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Der galaktische Mahlstrom

Der galaktische Mahlstrom

Titel: Der galaktische Mahlstrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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fragte er. »Ist gut, darfst nun reden.«
    Riley zögerte. »Werden Sie mich losbinden?«
    Frost lächelte. »Tut mir leid, geht nicht. Sicherheitsgründe, du verstehst?«
    »Sie haben Dr. Hobie nicht gefesselt.«
    »Dr. Hobie ist mein Wissenschaftler. Wäre unklug, meine Offiziere zu binden. Du dagegen bist Fremder.«
    »Hat Dr. Hobie Ihnen gesagt, weshalb ich hier bin?«
    »Ja. Zeigte mir auch deine Bilder. Muß sagen, wirken sehr überzeugend, kann verstehen, daß ihr Katwen hereinlegen konntet. Ist noch ein Kind und nicht wirklich klug und reif genug, die Komplexität der Verschlagenheit von Wilden zu verstehen. Doch jetzt hast du es mit geistig weit Überlegenen zu tun, Wilder, die erkennen, wie dumm deine Geschichte wirklich ist. Dieser Unsinn von Schneller-als-Licht-Reisen, beispielsweise. Glaubst du, die Erbauer hätten sich auf diese Reise gemacht, wenn nicht nötig?«
    »Aber – aber …«, stammelte Riley. »Den Warpantrieb gibt es wirklich! Wie, denken Sie, wäre ich sonst hierher gekommen?«
    Frost seufzte. »Wie du hierher gekommen bist, ist kein Rätsel. Woher dagegen deine Verblendung kommt, ist etwas anderes. Hobie, erklären Sie dem armen Teufel, warum Schneller-als-Licht-Antriebe nicht möglich sind.«
    Hobie wirkte beunruhigt, aber er trat näher und sagte: »Mit einem Einsteinschen Gedankenexperiment kann bewiesen werden, daß Schneller-als-Licht-Reisen nicht durchführbar sind. Verstehst du, was ›Einsteinsche Gedankenexperimente‹ sind? Ich werde erklären. Ein Philosoph namens Einstein postulierte, daß sich einige Experimente auch nur mit dem Kopf vornehmen lassen. Eines der klassischen Experimente dieser Art beweist, daß Schneller-als-Licht-Reisen das Gesetz der Erhaltung von Energie brechen …«
    Hätte Riley sich bewegen können, wäre er vom Tisch gesprungen. »Nein!« schrie er. »Das ist nicht die wissenschaftliche Methode. Man nimmt ein Experiment nicht vor, um eine Tatsache zu beweisen, oder auch ihre Möglichkeit, sondern um eine Hypothese zu erproben!«
    »Ruhig, Wilder«, brummte Frost. »Was bezweckst du mit diesem Theater? Du hast doch nicht wirklich erwartet, daß wir deine unerhörte Geschichte glauben?«
    Riley spürte, wie der Ärger in ihm tobte. Nur einen Augenblick frei sein und diesem selbstgefälligen Idioten einen Tiefschlag versetzen zu können! Aber nein, er mußte sich beherrschen! So ruhig wie möglich antwortete er: »Sollte es nicht gerade, weil sie unerhört ist, ein Beweis sein, daß sie stimmt? Oder können Sie sich jemanden vorstellen, der sich das alles ausdenkt? «
    »Gar nicht dumm«, bemerkte Frost. Er wandte sich an den Wissenschaftler. »Sehen Sie, Hobie, wie gefährlich es ist, mit einem Dämon zu argumentieren? Sie haben Antwort auf alles!«
    Hobie blickte verlegen zu Boden. »Ist wahr, ja, aber selbst unausgegorene Ideen verdienen angehört zu werden. Vielleicht können wir etwas lernen.«
    »Von einem Wilden? Lächerlich!«
    Rileys Gedanken überschlugen sich. Was würde Kapitän Kirk an seiner Stelle sagen? Was würde Spock in seiner Lage machen? »Hören Sie mir, bitte, wenigstens einen Augenblick zu, Kapitän Frost. Dr. Hobie und Katwen haben Ihnen sicher meine Geschichte erzählt. Sagen Sie mir nun, was glauben Sie, ist der Zweck meiner Mission?«
    »Die Autorität des Kapitäns zu untergraben, natürlich. Die Rebellion dauert an, das müßtest du doch wissen – es ist euer Glaube, oder nicht?«
    »Wenn ich ein Rebell wäre, könnte es schon sein – aber bedenken Sie doch bitte: wäre es nicht möglich, daß es tatsächlich eine Gefahr für Ihr Schiff gibt, eine Bedrohung, die so folgenschwer ist, daß die Menschen der oberen Stockwerke mit den Wilden zusammenarbeiten müssen, wollen sie überleben?«
    »Könnte möglich sein, ist aber nicht wahrscheinlich«, antwortete Frost.
    »Was müßte ich tun oder sagen, um Sie zu überzeugen, daß sich Ihre Welt in größter Gefahr befindet?«
    Frost dachte nach. »Aber ich bin der Kapitän. Wenn Gefahr für Schiff bestünde, wüßte ich es als erster – nicht dummer Wilder.«
    Riley wiederholte: »Was kann ich tun, um Sie zu überzeugen?«
    Frost lächelte väterlich. »Nichts, mein lieber Junge. Wenn der Tag kommt, da der Kapitän dieses Schiffes anfängt, auf Wilde zu hören, ist es Zeit für neuen Kapitän. Ich bin nur hier heruntergekommen, um dich anzusehen. Du bist eine Kuriosität, weißt du? Ein Wilder, der einen Menschen mit bemerkenswerter Glaubhaftigkeit nachahmen kann. Wenn du zu

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