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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Gefahr, in der er schwebte. Er konnte wirklich abgelenkt werden. Er begann zu glauben, daß er etwa fünfzehn Jahre nach diesem Mädchen gesucht hatte.
    Und daran durfte er nicht denken. Ein anderer Plan hatte in seinem Kopf Gestalt angenommen. Ein Plan, von dem er wußte, daß er funktionieren würde.
    Und zwar genau an dem Tag, an dem Hawkins und seine Brigade von verrückten Captains nach Basis Zero aufbrechen würden.
     
    Die letzten süßen und sauren Klänge des Orchesters erfüllten das Theater. Guido Frescobaldi trat vor den Vorhang, verbeugte sich und wischte sich dabei eine Träne aus den Augen. Er mußte jetzt seine Kunst vergessen und in anderen Kategorien denken. Er mußte in seine Garderobe eilen und dort seine Schminke wegschließen.
    Der Ruf an ihn war ergangen. Er würde nach Rom reisen. Sein geliebter Vetter würde ihn umarmen, der beliebteste aller Päpste, Giovanni Bombalini, Franziskus, Statthalter Christi! Oh! Ihm Guido, sollte diese Gnade widerfahren! Nach all den Jahren wieder vereint zu werden ...
    Aber er durfte nichts sagen. Gar nichts. So war es vereinbart. So wünschte es Bombalini — Madre di Cristo — so wünschte es Franziskus, und man stellte die Wünsche eines so erhabenen Papstes nicht in Frage. Trotzdem wunderte sich Guido ein klein wenig. Warum bestand Giovanni darauf, daß er der Direktion jene kleine Lüge auftischte, er würde seine Familie in Padua besuchen, nicht in Rom? Selbst sein Freund, der Regisseur, hatte ihm zugezwinkert, als er es ihm gesagt hatte.
    »Vielleicht könnten Sie Ihre >Familie< darum bitten, zum Heiligen Petrus um ein paar geheiligte Lire zu beten, Guido. Die Einnahmen waren in dieser Saison nicht besonders gut.«
    Was wußte der Regisseur? Seit wann wußte er es?

    Das paßte gar nicht zu dem Giovanni, den er kannte, sich so geheimnisvoll zu geben. Und doch, wer war er schon? Wie konnte er die Weisheit seines geliebten Vetters, des Papstes, anzweifeln?
    Guido erreichte seine kleine Garderobe und begann sein Kostüm abzulegen. Während er damit beschäftigt war, fiel sein Blick auf seinen Sonntagskirchenanzug, der gebügelt und ordentlich an der Wand hing. Er würde ihn während der Zugfahrt nach Rom tragen. Und dann kam er sich plötzlich sehr undankbar vor und schämte sich.
    Giovanni war so gut zu ihm. Wie konnte er auch nur einen einzigen bösen Gedanken hegen? Die Journalistin, die sie zusammenführte, hatte nach seinen Maßen gefragt. Nach jedem einzelnen. Er hatte sich nach dem Grund erkundigt, und da hatte sie es ihm gesagt. Er war in Tränen ausgebrochen. Giovanni wollte ihm einen neuen Anzug kaufen.
     
    Der Hawk und seine untergeordneten Offiziere kehrten aus Rom zurück. Die letzte Überprüfung von Basis Zero war ohne Hindernisse abgelaufen. Es war nicht erforderlich, irgendwelche Änderungen vorzunehmen.
    Außerdem waren inzwischen alle Informationen gesammelt und verarbeitet worden. Unter Einsatz grundlegender Überwachungstechniken, wie man sie im feindlichen Terrain anzuwenden pflegte, hatte Hawkins eine feindliche Uniform angelegt (in diesem Fall einen schwarzen Anzug mit einem Priesterkragen). Er hatte sich einen Passierschein für den Vatikan und eine Identifikation besorgt, die ihn als Jesuiten auswies, der mit einem Beratungsauftrag für das Schatzamt betraut worden war. Er hatte freien Zugang zu allen Kalendern und persönlichen Zeitplänen. Von den Apartments bis zu den Kasernen der Schweizer Garde.
    Alles bestätigte die Planung des Hawk.
    Der Papst würde am selben Tag nach Castel Gandolfo abreisen, den er auch in den vergangenen zwei Jahren für diese Reise gewählt hatte. Er verfügte über ein beträchtliches Organisationstalent und plante seine Zeit angemessen im
Hinblick auf Bedürfnisse und Obliegenheiten. Castel Gandolfo erwartete ihn, und er würde dort sein.
    Der Papst würde dieselbe bescheidene Eskorte benutzen, die er in der Vergangenheit eingesetzt hatte. Er war weder ein verschwenderischer noch ein prätentiöser Mann. Ein Motorrad an der Spitze mit je zwei vorderen und hinteren Flanken. Elementar. Die Limousinen beschränkten sich auf zwei — seine eigene, in der ihn seine persönlichen Adjutanten begleiteten, und eine zweite für Sekretäre und geringere Prälaten, die seine augenblicklichen Arbeitspapiere bei sich trugen.
    Die Route der Kavalkade führte über die landschaftlich schöne Straße, von der er immer voll Gefühl sprach, wenn er Gandolfo erwähnte — die herrliche Via Appia Antica zwischen den

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