Der galaktische Mahlstrom
»daß wir ein dringlicheres Problem haben, als den Kontakt mit Leutnant Riley wiederherzustellen. Die Kernreaktoren des Schiffes müssen wieder in Betrieb genommen werden, und es sieht nicht so aus, als ließ der Kapitän vernünftig mit sich reden.«
Er drehte sich zu Scotty um. »Wir haben keine Wahl. Beam die Enterteams zur Fährenverbindung hinüber. Sie sollen dort auf meine Anweisungen warten. Und ich möchte, daß sich im Haupttransporterraum ein Sicherheitstrupp bereithält. Leutnant Uhura, Sie informieren ihn, nehmen Sie dazu auch Leutnant Rileys Band. Und Brille soll für Karten von der Wanderer für sie sorgen. Ich erwarte von den Männern, daß sie direkt ins Schiff eindringen, es immobilisieren und den Kontrollraum übernehmen. Die Teams sollen Schlafbomben mitnehmen und die Phaser auf Betäuben stellen, das gilt auch für Ihre Kernreaktorenteams, Scotty. Chekov, falls sich das Klingonenschiff wieder zeigt, sofort auf Alarmstufe rot gehen – und Sulu, in diesem Fall den Schutzschirmbereich auf die Wanderer ausdehnen.«
»Die Überlastung könnte gefährlich werden, Sir«, gab Sulu zu bedenken.
»Wir haben keine Wahl. Noch irgendwelche Fragen? Nein? Gut. Wir brechen auf.«
Riley kam in einem dunklen Raum zu sich. Er lag auf dem Rücken und stellte fest, daß er sich nicht erheben konnte. Seine Arme waren gefesselt, und bei der Anstrengung, sich aufzurichten, begann sein Kopf zu brummen, und Übelkeit stieg in ihm auf. Ein helles Licht über seinen Füßen ließ ihn blinzeln. Dahinter entdeckte er verschwommen die Umrisse von drei Männern.
»Ist nicht so häßlich wie meiste«, sagte eine weiche Männerstimme. »Sollten vielleicht in Zoo geben.«
»Ist nicht gute Idee. Tut dann vielleicht jemand leid.«
»Ist wach jetzt«, bemerkte der dritte. »Warte bis hoch.«
Riley spürte, wie der Tisch sich unter ihm bewegte und ihn in eine sitzende Position brachte. Das Licht schien nun direkt in seine Augen. Er kniff sie zusammen. »Würden Sie es bitte schwächer stellen oder von mir abwenden«, ersuchte er.
»Es spricht?« rief einer der Männer erstaunt.
»Vermutlich nur Nachäffung. Nicht darauf achten.«
»Verdammt!« fluchte Riley, dann beherrschte er sich. »Ich bin kein Wilder«, erklärte er. »Ich bin Leutnant Kevin Riley, und ich möchte mit Kapitän Frost sprechen. Und wo ist Katwen? Und Dr. Hobie?«
Die Silhouetten ignorierten ihn.
Riley ließ nicht locker. »Hören Sie mir zu. Ihre Welt befindet sich in Gefahr. Wenn Sie nichts dagegen unternehmen, sind sie alle in ein paar Jahren tot. Ich habe Beweise! Sie müssen auf mich hören!«
Die drei Männer besprachen leise etwas untereinander, ohne sich Riley zuzuwenden.
»Schauen Sie her!« brüllte Kevin. »Hören Sie sich an, was ich zu sagen habe! Es ist wichtig! Ihre Welt hat sich verirrt – ist seit ein paar hundert Jahren vom Rest der Menschheit getrennt – und nun haben wir Sie gefunden! Aber wenn Sie nicht auf mich hören, kann es das Ende Ihrer Reise sein!«
Bei diesen Worten blickte einer der Männer hoch. Er trat ins Licht und fixierte Riley. »Hör zu, Wilder! Verstehst du, was ich sage?«
»Ja, ja, natürlich. Bitte …«
Der Mann, er trug einen grünen Laborkittel, drückte eine Hand auf Rileys Lippen. »Mund halten! Komm uns nicht mit deinen schandbaren Blasphemien. Wenn nicht schweigst, ist müssen dich wieder schlafen schicken. Nicht sprechen. Wenn verstehst, nur nicken!«
Riley biß sich in die Oberlippe und nickte.
»Gut«, brummte der Mann und trat wieder aus dem Licht zu einem Pult, wie Riley nun erkannte, wo seine beiden Kollegen sich beschäftigten. Plötzlich glitt eine Tür schwach zischend zurück, und drei Personen traten ein. Riley war nicht sicher, aber er glaubte, daß eine davon Dr. Hobie sein konnte.
Der vordere der drei Neuankömmlinge sagte etwas zu den Männern am Schaltpult. Sie nickten und verließen wortlos den Raum. Einer der anderen hantierte am Pult. Das grell in Rileys Augen scheinende Licht erlosch, dafür brannten andere im Zimmer verteilte Lampen. Kevin blinzelte verwirrt. Er hatte sich nicht getäuscht. Hobie war tatsächlich einer der drei. Er schien sich allerdings nicht sehr wohl in seiner Haut zu fühlen. Der Mann im schwarzen Kittel am Pult war offenbar ein Techniker. Riley konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf den dritten, der mit seinen roten Apfelbäckchen, dem väterlichen Lächeln und behäbigen Bauch wie der personifizierte Weihnachtsmann aussah. »Wie geht es dir?«
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