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Der galaktische Mahlstrom

Der galaktische Mahlstrom

Titel: Der galaktische Mahlstrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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Zeit!«
    »Ist muß haben Zeit!«
    Wieder fragte Riley: »Welche Beweise brauchen Sie?«
    »Ist schon mehr Beweise, als ich brauche.« Hobie blickte Riley an. »Denkst du, ich habe mir nicht selbst Gedanken gemacht? Ist lange schlimme Stunden geistiger Qual. Wissenschaftsrat darf Hypothesen über Ursprung von Universum aufstellen, über Evolution von Sternen, über Himmelsmechanik – aber darf sich nicht mit wirklichen Fragen befassen, wie: woher wir kommen. Was ist Seele? Wohin wir unterwegs? Wie sind wir gekommen, wo wir heute sind? Das sind gefährliche Fragen – und nun wollt ihr sie mit einemmal alle beantworten. Ist zu viel. Wir vermeiden diese Fragen, solange wir uns erinnern, um zu überleben. Und jetzt kommt ihr und sagt, wir überleben nicht, wenn wir uns diesen Fragen nicht stellen. Ist Dilemma, Kevin Riley. Ist nicht leicht. Mußt du verstehen!«
    Riley öffnete die Lippen, doch er schloß sie, ohne etwas gesagt zu haben. Er dachte an Katwen, als sie verängstigt in dem dunklen Korridor in der Enterprise gekauert hatte. »Ja, ich verstehe«, sagte er schließlich ruhig. »Ich wollte, ich wüßte, wie ich es Ihnen leichter machen könnte. Aber die Wahrheit ist, daß uns keine Zeit bleibt. Wir müssen sofort handeln!«
    Hobie überlegte einen Augenblick. Er wandte sich von ihnen ab und spielte mit einem klaren Kunststoffwürfel auf seinem Schreibtisch. Eine Spirale aus glitzernden Pünktchen war darin eingegossen. »Soll Zeichen von Ehre sein«, sagte er. »Aber Ehre wertlos, wenn nicht bereit, ihrer würdig zu sein. Habe mich immer gefragt, warum Wahrheit so gefährlich. Jetzt weiß ich. Weil Wahrheit immer jemandes sorgsam gehegte Täuschung bedroht. Wußte immer, dieser Tag würde kommen, hoffte, nicht zu meinen Lebzeiten. Der Tag der Wahrheit!« Seine Augen waren feucht. »Hätte nie gedacht, daß Mut so erschreckend ist. Aber deshalb muß Mut sein – um Angst zu überwinden.« Er legte den Würfel zur Seite. »Ich begleite euch zum Kapitän. Werde euch vor seinem Grimm beschützen.«
    Riley und Katwen blickten einander an und wagten ein hoffnungsvolles Lächeln. Riley nahm ihre Hand in seine.
    Und dann brach die Hölle los.
    Die Tür krachte unter einem Sprühregen von Funken nach innen. Überall war Rauch. Zwischen zischenden Blitzen und ohrenbetäubendem Donnern flog alles mögliche durch die Luft – und dann stürmten Krieger herein.
    Einer entdeckte Riley und hob seine Waffe. Dann gingen die Lichter für ihn aus.
     

 
11.
     
    Als er das Band zum fünftenmal abspielen ließ, preßte Kirk seine Lippen zu einem dünnen Strich zusammen. McCoy hinter ihm blickte ernst drein, während Spocks Gesicht ausdruckslos blieb.
    Das Band näherte sich seinem Ende: die Explosion, die Krieger, der Blitz aus dem pistolenähnlichen Lauf – dann nichts mehr.
    Kirk drehte sich zu Spock um. »Analyse?«
    »Primitive Betäubungswaffen, offenbar einfache Elektronenunterbrecher. Für Lebewesen nicht übermäßig gefährlich, aber mikroelektronischen Geräten können sie beträchtlichen Schaden zufügen, wie der Platte zwischen dem Stromteil und den Übertragungsmodulen in Rileys Trikorder. Glücklicherweise ist es einfach, auf die Ersatzplatte umzustellen.«
    »Ja, aber wie sollen wir es Riley wissen lassen?«
    »Wenn er noch am Leben ist …« Spock ignorierte das plötzliche Zusammenzucken von Scotty, Uhura und Chekov. McCoy warf ihm einen verärgerten Blick zu. Nur Kirk war gut genug mit der gleichmütigen Art seines Ersten Offiziers vertraut, als daß sie ihn hätte erschüttern können. »… wird er wahrscheinlich von selbst darauf kommen. Sonst bleibt uns nur eine ferngesteuerte Umschaltung übrig, die sich mit einem enggebündelten Transporterstrahl vornehmen läßt …«
    »Ja«, unterbrach ihn Scotty, »aber nur vorausgesetzt, daß wir ihn aufspüren können, und das wiederum ist ohne Signal von seinem Trikorder oder Kommunikator nicht möglich.«
    Spock bestätigte es mit einem Nicken. Er fuhr fort: »Da Mr. Scott offenbar unbedingt auf seine eigenen Beschränkungen hinweisen mußte, schlage ich vor, daß wir das Gerät mit einem Direktsignal einschalten. Rileys Trikorder hatte Kurzbereichsubraumleistung. Wenn die Energieleiter nicht völlig zerstört sind, können wir die Leitmodule übergehen und die Übertragungshauptelemente direkt umprogrammieren.«
    Fast abwesend sagte Kirk: »Gut, Mr. Spock, tun Sie es.« Er ließ dabei keinen Blick vom vorderen Schirm. »Aber ich fürchte«, fügte er hinzu,

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