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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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können, aber in mancher Hinsicht
war diese Umleitung der wichtigste Aspekt von Basis Zero. Die Fahrzeuge konnten umkehren, wenn sie ganz vorsichtig waren — aber das würden sie nicht. Sie würden die Umleitungsstraße nehmen.
    Und für den Fall, daß sie das nicht taten, hielt Captain Noir eine durchdringend schrille Hochfrequenzpfeife bereit. Wenn er sie benutzte, so bedeutete das, daß Plan Anton Phase Eins, Positionen eins bis drei, gestrichen war, worauf sofort Plan Berta, Phase Doppel-Null, Position hunderteins bis hundertzehn, in Kraft trat — Entführung weiter oben an der Appia.
    Weiter unten an der Straße, jenseits der Schranke, leuchtete ein blauer Helm mit einem weißen Emailkreuz wie ein riesiges Juwel in der italienischen Sonne. Er saß auf dem Kopf des Motorradpolizisten vor der päpstlichen Kolonne. Die Vatikanspitze, wie der General den Mann bezeichnet hatte. Der uniformierte Offizier fuhr mit mäßiger Geschwindigkeit. Es wäre für die Insassen der Limousinen unbequem gewesen, auf dieser alten Straße schneller zu fahren.
    Der Polizist entdeckte die Schranke mit der großen offiziellen Tafel und fuhr darauf zu. Captain Noir hielt den Atem an. Der Beamte sprang von seinem Motorrad, trat den Kickständer heraus und ging zu dem Hindernis. Seine Brauen schoben sich verwirrt nach oben, und er blickte über die Barrikade, suchte Anzeichen von Bauarbeiten und murmelte etwas Unverständliches.
    Dann drehte er sich um und hob die Hand. Der vordere Wagen hatte einen Punkt erreicht, der etwa hundert Fuß von der Schranke entfernt war.
    Der Polizist ging zu dem Motorrad zurück, das im Leerlauf vor sich hinbrummte, stieg auf, drehte den Lenker herum, fuhr zu der vorderen Limousine und redete erregt auf deren Insassen ein.
    Die hintere Tür öffnete sich. Ein Priester in einer schwarzen Soutane stieg aus, ging mit dem Polizisten zu der Schranke. Sie blickten die abschüssige Straße hinunter, die über den Appischen Hügel führte.

    Captain Noir konnte hören, wie die beiden miteinander redeten, dann beobachtete er eine Folge von Handbewegungen, die lediglich erkennen ließen, daß sie sich unschlüssig waren. Der Priester drehte sich um, hob den Saum seiner Soutane und ging mit schnellen Schritten an dem vorderen Wagen vorbei zur päpstlichen Limousine.
    Noir konnte nicht besonders gut sehen, was da vorging, aber die leichte Appische Brise trug die Laute von erregtem Geschnatter zu ihm herüber. Er schluckte und griff nach seiner Pfeife.
    Dann hörte er zu seiner großen Erleichterung Gelächter. Und der Priester kehrte zu seinem Wagen zurück, nickte, winkte dem Streifenpolizisten auf der linken Seite zu und stieg wieder ein.
    Eine abenteuerliche Entscheidung war soeben getroffen worden — der General kannte seinen Feind.
    Die Fahrzeuggruppe bog nach links, fuhr den Hügel hinunter, hinter dem Motorradpolizisten her. Alle Fahrzeuge bewegten sich sehr langsam. Und als die Nachhut, die aus den zwei Motorrädern bestand, die erste Kurve am Hang erreichte, erhob sich Noir aus dem Gras, rannte zur Schranke, zog sie vor die Umleitungsstraße. Er riß die oberste Tafel ab, so daß jetzt die zweite sichtbar wurde.
    DINAMITE! FERMA! PERICOLO!
     
    Er hatte es geschafft ! Bei Gott, er hatte es geschafft! Er war aus Machenfeld entkommen und befand sich jetzt auf dem Weg nach Rom. Und wenn alles klappte, würde bis morgen niemand bemerken, daß er verschwunden war. Und dann würde es zu spät sein. Der Hawk würde zur Basis Zero unterwegs sein.
    Sie konnten unmöglich erfahren, daß er verschwunden war. Es sei denn, sie brachen die Tür zu seinem Zimmer auf, was unter den gegebenen Umständen höchst unwahrscheinlich war. Annie redete nicht mit ihm. Sie war wütend zu ihrem Zimmer im Südflügel gestampft. Er hatte eine Auseinandersetzung provoziert, die man bis auf den Gipfel des
Matterhorn hören konnte, und sie dabei zu Ausdrücken gereizt, die sie von ihrer kriminellen Familie gelernt haben mußte.
    Rudolph und Namenlos wollten absolut nichts mit ihm zu tun haben. Und am allerwenigsten wünschten sie seine Nähe. Nach dem Streit mit Annie hatte er begonnen, sich bei seinen Bewachern über plötzliche quälende Schmerzen im Unterleib zu beklagen. Zusammengekrümmt hatte er geschrien: »O Jesus! Das ist die Kuwaitische Encephalitis! Das habe ich vor fünf Wochen in der algerischen Wüste gesehen! Oh, mein Gott! Ich hab’ mich angesteckt! Da schwellen einem die Hoden wie Basketbälle an, nur schwerer werden sie!

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