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Der fünfte Elefant

Der fünfte Elefant

Titel: Der fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Raum verlassen!«, brachte er hervor. »Ich hab’s mit eigenen Augen gesehen! Und ich habe gehört, wie sich die Tür hinter ihm schloss!«
    »Igor hat so seine Eigenheiten. Bitte gib Sir Samuel eine Serviette, Igor.«
    »Du hast den König als gerissen bezeichnet«, sagte Mumm und wischte sich Limonade von der Hose.
    Igor stellte einen Teller mit Keksen ab und schlurfte hinaus.
    »Habe ich das? Nein, ich glaube nicht. Solch ein Ausdruck wäre nicht sehr diplomatisch«, sagte Lady Margolotta glatt. »Wir alle unterstützen den neuen König, der die Zustimmung der meisten Zwerge genießt. Obgleich sie glaubten, einen Traditionalisten zu bekommen und sich nun mit einer unbekannten Größe konfrontiert sehen.«
    »Hast du die letzten Worte gesagt oder nicht?«, fragte Mumm, der mit Diplomatie und einer feuchten Hose rang.
    »Natürlich nicht. Weißt du, dass jemand die Steinsemmel der Zwerge gestohlen hat?«
    »Sie behaupten, das sei nicht der Fall.«
    »Glaubst du ihnen?«
    »Nein.«
    »Ohne die Steinsemmel kann keine Krönung stattfinden.«
    »Müssen wir warten, bis eine andere gebacken wird?«, fragte Mumm.
    »Nein, es wird keine Niederen Könige mehr geben«, sagte Lady Margolotta. »Sie sind nicht mehr legitimiert. Die Steinsemmel symbolisiert eine Kontinuität, die bis zu B’hrian Blutaxt zurückreicht. Es heißt, er saß darauf, als sie noch weich war. Er soll sogar seinen Abdruck darin hinterlassen haben.«
    »Du meinst, das Königsamt wurde von… Hinterteil zu Hinterteil weitergegeben?«
    »Die Menschen glauben an Kronen, nicht wahr?«
    »Ja, aber wenigstens zieren sie das andere Ende!«
    »Dann nimm Throne.« Lady Margolotta seufzte. »Die Leute messen den seltsamsten Dingen Bedeutung bei. Kronen. Relikte, Knoblauch. Die Machtfrage führt bestimmt zu einem Bürgerkrieg, den Albrecht gewinnen wird, und anschließend beendet er die Handelsbeziehungen mit Ankh-Morpork. Wusstest du das? Er hält die Stadt für etwas Böses.«
    »Mir ist klar, dass es dort jede Menge Unheil gibt«, sagte Mumm. »Ich
lebe
da.«
    »Ich habe gehört, dass er alle Zwerge in Ankh-Morpork zu
D’hrarak
erklären will«, fuhr die Vampirin fort. Mumm hörte, wie Grinsi nach Luft schnappte. »Übersetzt heißt das ›keine Zwerge‹.«
    »Und wenn schon«, meinte Mumm. »Ich glaube kaum, dass sich unsere Jungs davon aus der Fassung bringen lassen.«
    »Äh«, sagte Grinsi.
    »Ja. Die junge Dame wirkt besorgt, und du solltest auf sie hören, Sir Samuel.«
    »Entschuldige bitte«, sagte Mumm. »Aber welche Rolle spielst du in dieser ganzen Angelegenheit?«
    »Trinkst du wirklich nicht, Sir Samuel?«
    »Nein.«
    »Nicht einmal ein Gläschen?«
    »Nein«, wiederholte Mumm etwas schärfer. »Das müsstest du eigentlich wissen, wenn du so gut über mich informiert bist…«
    »Und doch bewahrst du in der untersten Schublade deines Schreibtischs eine halbe Flasche als eine Art permanenten Test auf«, sagte Lady Margolotta. »Das, Sir Samuel, klingt nach einem Mann, der sein Hemd falsch herum trägt.«
    »Ich möchte wissen, wer dir das alles erzählt hat!«
    Lady Margolotta seufzte erneut. Mumm gewann den Eindruck, dass er bei einem weiteren Test versagt hatte. »Ich bin reich, Sir Samuel. Das trifft auf die meisten Vampire zu. Wusstest du das nicht? Ich bin sicher, dass Lord Vetinari Informationen für wertvoll hält. Oft können sie sogar noch wertvoller sein als Geld. Nun, was Geld betrifft… Es braucht nicht zu sprechen, nur zuzuhören.«
    Die Vampirin schwieg, beobachtete Mumm und schien plötzlich beschlossen zu haben, nur noch zu lauschen. Ihr Blick bereitete Mumm Unbehagen.
    »Wie geht es Lord Vetinari?«, fragte Lady Margolotta.
    »Dem Patrizier? Oh… gut.«
    »Inzwischen müsste er recht alt sein.«
    »Ich war mir nie sicher, wie alt er eigentlich ist«, sagte Mumm. »Er dürfte in meinem Alter sein, schätze ich.«
    Lady Margolotta stand abrupt auf. »Die Begegnung mit dir war
sehr
interessant, Sir Samuel. Ich hoffe, es geht Lady Sybil gut?«
    »Äh, ja.«
    »Gut. Freut mich sehr. Wir sehen uns bestimmt wieder. Igor wird dich nach draußen führen. Grüß den Baron von mir, wenn du ihn besuchst. Tätschel ihm von mir den Kopf.«
     
    »Was sollte der ganze verdammte Unfug, Grinsi?«, fragte Mumm, als die Kutsche wieder losrollte.
    »Welchen Unfug meinst du, Herr?«
    »Praktisch das ganze Gespräch. Was sollte es die Zwerge in Ankh-Morpork kümmern, wenn jemand sagt, sie seien keine Zwerge? Sie
wissen
doch, dass sie Zwerge

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