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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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und die Schuhe, sprang hinaus und rannte in den Wald.
    Dann wartete er in der Dunkelheit auf das Unvermeidliche. Lillians Wagen war jetzt im Rückwärtsgang zu hören. Sie stieg mit ihrem Begleiter aus, und sie rannten zurück zu dem verlassenen zweiten Wagen.
    »Ist das nicht die Höhe!« rief Lillian ärgerlich. »Dieser undankbare Wurm hat im letzten Augenblick kalte Füße bekommen. Und das, nachdem Mac ihm soviel Geld gegeben hat! Aber so etwas war vorauszusehen. Seine Nackenmuskeln waren ganz schlaff — das ist immer ein Zeichen von Schwäche. Los! Einsteigen! Wir sind fast da.«

    Eine Stunde später blätterte Devereaux, bekleidet mit einer Lederjacke und Hosen, die ihm viel zu groß waren, einem verblüfften Piloten in einem Hangar zweitausendfünfhundert Dollar hin. Das Honorar für einen hastigen, außerplanmäßigen Flug nach Rom. Sam hatte sich einen Mann ausgewählt, der ein gutes Stück kleiner als er war, allem Anschein nach ganz ohne Muskeltonus. Piloten, die solche Aufträge übernahmen, galten nicht gerade als Inbegriff der Moral. Jedenfalls legte er keinen Wert darauf, über den Alpen aus dem Flugzeug geworfen zu werden.
    Aber er hatte es geschafft! Sie flogen! Sie würden Rom vor der Morgendämmerung erreichen. Und dann würde er, Sam Devereaux, der beste junge Anwalt, den Boston aufzubieten hatte, das beste Plädoyer seiner ganzen Laufbahn halten.
     
    Die Captains Gris und Bleu — in gutsitzende Polizeiuniformen gekleidet, standen aufrecht und unbewegt hinter den Stämmen zweier Appischer Ahornbäume zu beiden Seiten der Straße — reglos, abgesehen von ihren rechten Händen, die sie immer wieder bewegten und dabei die kurzen Hohlnadeln liebkosten, die zwischen ihren Fingern hervorstachen.
    So, wie der Befehlshaber es vorhergesagt hatte, waren die beiden Motorräder an den vorderen Flanken der päpstlichen Limousine zurückgefallen und fuhren jetzt parallel vor der Motorradeskorte, von der die Nachhut flankiert wurde. Und — auch in diesem Punkt war die Prophezeiung des Kommandanten eingetroffen — der Lärm war ohrenbetäubend.
    Ein Fahrzeug nach dem anderen rollte vorbei. Als die beiden hinteren Polizisten die zwei Ahornbäume erreichten, sprangen Gris und Bleu heraus, drückten den beiden Fahrern von hinten den linken Unterarm gegen die Kehle, und jeder stieß seinem Mann eine kleine Nadel in den Hals. Sekunden später sanken die Polizisten schlaff in sich zusammen.
    Gris und Bleu ließen die Motorräder zwischen ihren Beinen heruntersinken, zerrten die zwei reglosen Körper ins Unterholz. Dann drangen sie gemeinsam in den Wald ein und rannten schräg bergab durch das dichte Blattwerk, um für
ihren nächsten Einsatz Posten zu beziehen. An diesen Positionen lagen bereits die Soutanen versteckt, die sie über ihre Uniform ziehen sollten.
     
    Die Captains Orange und Vert lagen einander gegenüber, vom dichten Gras und Unkraut verborgen, auf dem Bauch. Sie hatten am Ansatz zur zweiten Kurve Stellung bezogen, auf der Nebenstraße, die nach unten führte. Durch das dichte Gewächs sahen sie — und lächelten dabei —, daß die zwei letzten Motorräder nicht auftauchten.
    Das zweite Polizistenteam hatte Mühe, die Motorräder gerade zu halten, während sie hinter der zweiten Limousine einherrollten.
    Captain Orange bekreuzigte sich, als ihn das Fahrzeug des Papstes passierte.
    Captain Vert spuckte aus. Höchste Zeit, daß die Kirche einen französischen Papst einsetzte — in diesem Punkt waren die Italiener regelrechte Schweine.
    Der päpstliche Wagen bog in die letzte bergabführende Kurve. Orange und Vert sprangen auf und führten blitzartig ihre vielfach geübten Manöver gegen die Motorradeskorten durch.
    Die Polizisten brachen zusammen, die päpstliche Limousine rollte in die Biegung am Fuße des Appischen Hügels. Jetzt blieben nur noch Sekunden bis zur Detonation von Phase vier, den Rauchbomben in dem umgekippten Fiat.
    Orange und Vert rannten zu ihrem nächsten Einsatz — dem ruhmreichsten von allen — Phase sieben. Jeden Augenblick würden jetzt Phase fünf und sechs ablaufen, die Zerstörung der Funkanlage und die Betäubung des päpstlichen Gefolges.
    Phase sieben war der Höhepunkt von Basis Zero — der Austausch der Päpste. Guido Frescobaldi gegen Giovanni Bombalini.
     
    Die Explosionen, die aus dem Fiat schossen, waren wahrhaft erschreckend, die Schreie der hysterischen Türken angsterregend.
Der Hawk grinste bewundernd. Verdammt! Was für ein herrlicher Anblick! All

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