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Der Fürst der Wölfe - Wegner, L: Fürst der Wölfe

Der Fürst der Wölfe - Wegner, L: Fürst der Wölfe

Titel: Der Fürst der Wölfe - Wegner, L: Fürst der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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in die Betrachtung der Lamia versunken.
    „Melody“, rief Juvenal.
    Sie drehte sich gehorsam um und kam auf ihn zu. Quietschend fiel die Zellentür ins Schloss und wurde von Sancho abgeschlossen. Den Schlüssel überreichte er Juvenal.
    „Du wirst oben an der Kellerpforte Wache halten, Sancho. Ich brauche etwas Schlaf. Solltest du irgendetwas Verdächtiges hören, weckst du mich sofort.“
    Mehr an Vorkehrung konnten sie nicht treffen. Eine kurze Erholung war Juvenal vergönnt, ehe er sich mit Berenike auseinandersetzte und sie von seinem Plan überzeugen musste. Zwingen, das war ihm von vornherein klar, konnte er sie nicht.
    „Sie sollte ausgelöscht werden, Sir. Sonst wird sie uns überrumpeln und alle umbringen. Lamia sind böse und hinterhältig.Und giftig sind sie obendrein“, sagte Melody mit bebenden Mundwinkeln.
    Grishan hob die Brauen. Sancho seufzte schwer. Juvenal blickte grimmig in die Runde.
    „Wäre sie darauf aus zu töten, stünde ich nicht vor euch. Dennoch ist Vorsicht angesagt. Es wäre dumm, eine Ewige zu unterschätzen. Haltet Abstand. Vor allem du, Grishan.“
    Grishan sah zu dem Tisch, auf dem Berenike lag. Ihm war anzusehen, dass er sie anfassen wollte. Ärger flammte in Juvenal auf. Weitaus stärker, als es die Neugier eines jungen Werwolf rechtfertigte.
    „Sie ist kein Schoßtier. Merk dir das. Dein Bedürfnis, mit ihr zu schmusen, kann schnell dazu führen, dass sie ihre Fänge in dein Fleisch schlägt. Wenn sie aus ihrer Starre erwacht, ist ihr Hunger am größten. Hast du verstanden?“
    „Schmusen“, murrte Grishan und rümpfte die Nase. „Als hätte ich an so etwas gedacht!“
    „Dann ist es ja gut.“
    Sie verließen das Kellergeschoss und nahmen die Fackeln mit. Berenike blieb ihrer tiefen Ohnmacht und der Dunkelheit überlassen.

    Als Juvenal die Augen öffnete und Melody neben seinem Bett auf den Knien vorfand, glaubte er zunächst an die Fortsetzung eines Traumes, ausgelöst von seinem Gespräch mit ihr unten im Keller. Er blinzelte mehrmals, bis ihm klar wurde, dass er wach war und die Omega sich in sein Schlafzimmer geschlichen hatte. Splitternackt. Beim Anblick eines Lederriemens, der über ihren Schenkeln lag, spürte er einen schmerzhaften Druck im Kreuz, als hätte er ein zu schweres Gewicht gehoben. Instinktiv zog er das Laken fester um seine Hüften. Seine Bewegung ließ sie aufblicken.
    „Findet Ihr Gefallen an mir, Sir?“
    Bei ihrer Frage drückte sie den Rücken durch. Ihre Brüste wirkten im Verhältnis zu ihrer schmalen Taille viel zu groß. Sie waren schwer und besaßen runde dunkle Höfe. Sahnige Blässe zeichnete ihre Haut. Dieselbe Haut hatte Gilian malträtiert, bis Blutergüsse sie kennzeichneten. Natürlich waren die Spuren der letzten Misshandlung längst verschwunden. Ohne sonderliche Begeisterung für das offene Angebot räusperte sich Juvenal. Obwohl er seine Bedürfnisse während der letzten Monate stark vernachlässigt hatte, war die Verlockung, sie von Melody erfüllen zu lassen, gering. Demut zählte noch nie zu den Charakterzügen, denen er etwas abgewinnen konnte. Weder außerhalb noch innerhalb seines Bettes. Das Leben mit einer Alphawölfin hatte ihn geprägt. Sorscha hatte ihm gegenüber nie Demut an den Tag gelegt. Missbilligung verhärtete seinen Kiefer. Melody wusste seine Miene zu deuten und drückte ihren Busen noch weiter heraus. Mit den Fingern einer Hand umkreiste sie ihre Brustwarze, mit der anderen strich sie über den Lederriemen.
    „Beim Anblick dieses Riemens denkt Ihr ausschließlich an Gewalt, aber das ist falsch, Sir. Die Nächte mit Mylord, der Biss des Leders auf meiner Haut waren einzigartig. Dadurch machte er mir meine Stärke bewusst. Jeder Hieb führte mich über meine Grenzen, und indem ich seiner Wildheit klaglos standhielt, wuchs ich über mich selbst hinaus. Ich möchte die Frau sehen, die dazu imstande ist, ohne um Gnade zu winseln oder zu zerbrechen. Seine Verlobte, diese Miss Swindon, hätte es niemals verkraftet. In meiner Unterwerfung habe ich mich über dieses schwache Menschenkind erhoben.“
    Ein Schauder ließ Melody erzittern und verhärtete ihre Brustwarzen. Juvenal blickte zur Seite. Auch ihn schauderte. Jedes Wort aus ihrem Mund gemahnte an Gilians Vergehen. Sein Sohn hatte sich versündigt.
    „Seit Tagen warte ich auf ein Zeichen von Euch, Sir. Ich sehne mich nach Eurer Dominanz und Kraft. Weshalb holt Ihr mich nicht in Euer Bett? Ihr seid mein Leitwolf und müsst mich keineswegs schonen. Ich

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