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Der galaktische Mahlstrom

Der galaktische Mahlstrom

Titel: Der galaktische Mahlstrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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im Tod. Ihr werdet mit dem Rest des Abfalls dieser Welt der Weiterverwertung übergeben. Eure Körper werden dem Schiff dienen. Auf diese Weise bezahlt ihr der Gesellschaft eure Schuld!«
    Er blickte jeden noch einmal an, dann wurde Riley seitwärts auf einen rotbepinselten Kreis gezerrt. Er sah, daß das gleiche mit Katwen geschah. Ihre Augen waren vor Angst geweitet.
    »Ihr gehört jetzt dem Molekularumwandler«, sagte Frost. Und als er ihnen noch einmal einen Blick gönnte, war sein leichtes Lächeln unverkennbar. Er wandte sich der nun atemlos stillen Menge zu.
    »Es möge geschehen!«
    Riley schaute zu Katwen hinüber. Schon öffnete sich der Boden unter seinen Füßen und er befand sich in freiem Fall. Ganz in seiner Nähe hörte er Katwen schreien – dann verschluckte die Finsternis sie beide.
     
    Ein Durcheinander von Gefühlen bemächtigte sich seiner.
    Es ist nur ein freier Fall! sagte ihm sein Verstand.
    Doch noch ehe seine Reflexe darauf reagieren konnten, erfaßte ihn etwas und riß ihn aus der Luft. Irgendwie wußte er, daß mit Katwen das gleiche geschah – ihr Schreckensschrei wurde zu einem Japsen der Überraschung. Dann spürte er, daß ein Netz sie umschlang. Und irgendwo schrillte etwas wie eine Sirene.
    Sie hingen in der Dunkelheit. Das Netz schaukelte noch unter der Wucht des Aufpralls. »Wir leben noch!« keuchte Riley. »Beweg dich nicht, Katwen. Halt dich still, bis wir wissen, wo wir sind.«
    »Ist Netz!« krächzte Katwen. »Ist untere Stockwerke! Wilde! Deine Leute! Ist muß freikommen, ehe sie uns fangen …« Und schon versuchte sie, seitwärts zur Schachtwand zu schwingen.
    Rileys Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit. Hoch über sich sah er einen schwachen Schimmer – die Schachtöffnung.
    »Wenn Wilde uns fangen, werden sie uns töten und essen …«
    Plötzlich war Licht um sie: ein flackernder oranger Schein von Fackeln. Grinsende Gesichter starrten aus der Dunkelheit auf sie.
    Katwen holte erschrocken Luft, aber sie unterdrückte ihren Angstschrei. Riley streckte die gefesselten Hände aus und sagte: »Ist Freund! Nicht töten! Ist muß sprechen mit Führer! Ist verstehen?«
    »Ist keine Freunde oben!« zischte eines der Gesichter. »Halt Mund!«
    Ein anderer knurrte etwas und stupste ihn mit seiner Waffe. Riley verstummte. Die Wilden, es waren etwa sechs, begannen das Netz einzuholen und unterhielten sich miteinander. Riley verstand nicht alles, was sie sagten, aber der Ton ihrer Stimmen war weniger feindselig, als er erwartet hatte. Sie zerrten das Netz mit seinem Fang auf einen staubigen Korridor, dann holten sie ihn und Katwen heraus und begutachteten ihre Fesseln. »Halten noch«, brummte einer. »Guter Job von Kapitän, ja?« Da lachten alle. Sie trugen unförmige schwarze Jacken und Shorts, und waren mit Messern und Armbrüsten bewaffnet. Jeder einzelne war stämmig und untersetzt.
    »Wa-as werdet ihr mit uns machen?« fragte Katwen.
    »Ist einfache Wahl«, erwiderte der offensichtlich Jüngste, der bestimmt nicht älter als sechzehn war. »Ist sich uns anschließen oder sterben.«
    Katwen biß sich auf die Lippe und wandte sich ab. »Hört, Jungs«, begann Riley, aber der Führer des kleinen Trupps, ein etwas größerer Mann in den Vierzigern, stupste ihm mit der Armbrust und knurrte: »Ist nicht sprechen.«
    »He, paß doch auf«, sagte Riley. »Ich bin euer Freund!«
    Der Offizier, dafür hielt Riley ihn jetzt, schob sein Gesicht dicht heran und sagte: »Bist ein Invasor, ja? Wir sehen euer Schiff und wo ihr hereingekommen seid. Versucht zu oberen Stockwerken zu kommen, ja? Wollt euch mit Kapitän verbinden und uns in Enge treiben, nicht? Ist nicht gelungen, nein? Kapitän wirft euch mit Abfall heraus. Kapitän bekannt für Rauswerfen. Versorgt uns mit neuen Rekruten. Jetzt bist du in unserer Hand. Nennst dich Freund, ja? Habt schon drei von unseren Leuten getötet, also haltet uns nicht für so dumm! Kommt jetzt mit. Wir hören eure Geschichte an, wehe für euch, wenn nicht gut.«
    Riley und Katwen folgten dem Offizier. Zwei Krieger schlossen sich ihnen als Wächter an, während die anderen offenbar wieder ihren üblichen Pflichten nachgingen.
    Sie marschierten durch dunkle leere Korridore. Stellenweise tropfte Wasser von den Wänden und sammelte sich zu Pfützen. In feuchten Ecken wucherten Pilze. An einer breiten, abwärts führenden Rampe hielten sie an. Vier Schienenpaare waren zu sehen. Ein uralter Wagen war an einer Wand verankert. Der Offizier blickte Katwen

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