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Der Gast des Kalifen

Titel: Der Gast des Kalifen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Lawhead
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Zufall euch nicht mit diesem hier erreicht, dann sag bitte deinem Großvater Murdo, dass er mit allem Recht gehabt hat: Das Heilige Land ist ein Reich des Teufels und der Dämonen, das nur Wahnsinnige zu erobern versuchen.
    Dennoch musste auch ich diesen Versuch wagen.
    Leb wohl, meine Liebe, mein Licht. Ich bete zu unserem gnädigen König, dir seine Engel zu schicken, auf dass sie dich Tag und Nacht umgeben und dein Leben von jetzt bis in alle Ewigkeit erhellen.
    Leb wohl.

    11. N ovember 1901 P aphos , Z ypern
    n den Tagen und Wochen, die jenem schicksalsträchtigen Treffen des Inneren Kreises folgten, beschloss ich, mich über die entscheidenden Ereignisse zu informieren, die in der Welt um mich herum stattfanden. Inspiriert, doch gleichzeitig zutiefst besorgt ob der Wichtigkeit der vor uns liegenden Arbeit, bemühte ich mich, dem Beispiel der anderen nachzueifern, indem ich mich so weit wie möglich mit dem gegenwärtigen politischen und sozialen Klima in Europa und im Westen vertraut machte, denn ich wusste, dass dieses Wissen mir in der kommenden Schlacht dienlich sein würde. Die Sieben hatten jedoch andere Pläne für mich, wie ich an einem regnerischen Frühlingsnachmittag herausfinden sollte.
    Ein frischer Winterwind wehte kalte Luft von der Nordsee heran, rüttelte an den Fenstern und ließ die Lichter auf meinem Schreibtisch flackern. Der Büroschluss war nicht mehr weit entfernt, und ich bereitete mich in Gedanken bereits darauf vor, mich auf dem Heimweg den Elementen stellen zu müssen. Plötzlich hörte ich Schritte auf dem Gang vor meiner Tür gefolgt von einem schnellen Klopfen. »Herein!«, rief ich und blickte von den Papieren vor mir auf, als die Tür sich öffnete.
    Zu meiner Überraschung waren es Pemberton und Zaccaria, die mich besuchten. Ich sprang sofort auf, denn noch nie war auch nur ein einziges Mitglied der Bruderschaft durch meine Tür geschritten - und nun waren es gleich zwei! »Willkommen, Gentlemen. Bitte kommen Sie herein«, sagte ich und eilte herbei, um sie von ihren tropfenden Mänteln und Hüten zu befreien. »Draußen herrscht wirklich ein fürchterliches Wetter. Bitte kommen Sie herein, und setzen Sie sich ans Feuer. Sie werden schon bald wieder trocken sein.«
    »Danke, Gordon«, sagte Pemberton freundlich. »Ich hoffe, Sie vergeben uns unser Eindringen.«
    »Ihr Eindringen? Ich versichere Ihnen, Sie stören mich nicht im Mindesten«, erwiderte ich und schob zwei Stühle vor den Kamin, in dem ein warmes Feuer brannte. »Im Gegenteil, Ihr Besuch stellt sogar eine recht angenehme Abwechslung im Einerlei dieser Anwaltskanzlei dar.«
    »Sie sind sehr freundlich«, sagte Zaccaria und setzte sich mit einem Seufzen auf den ihm angebotenen Stuhl. Dann tupfte er sich das Gesicht mit einem Taschentuch ab, um es zu trocknen.
    Ich zog meinen eigenen Stuhl hinter dem Schreibtisch hervor, und ein wenig verlegen ob meiner ungewohnten Rolle als Gastgeber fragte ich: »Darf ich Ihnen etwas anbieten, um die Kälte zu vertreiben? Einen Schluck Brandy vielleicht?«
    »Eine hervorragende Idee«, erwiderte Pemberton und rieb sich die Hände, um sie zu wärmen. »Das wäre jetzt genau das Richtige.«
    Ich trat zu dem kleinen Tablett mit den Karaffen auf meinem Schrank und schenkte den passablen Brandy meiner Firma in drei Kognakschwenker; anschließend verteilte ich die Gläser an meine Gäste. »Släinte!«, sagte Pemberton und hob sein Glas. Wir nippten an unserem Brandy. Ich setzte mich und wartete darauf, dass meine Brüder mir den Grund für ihren Besuch enthüllten.
    »Ohne Zweifel werden Sie sich daran erinnern, dass wir bei unserem letzten Treffen von, sagen wir, gewissen Imperativen gesprochen haben, die unser künftiges Handeln bestimmen werden«, begann Pemberton und machte es sich auf seinem Stuhl bequem. Er umschlang das runde Glas mit seinen langen Fingern und schwenkte die bernsteinfarbene Flüssigkeit hin und her.
    »Das tue ich in der Tat«, erwiderte ich. Die entsetzlichen Gefahren, die bei diesem Treffen heraufbeschworen worden waren, hatten mich seitdem ständig in Gedanken begleitet.
    »Wenn ich mich nicht irre, haben Sie sich an der Universität hauptsächlich den alten Sprachen gewidmet, nicht wahr?«, fragte Zaccaria unvermittelt. Er war ein kleiner, energischer Mann mit dunkler Hautfarbe und kräftigem Körperbau, und häufig ist er derart lebhaft, dass manche Menschen ihn irrigerweise für flatterhaft halten.
    »Ja, wieso?«, erwiderte ich vorsichtig, denn ich konnte mir

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