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Der Fünfte Elefant

Der Fünfte Elefant

Titel: Der Fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Es gab
    nicht den geringsten Beweis dafür, dass sie ihm zugehört hatten,
    während die Tauben zweifel os Interesse zeigten, auch an den Bro-
    schüren über die Vorzüge des Omnianismus. Derzeit benutzen sie
    das Informationsmaterial vor allem zum Nestbau, aber es war zu-
    mindest ein Anfang.
    Eine Taube kam herein, als er die Sitzstangen säuberte.
    »Ah, Zebedinah«, sagte er, griff nach dem Vogel und löste die
    Nachrichtenkapsel von seinem Bein. »Ausgezeichnet. Diese Mittei-
    lung stammt vom Obergefreiten Schuh. Zur Belohnung sol st du
    einige leckere Körner bekommen, freundlicherweise geliefert von
    Josia Getreide und Söhne, Saatguthändler, letztendlich aber ein
    Zeichen von Oms Güte.«
    Flügel schlugen, und eine zweite Taube landete auf einer Stange.
    Obergefreiter Besuch erkannte Wilhelmina, einen von Feldwebel
    Anguas Vögeln.
    Er nahm die Nachrichtenkapsel. Das dünne Papier darin war
    sorgfältig zusammengefaltet und trug die Aufschrift: »Für Karotte,
    persönlich.«
    Besuch zögerte kurz, bevor er die Mitteilung von Reg Schuh der
    pneumatischen Röhre anvertraute. Luft zischte und trug die Nach-
    richt zum Hauptbüro. Die andere erforderte nach Besuchs Mei-
    nung eine sorgfältigere Lieferung.
    Karotte arbeitete in Mumms Büro, aber er saß nicht am Schreib-
    tisch des Kommandeurs. Stattdessen hatte er an einem Klapptisch
    in der Ecke Platz genommen. Die schwankenden Stapel aus Do-
    kumenten wirkten nicht mehr ganz so alpin wie am vergangenen
    Tag. Hier und dort konnte man sogar die Oberfläche des Schreib-
    tischs erkennen.
    »Eine persönliche Nachricht für dich, Hauptmann.«
    »Danke.«
    »Und Obergefreiter Schuh möchte, dass ein Feldwebel zu Keine-
    sorges Fabrik kommt.«
    »Hast du die Nachricht zum Büro weitergeleitet?«
    »Ja, Herr. Die pneumatische Röhre ist sehr praktisch«, fügte Be-
    such pflichtbewusst hinzu.
    »Kommandeur Mumm hält nicht viel davon, aber bestimmt spa-
    ren wir dadurch Zeit«, sagte Karotte und entfaltete den Zettel.
    Besuch beobachtete ihn. Karottes Lippen bewegten sich ein we-
    nig, als er las.
    »Woher kam die Taube?«, fragte er schließlich und zerknül te den
    Zettel.
    »Sie ist ziemlich erschöpft, Herr. Scheint einen ziemlich weiten
    Flug hinter sich zu haben.«
    »Ah. Gut. Danke.«
    »Schlechte Nachrichten, Herr?«, fragte Besuch vorsichtig.
    »Einfach nur Nachrichten, Obergefreiter. Ich möchte dich nicht
    länger aufhalten.«
    »In Ordnung, Herr.«
    Als der enttäuschte Besuch gegangen war, trat Karotte ans Fens-
    ter und blickte hinaus. Eine typische Straßenszene von Ankh-
    Morpork lag vor ihm, gestört vom Verkehr.
    Nach einigen Minuten kehrte er zum Klapptisch zurück, schrieb
    eine kurze Mitteilung und stopfte sie in eine Kapsel, die er der
    Rohrpost übergab.
    Kurze Zeit später keuchte Feldwebel Colon durch den Flur. Ka-
    rotte war immer bestrebt, die Wache zu modernisieren, und in
    diesem Zusammenhang erschien es ihm viel moderner eine Nachricht durch die pneumatische Röhre zu schicken, als wie Mumm
    die Tür zu öffnen und einen Namen zu rufen.
    Karotte empfing Colon mit einem freundlichen Lächeln. »Ah,
    Fred. Ist alles in Ordnung?«
    »Ja, Herr?«, erwiderte Fred Colon unsicher.
    »Gut. Ich gehe zum Patrizier, Fred. Als dienstältester Feldwebel
    leitest du die Wache, bis Kommandeur Mumm zurückkehrt.«
    »Ja, Herr. Äh, du meinst sicher, bis du zurückkehrst…«
    »Ich kehre nicht zurück, Fred. Ich quittiere den Dienst.«

    Der Patrizier betrachtete die Dienstmarke auf seinem Schreibtisch.
    »… und gut ausgebildete Truppe«, sagte Karotte irgendwo vor
    ihm. »Vor einigen Jahren bestand die Wache nur aus vier Perso-
    nen. Heute funktioniert al es wie eine große Maschine.«
    »Ja, obwohl es hier und dort manchmal ›Boing‹ macht«, erwiderte
    Lord Vetinari und sah noch immer auf die Dienstmarke. »Bitte
    überleg es dir noch einmal, Hauptmann.«
    »Ich habe es mir mehrmals überlegt, Herr. Und ich bin jetzt kein
    Hauptmann mehr.«
    »Die Wache braucht dich, Herr Eisengießersohn.«
    »Die Wache ist größer als nur ein Mann, Herr«, sagte Karotte
    und blickte starr geradeaus.
    »Ich bin nicht ganz sicher, ob sie größer ist als Feldwebel Colon.«
    »Feldwebel Colon wird oft falsch eingeschätzt, Herr. Sein Cha-
    rakter hat eine solide Grundlage.«
    »Sein Hintern ist ebenfalls ziemlich solide, Hauptm… Herr Ei-
    sengießersohn.«
    »Ich meine, er gerät bei einem Notfal nicht gleich in hel e Auf-
    regung, Herr.«
    »Seine einzige

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