/abscheulich).«
    »Ja, ich schätze, damit wäre die Sache erledigt«, sagte Inigo. »Mmph, mmhm.«
    Der Zwerg lief an den wenigen Stellen in seinem Gesicht, die nicht von dichtem Haar bedeckt waren, rot an. Der Rest des Trupps blickte mit neu erwachtem Interesse zur Kutsche.
    Der Anführer holte tief Luft.
»D’kraha?«
    Grinsi verließ die andere Kutsche. Ihr Rock flatterte im Wind.
    Die Zwerge des Trupps drehten synchron ihre Köpfe und starrten sie an. Der Anführer riss die Augen auf.
    »B’danf K’raa! D’kraga ha’ak!«
    Mumm sah den Ausdruck in Grinsis kleinem, rundem Gesicht.
    Über ihm klackte es, als Detritus den geladenen Friedensstifter auf den Rand des Kutschendachs stützte.
    »Ich das Wort kennen, das er ihr gesagt hat«, verkündete er der Welt. »Es ist kein gutes Wort. Ich nicht noch einmal hören möchte so ein Wort.«
    »Nun, das ist ja alles ganz schön, mmph, mmhm«, sagte Inigo und stieg aus. »Wenn ihr euch nun entspannen würdet… dann haben wir vielleicht die Chance, diese Sache lebend zu überstehen, mmph.«
    Mumm hob die Hand und schob das Ende von Detritus’ Armbrust behutsam in eine weniger bedrohliche Richtung.
    Inigo sprach ziemlich schnell, und für Mumms Ohren klang sein Wortschwall nach perfektem Zwergisch – obwohl er glaubte, ein gelegentliches »Mmph« zu hören. Der Sekretär und Assassine öffnete seinen Lederkoffer und holte zwei Dokumente mit großen

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