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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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tatsächlich hingekriegt?«
    »Wir schicken Sie nach China«, fuhr Lodestone fort, ohne auf die Frage einzugehen, »und zwar auf dem schnellstmöglichen Weg, in einer Phantomdüsenmaschine über die Nordroute mit Zwischenlandungen in Juneau und auf den Aleuten, nach Tokio. Von dort per Nachschubschiff nach Peking. Ich habe sämtliche Papiere, die Sie brauchen, aus Washington mitgebracht.«
    Devereaux murmelte in sein Bourbonglas: »Ich mag moo goo gai pan nicht, und ich hasse Frühlingsrollen ...«
    »Darf ich vorschlagen, daß Sie sich etwas ausruhen, Sir? Es ist fast dreiundzwanzig Uhr, und wir müssen um vier Uhr zum Luftstützpunkt. Sie starten im Morgengrauen.«
    »Ich wünschte, ich hätte das gesagt, Lodestone. Klingt hübsch. Fünf Stunden. Und Sie sind draußen im Korridor und nicht hier drinnen.«
    »Sir?« Der junge Mann legte den Kopf zur Seite.
    »Ich werde Ihnen jetzt einen Befehl erteilen. Gehen Sie weg. Ich will Sie nicht mehr sehen, bis Sie hereinkommen, um meine Namensetiketten anzunähen.«
    »Was?«
    »Hauen Sie ab!« Und dann fiel es Sam wieder ein, und
seine Augen — wenn sie auch schon etwas glasig waren, lachten. »Wissen Sie, was Sie sind, Leutnant? Ein Scheißer sind Sie. Ein richtiger, ehrlicher Scheißer. Jetzt weiß ich, was das bedeutet!«
     
    Vier Stunden ... Er zerbrach sich den Kopf.
    Den Versuch war es wert. Aber vorher brauchte er noch einen Drink.
    Er schenkte sich noch einen Bourbon ein, ging an den Schreibtisch und lachte über die Telefotos aus Peking. Der Hurensohn hatte etwas an sich, daran gab es nichts zu deuteln, aber er war nicht an den Schreibtisch getreten, um sich die Fotografien anzusehen. Er zog die Schublade heraus und entnahm ihr sein Notizbuch, blätterte darin, gab sich große Mühe, seine eigene Schrift zu entziffern. Dann ging er ans Telefon, das neben dem Bett stand, wählte die Neun und dann die Nummer, die auf der Seite stand.
    »Hallo?« Die Stimme war weich wie Magnolien, und Sam konnte tatsächlich die Oleanderblüten riechen.
    »Mrs. Greenberg? Hier spricht Sam Devereaux ...«
    »Oh, wie geht’s?« Reginas Begrüßung war eindeutig enthusiastisch. Sie versuchte gar nicht erst ihre Freude darüber zu verbergen, daß der Anrufer ein Mann war. »Wir haben uns alle gefragt, welche von uns Sie anrufen werden. Ich fühle mich wirklich geschmeichelt, Meedscher! Ich meine, schließlich bin ich ja so etwas wie eine ältere Staatsfrau. Ich bin richtig gerührt.«
    Ihr Mann war vermutlich verreist, dachte Sam unter dem Eindruck des Bourbons und erwärmt von der Erinnerung an ihre herausfordernde, durchsichtige Bluse.
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen. Sehen Sie, ich werde nämlich in Kürze eine lange Reise antreten. Über Meere und Berge und noch mehr Berge und Inseln und ...« Herrgott! Er hatte sich gar nicht zurechtgelegt, wie er es formulieren würde. Er war nicht einmal sicher gewesen, daß er es schaffen würde, ihre Nummer zu wählen. Diese verdammten Whiskey-Fantasien! »Nun, es ist ge- ge-heim. Sehr ge-heim.
Aber ich werde mit Ihrem — Namensheiligen sprechen. «
    »Aber natürlich, Süßer! Und natürlich hatten Sie gar keine Chance, all diese wichtigen Regierungsfragen zu stellen. Das verstehe ich, wirklich.«
    »Nun, da sind einige Dinge hochgekommen, besonders eines ...«
    »Ja, das tut es gewöhnlich. Ich glaube, ich sollte wirklich alles in meiner Macht Stehende tun, um der Regierung in dieser delikaten Lage zu helfen. Sie sind im Beverly Hills?«
    »Ja, Ma’am. Zimmer achthundertzwanzig.«
    »Augenblick.« Sie legte die Hand über die Sprechmuschel, aber Sam konnte sie rufen hören. »Manny! Da ist ein nationaler Notfall. Ich muß in die Stadt.«

5.
    »Major! Major Devereaux! Sie haben den Hörer von der Gabel genommen. Das dürfen Sie unter keinen Umständen. «
    Ein unablässiges, lächerlich lautes Klopfen begleitete Lodestones nasale Rufe.
    »Was zum Teufel ist das?« fragte Regina Greenberg und stieß dabei Sam unter der Decke an. »Das klingt wie ein nicht geölter Kolben.«
    Devereaux öffnete die Augen und blickte in den Abgrund eines Katers. »Das, liebe Schutzheilige von Tarzana, ist die Stimme der bösen Menschen. Sie kommen an die Oberfläche, wenn die Erde sich aufbäumt.«
    »Weißt du, wie spät es ist? Um Himmels willen, ruf doch die Hotelpolizei an.«
    »Nein«, sagte Sam und stieg widerstrebend aus dem Bett. »Wenn ich das tue, wird dieser Herr die Vereinigten Stabschefs anrufen. Ich glaube, die haben schreckliche Angst

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