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Der Fürst der Wölfe - Wegner, L: Fürst der Wölfe

Der Fürst der Wölfe - Wegner, L: Fürst der Wölfe

Titel: Der Fürst der Wölfe - Wegner, L: Fürst der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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würde alles ertragen, um Euch glücklich zu machen.“
    „Du glaubst, Gewalt gegen dich könnte mich glücklich machen?“, entfuhr es ihm heiser.
    „Ihr seid ein Alphawolf. Gewalt liegt Euch im Blut.“
    Sie rutschte näher auf die Bettkante zu. Hastig sprang er auf, wickelte das Laken um seine Hüften und wich ihr aus. Ihre Ansichten über Alphawölfe waren von Gilian genährt worden. Dennoch beleidigte es ihn. Auf einem Schlachtfeld war er ein Krieger, aber das bedeutete nicht, dass er mit Frauen ebenso brutal umging wie mit seinen Gegnern. Kein Garou hatte jemals seine Gefährtin oder eine Rudelwölfin in seiner Obhut misshandelt. Es war verboten, und es war schäbig.
    „Melody, du wirst sofort aufstehen und dich bedecken!“
    Seine laute Stimme gefiel ihr. Im Aufrichten lächelte sie ihm zu und stieg ohne Umschweife in sein Bett. Auf Händen und Knien reckte sie ihm das runde Hinterteil zu. Zwischen ihren Beinen schimmerte Feuchtigkeit.
    „Ich bin bereit für Euch, Sir.“
    „Raus aus meinem Bett.“
    Als sie über die Schulter zu ihm sah, stand Unverständnis in ihren Augen. Sie wurden feucht. Abrupt kehrte er sich von ihr ab und trat an das Fenster. Dieses dumme, irregeleitete Mädchen. Er riss die Vorhänge auf. An den Fensterscheiben perlte Regen hinab. Erschöpfung drückte ihn nieder. Ihm war danach, die Stirn an das kühle Glas zu drücken und auf das sanfte Pladdern zu lauschen. Gilian hatte ein argloses, hübsches Menschenkind zu einer Sklavin gemacht, die Gewalt als gegeben nahm und seinen Taten eine andere Bedeutung beimaß. Vielleicht hatte sie es nur so ertragen können. Niemals hätte er seinem Sohn ein solches Unrecht zugetraut. Einige böse Zungen behaupteten seit Jahren, Gilian sei außer Kontrolle geraten. Allmählich glaubte Juvenal an die Gerüchte. Ihm war es entgangen, aber womöglich hatte er die Anzeichen auch übersehen. Übersehen wollen? Tief atmete er durch. Als er sich umdrehte, hielt Melody ihm den Riemen entgegen.
    „Ich habe ohne Eure Erlaubnis Euer Schlafzimmer betreten. Dafür muss ich bestraft werden.“
    Bei allen Höllenhunden, genug war genug. Er zwang sich zu einem ruhigen Tonfall, obwohl Verwirrung und Zorn in ihm tobten. „In meinem Rudel wird niemand geschlagen, Melody. Weder von mir noch von einem anderen. Haben auch anderedich geschlagen?“
    „Manchmal“, hauchte sie nach kurzem Zögern und senkte den Kopf.
    Die Andeutung, was in diesem Haus vorgefallen sein musste und dieses arme Mädchen erduldet hatte, füllte seinen Mund mit Galle. Die Garou waren Krieger. Ihre lange Tradition und der Stolz auf ihre Taten gründeten nicht auf sinnlosen Grausamkeiten. Er zog das Laken von den Hüften und legte es um ihre Schultern. Beim Anblick seines Gliedes schauderte sie abermals. Sanft nahm er ihr den Lederriemen aus der Hand und schleuderte ihn beiseite. Mit einem scharfen Knall traf das Leder auf die Wand. Als hätte er sich daran besudelt, rieb er die Handflächen über seine nackten Oberschenkel. Seine Nacktheit, stets etwas Natürliches, erschien ihm plötzlich verderbt. Es lag an ihrem starren Blick und ihren Gedanken. Für sie war ein nackter Mann gleichgesetzt mit Schmerz. „Was war mit den anderen Rudelwölfinnen. Wurden auch sie geschlagen?“, fragte er gepresst.
    „Nein, Sir.“
    Immerhin ein kleiner Lichtblick. Kaum der Rede wert. Grimmig stieg er in seine Hose und schloss die Knöpfe. Sein innerer Aufruhr verwickelte ihn in ein Gefecht mit seinen Hemdsärmeln. Unterdessen legte Melody eine Beichte ab. Sie sprach von langen Nächten, in denen sie von der Zellendecke herabgehangen hatte. Von dem Riemen, der in ihr Fleisch schnitt, bis ihr Körper glühte. Von reinigendem Schmerz und einer kruden Vorstellung von Erlösung. Schließlich gestand sie die Wollust und Ekstase, die sie dabei empfunden hatte. Er nahm ihr Geständnis stumm in sich auf. Sie kauerte auf dem Bett und erzitterte vom Widerhall ihrer Worte. Er zitterte kaum weniger.
    „Sir, ich beuge mich in allem Eurem Willen. Lasst mich Euch dienen, wie ich Eurem Sohn gedient habe.“
    Mit allen zehn Fingern kämmte er sich durch die Haare, versucht, daran zu reißen. Was Gilian getan hatte, war ungeheuerlich. Menschenkinder mochten solche Neigungen hegen, sei es, dass sie Schmerz empfingen oder austeilten, aber niemals – niemals – ein Werwolf, dessen Kraft ausreichte, um mit einem Schlag Knochen zu brechen. Melody hätte in den Eisenringen sterben können.
    „Du wirst mir dienen, wie es sich

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