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Der Fürst der Skorpione

Der Fürst der Skorpione

Titel: Der Fürst der Skorpione Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Hammerschmitt
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Appartement zurück, in eine Abteilung des AMP-Containers, die vom Materiallager der Riders mit einem alten Teppich abgetrennt war. Der Himmel wusste, wo die Riders die Teppiche, das Essen und die Leuchtelemente herhatten, mit denen sie in den bewohnten Teilen der Karawane Licht machen konnten. Es war wahrscheinlich alles gestohlen. Aber das machte Björn jetzt gar nichts aus. Er war dankbar für das Essen und das Licht. Mit dem Rücken an der Containerwand lehnend, gestützt von seinem Rucksack, neben sich Tabea, war er so glücklich, wie er es in diesem Moment überhaupt nur sein konnte. Er betrachtete seine Finger, die sich weit schneller schlossen und öffneten als gestern noch. Sie gehorchten besser, sie waren mehr seine, er hatte den Eindruck, sie seien irgendwie aufgewacht. Also stimmte es doch. Diese Illegalen, die ihm den Zettel zugesteckt und Tabea das Intro übertragen hatten, waren keine Betrüger gewesen. Man konnte Zombies wieder beschleunigen, mit Elektrizität, und diese harten Jungs, diese Freeriders, wie sie sich nannten, hatten, ohne es zu wollen, seine Ketten gesprengt. Wie schmerzhaft war der Elektroschock gewesen! Aber jetzt war er fast wieder ein richtiger Mensch. Als er seine Hände genug geprüft und bestaunt hatte, legte er sie auf dem Bauch ab wie kostbare Instrumente, die nicht beschädigt werden durften. Sizilien konnte nicht mehr allzu weit sein.
    Tief in der Nacht wachte sie mit einem Ruck auf. Eine Sekunde lang glaubte sie, der Rider mit dem Schocker stünde wieder über ihr. Aber dann beruhigte sie sich. Es war ja alles gut gegangen. Sie hatte Björn wiedergefunden und die Freeriders waren keine Feinde mehr. Das ist gut, dachte sie, das ist gut. Aber etwas war nicht gut, das spürte sie genau. Sie hörte nur die Fahrgeräusche der Karawane, sie sah absolut nichts, weil die Lichter gelöscht worden waren, aber sie spürte trotzdem ganz genau, dass außer Björn und ihr noch jemand im Raum war. Sie richtete sich auf, aber eine große Hand legte sich auf ihre Schulter: Björns, wie sie glücklicherweise schnell genug bemerkte, sonst hätte sie geschrien.
    »Tommi«, sagte Björn ruhig. »Du bist zu laut. Sogar Tabea hast du aufgeweckt. Und ich hab dich schon reinkommen gehört.« Der Eindringling gab keine Antwort.
    »Danielle lässt uns hier aus einem ganz bestimmten Grund schlafen. Er will uns beweisen, dass er uns vertraut. Vertrauen gegen Vertrauen, das ist die Rechnung von Danielle. Eure Vorräte sind hier sicher. Aber wir beide sind es auch. Soll ich dir verraten, warum?«
    Immer noch nichts von der anderen Seite des Containers. Tabea bildete sich jetzt sogar ein, sie könne den nächtlichen Besucher sehen. Aber das war natürlich nur eine Täuschung. »Ich muss nicht schlafen. Nie. Ich bin immer wach und kann mich und Tabea deswegen gut beschützen.« Tabea hörte ein verächtliches Schnauben, dann Schritte. Durch die geschickt verhängte, winzige Tür, die die Riders in die Containerwand geschnitten hatten, fiel ganz kurz ein Streifen Licht. Sie waren wieder allein.
    Die Riders waren erstaunlich gut organisiert, wie sich am nächsten Tag herausstellte. Sie kannten die Karawanen wie ihre Westentasche. Nick, offenbar der Elektroniker der Gruppe, behauptete, er sei sogar in der Lage, eine Karawane ganz in seine Gewalt zu bringen und sie dorthin zu steuern, wohin er wollte. Selbst die Satellitenüberwachung könne er täuschen, sagte er. Tabea wusste nicht, was sie von seinen Sprüchen halten sollte, aber er schien kein Angeber zu sein. Er hatte tatsächlich Spezialtaschen mit verschiedenen Computern dabei, von denen er sich nie weiter als ein paar Meter entfernte. In bestimmten Zeitabständen baute er seine Apparaturen auf, um mysteriösen Geschäften nachzugehen.
    Vor allem aber waren die Riders Meister darin, in die leeren Container einzudringen und sich dort einzurichten. Wenn sie keine anderen Zugänge fanden, schnitten sie sich einfach durch die Wände, und die kleinen, ultrascharfen Geräte, die sie dazu benutzten, waren ihr ganzer Stolz. Sie wohnten praktisch in den Karawanen, »wie Flöhe auf einer Katze«, sagte Nick. Er verriet ihr auch, dass sie manche Container immer wieder benutzten. Speziell in dem AMP- Container, wo sie diesmal ihr Materiallager eingerichtet hatten, war er schon drei Mal unterwegs gewesen.
    »Aber wie verwischt ihr eure Spuren?«, fragte Tabea. »Die müssen doch merken, wenn ihr einen Container benutzt habt!« Er grinste. »Betriebsgeheimnis«, sagte

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