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Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Drake
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gehört zu haben, als die Flüssigkeit durch die Luft flog.
    Ein Zischen.
    Jetzt war das Etwas verschwunden, genau wie Mark. Er war allerdings nicht durch das Tor gegangen, sondern gleich einem Quarterback, der mit dem Ball über das Spielfeld stürmte, losgerannt und mit einem Satz über die Mauer gesprungen, welche die Cottages vom Nachbargrundstück trennte.
    Fassungslos starrte sie ihm hinterher.
    Dann kehrte sie mit einem Ruck in die Gegenwart zurück. Deanna stand einfach nur da und zitterte.
    “Deanna!” Sie lief zu ihrer Freundin und nahm sie in die Arme.
    Deanna rührte sich nicht, nahm sie gar nicht wahr.
    “Deanna?”, wiederholte sie vorsichtig.
    Deanna fuhr zusammen, als würde sie plötzlich aus dem Tiefschlaf erwachen, und schaute Lauren verwirrt an.
    “Ich …” Sie verstummte und sah sich um. “Ich weiß nicht mehr, wie ich hierhergekommen bin”, sagte sie und zitterte. “Habe ich wieder geschlafwandelt? Ich hatte einen Traum. Ich wollte rausgehen, um mich mit Jonas zu treffen. Aber dann war es gar nicht Jonas.” Sie klang völlig verloren und verängstigt. Dann änderte sich ihr Verhalten mit einem Schlag. “Hast du mit Mark Davidson geredet? Was ist denn bloß los mit diesem Mann? Warum wollte er Jonas etwas antun?” Mit einem Mal klang sie nicht mehr verwirrt, sondern ungeduldig und genervt.
    “Deanna, das hier ist eine ernste Sache”, sagte Lauren fest. “Und sie hat weder mit Mark noch mit Jonas zu tun. Du hast schon wieder geschlafwandelt. Und du hast geschrien.”
    “Habe ich nicht!”, widersprach Deanna schockiert.
    “Ist alles in Ordnung?”
    Lauren wirbelte herum. Helen und Janice waren, in Morgenmäntel gehüllt, aus ihrem Cottage gekommen.
    “Oh”, stöhnte Deanna. “Hab ich euch geweckt? Habe ich wirklich geschrien?”
    “Ja, hast du”, bestätigte Janice. “Zumindest hat irgendjemand geschrien.”
    “Das wollte ich nicht. Es tut mir so leid. Dabei habe ich heute Abend sogar aufgepasst, nicht zu viel zu trinken”, sagte Deanna entschuldigend.
    Heidi kam ebenfalls heraus, noch im Halbschlaf und verwirrt. “He, was ist denn hier los?”
    “Alles okay”, sagte Deanna, sie schien jetzt wieder sie selbst zu sein und tat so, als wäre ihr irritierendes Verhalten von eben nicht weiter der Rede wert. “Mich kann man zwar schick anziehen, aber man kann mich einfach nirgends mehr mit hinnehmen”, sagte sie leichthin. “Ich habe schon mein ganzes Leben lang Träume gehabt, manchmal schöne, manchmal schreckliche, aber noch nie zuvor habe ich die ganze Nachbarschaft aufgeweckt. Es tut mir wirklich furchtbar leid.”
    “Ist doch kein Problem. Bloß gut, dass wir alle in der Nähe waren, was?”, sagte Janice fröhlich; dann murmelte sie leise: “Das ist ja seltsam. Wo steckt denn der große dunkelhaarige Herzensbrecher aus Cottage sechs? Man sollte doch annehmen, der wäre auch längst hier draußen. Er ist ja so …”
    “Atemberaubend?”, frotzelte Helen.
    “Ich glaube, er ist Polizist oder so”, sagte Janice.
    “Er ist Schriftsteller und Musiker”, korrigierte Lauren.
    “Das behauptet er. Aber ich glaube, er ist bei der Polizei. Oder vielleicht vom FBI.”
    Und ich glaube, er ist wahnsinnig, hätte Lauren gern gesagt.
    Andererseits war diese ganze Nacht wahnsinnig. Auch wenn sie zugeben musste, dass der Innenhof jetzt wieder vollkommen normal erschien – keine merkwürdigen Augen, die sie beobachteten, keine lebenden Schatten –, so war es doch feucht, spät und dunkel. Und Deanna war immer noch aschfahl und zitterte.
    “Mark”, hauchte Deanna. Dann lachte sie. “Ich glaube, der ist los, um das Monster aus meinem Traum zu bekämpfen.”
    So viel dazu, dass Deanna wütend auf Mark war, weil er Jonas angegriffen hatte, dachte Lauren.
    “Also, wenn es allen wieder gut geht …” Janice gähnte.
    “Alles prima. Und noch mal Entschuldigung, mir tut es echt leid”, sagte Deanna. “Hoffentlich könnt ihr alle auch wieder einschlafen.”
    “Das schaffen wir schon”, versicherte Helen.
    “Dann können wir jetzt auch wieder ins Bett gehen?”, fragte Heidi. “Wir werden was vor die Tür stellen, Deanna, damit du nicht wieder nach draußen verschwinden kannst.”
    Deanna sah Lauren an. Das hast du letzte Nacht gemacht, fragten ihre Augen, wieso nicht heute?
    Lauren konnte die stumme Frage nicht beantworten. Sie konnte ja schlecht erwidern: weil ich einem Verrückten zugehört habe, der über Vampire geredet hat.
    Sie gingen wieder rein, und Lauren legte

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