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Der fünfte Elefant

Der fünfte Elefant

Titel: Der fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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überreichen wollte.
    Schließlich öffnete sich eine Tür in der Dunkelheit. Sie führte in eine ungefähr rechteckige Höhle mit Bücherregalen an den Wänden und überfüllten Schreibtischen. Es sah ganz nach einem Büro aus.
    »Nimm Platz, Kommandeur.«
    Ein Streichholz flammte auf. Eine Kerze wurde angezündet und verlor sich fast in der Dunkelheit.
    »Wir möchten, dass unsere Gäste das Gefühl haben, willkommen zu sein«, sagte Dee und nahm hinter einem Schreibtisch Platz. Er legte den spitz zulaufenden Lederhut beiseite und setzte zu Mumms Verblüffung eine Brille aus dickem Rauchglas auf.
    »Du hast Papiere?«, fragte er. Mumm reichte sie ihm.
    Der Zwerg las eine Zeit lang. »Hier steht ›Euer Gnaden‹«, sagte er.
    »Ja, das bin ich.«
    »Und es wird auch ein ›Sir‹ erwähnt.«
    »Das bin ich ebenfalls.«
    »Und eine ›Exzellenz‹.«
    »Wieder ich.« Mumm kniff die Augen zusammen. »Ich bin auch einmal Tafelwart gewesen.«
    Hinter der Tür am Ende des Raums erklangen zornige Stimmen.
    »Was ist die Aufgabe eines Tafelwarts?«, fragte Dee und hob dabei die Stimme.
    »Was? Äh, ich habe die Tafel nach dem Unterricht abgewischt.«
    Der Zwerg nickte. Die Stimmen wurden lauter und noch zorniger. Zwergisch war eine gute Sprache, wenn es darum ging, Ärger zum Ausdruck zu bringen.
    »Das Gelehrte von der Tafel tilgen, nachdem es gelernt worden war!« Dee musste rufen, um sich verständlich zu machen.
    »Äh, ja!«
    »Eine Aufgabe, wie sie nur von Personen wahrgenommen werden kann, die besonderes Vertrauen genießen!«
    »Könnte sein, ja!«
    Dee faltete den Brief zusammen, gab ihn zurück und blickte kurz zu Grinsi.
    »Nun, damit scheint alles in Ordnung zu sein«, sagte er. »Möchtest du etwas trinken, bevor du zurückkehrst?«
    »Wie bitte? Ich dachte, ich muss mich eurem König vorstellen.« Die Flüche auf der anderen Seite der Tür drohten, sich durch das ganze Holz zu brennen.
    »Oh, das ist nicht nötig«, sagte Dee. »Derzeit sollte er sich nicht mit…«
    »… trivialen Angelegenheiten abgeben müssen?«, vervollständigte Mumm den Satz. »Ich dachte, diese Angelegenheiten sollten so geregelt werden. Ich dachte, ihr Zwerge regelt die Dinge immer, wie sie geregelt werden sollten.«
    »Zur Zeit wäre das nicht… besonders ratsam«, sagte Dee und hob erneut die Stimme, um den Lärm zu übertönen. »Das verstehst du sicher.«
    »Gehen wir einmal davon aus, dass ich sehr dumm bin«, erwiderte Mumm.
    »Ich versichere dir, Euer Exzellenz: Was ich sehe, sieht auch der König. Und was ich höre, hört er ebenfalls.«
    »Im Moment ist das gewiss der Fall.«
    Dee trommelte mit den Fingern auf den Schreibtisch. »Euer Exzellenz, ich war nur lange genug in deiner… Stadt, um einen allgemeinen Eindruck von eurer Kultur zu gewinnen. Derzeit habe ich das Gefühl, dass du dich über mich lustig machst.«
    »Darf ich ganz offen sein?«
    »Nach dem, was ich über dich hörte, Euer Tafelwart, nimmst du nie ein Blatt vor den Mund.«
    »Habt ihr die Steinsemmel inzwischen gefunden?«
    Dees Gesichtsausdruck teilte Mumm mit, dass er ins Schwarze getroffen hatte und die nächsten Worte des Zwergs mit Sicherheit eine Lüge sein würden.
    »Was für eine seltsame Frage, die überhaupt nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat! Niemand hat die Steinsemmel gestohlen! Das ist eindeutig! Wir möchten nicht, dass jemand eine solche Lüge wiederholt!«
    »Du hast mir gesagt, ich…«, begann Mumm. Nach den Geräuschen zu urteilen, fand auf der anderen Seite der Tür inzwischen ein Kampf statt.
    »Bei der Krönung werden alle die Steinsemmel sehen können! Dies ist keine Angelegenheit, die Ankh-Morpork oder sonst jemanden etwas angeht! Ich protestiere gegen eine Einmischung in unsere privaten Dinge!«
    »Ich habe doch nur…«
    »Wir müssen die Steinsemmel auch keinen neugierigen Unruhestiftern zeigen! Es ist ein heiliges Objekt, das streng bewacht wird!«
    Mumm schwieg. Dee war noch besser als der Schuldige Schuft.
    »Jeder, der die Semmelhöhle verlässt, wird kontrolliert! Die Steinsemmel kann nicht gestohlen werden! Sie ist absolut sicher!« Dee schrie fast.
    »Ah, ich verstehe«, sagte Mumm ruhig.
    »Gut!«
    »Ihr habt sie also
noch nicht
wieder gefunden.«
    Dee öffnete den Mund, klappte ihn zu und sackte in sich zusammen. »Euer Gnaden, ich glaube, du solltest besser…«
    Die Tür am anderen Ende des Raums glitt beiseite. Ein anderer Zwerg mit kegelförmigem Erscheinungsbild stapfte ins Vorzimmer, blieb stehen, starrte

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