Der Gast: Roman
so wunderschön«, flüsterte Neal.
Sie blieb vor ihm stehen, streckte die Hände aus und begann sein Hemd aufzuknöpfen. Ihre Brüste wurden zwischen den Armen zusammengedrückt, sodass ihr Dekolleté zu einem geraden engen Spalt wurde.
Neal stand da und sah sie an, während sie ihm das Hemd auszog und es zur Seite warf. Als sie nach seinem Gürtel griff, sah sie ihm kurz in die Augen.
»Geht’s dir gut?«, fragte er.
»Klar.«
Sie standen einander am Fuß des Bettes gegenüber und zogen sich aus. Zuerst entkleidete Marta Neal. Dann streifte sie ihre Schuhe ab, ließ jedoch Neal die Strumpfhose herunterziehen. Er hockte vor ihr, und sie stieg mit den Füßen heraus.
Als Neal ihr weiches Haarbüschel küsste, musste er plötzlich an die Frau in der Garage denken. Rasputins gekreuzigtes Opfer, sein verbranntes Spielzeug.
Ich kann nichts dagegen tun.
Ich hätte wenigstens versuchen können, dorthin zu finden. Vielleicht hätte ich das Haus wiedererkannt.
Was, wenn er das mit Marta oder Sue macht? Was, wenn er sie an die Wand nagelt und anzündet?
Ich werde ihn umbringen. Ich reiße ihn in Stücke.
»Pass mit deinen Zähnen auf«, flüsterte Marta.
Neal hatte das Gefühl, aus tiefer Benommenheit aufzutauchen. Ihr Haar war ein nasser Wirrwarr in seinem Mund. Er küsste sie zärtlich, dann stand er auf. Sie blickte ihm in die Augen. Er spürte ihre Brüste auf seiner Haut. Und ein paar Haare im Mund.
Mit einem kleinen Lächeln zupfte Marta sie heraus.
Er strich über ihren Rücken und drückte ihre Hinterbacken. Im Gegensatz zu Sues waren sie groß, doch genauso fest und glatt.
»Bist du sicher, dass du das tun willst?«, fragte Neal.
»Ja.«
»Es hat sich eine Menge verändert.«
»Aber nicht meine Gefühle für dich«, sagte sie. »Ich werde dich immer lieben, egal was passiert.«
»Ich werde dich auch immer lieben«, antwortete er.
Und er war sich dessen ziemlich gewiss.
»Was ist mit Sue?«, fragte sie.
»Willst du, dass ich sie fallen lasse?«
Zu seiner Überraschung schüttelte Marta den Kopf. »Das meinte ich nicht. Wirst du ein schlechtes Gewissen haben, wenn wir miteinander schlafen?«
»Ich weiß nicht.«
»Hoffentlich nicht.«
»Du hattest mich zuerst«, sagte Neal. »Außerdem glaube ich nicht, dass es ihr etwas ausmacht.«
»Den meisten Frauen würde es etwas ausmachen.«
»Sie weiß, was ich für dich empfinde.«
Sie legte ihre Hand locker um seinen Penis und fragte: »Würdest du dich von ihr trennen, wenn ich dich darum bäte?«
Darüber musste er nicht nachdenken.
»Es wäre schlimm für mich«, sagte er.
»Gut, dass ich dich nicht darum bitte.«
Sie gingen zum Bett. Marta zog die Decke und das obere Laken herunter.
Sie legten sich gemeinsam hin.
Das Laken unter Neal fühlte sich glatt und kalt an. Er streckte sich und genoss das Gefühl. Dann drehte er sich auf die Seite. Marta rutschte zu ihm, bis ihre Brustwarzen seine Brust berührten und sein Penis gegen ihren Bauch drückte. Sie sah ihm in die Augen.
»Jetzt liegen wir also hier«, flüsterte sie und legte eine Hand auf seine Hüfte. »Es ist schön, dich wieder bei mir zu haben.«
»Es ist schön, hier zu sein.«
»Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht. Ich hatte Angst, dass ich dich nie wiedersehen würde – dass er dich irgendwie findet. Rasputin. Und dich tötet.« In ihren Augen glänzten plötzlich Tränen. »Selbst wenn ich dich an sie verliere … an Sue …«
»Ich will dich nicht verlieren«, sagte Neal.
Sie kuschelten sich fest aneinander. Marta war überall weich und glatt. Sie öffnete ihre feuchten Lippen. Neal spürte seine eigene Feuchtigkeit an ihrem Bauch.
Ihr Mund fühlte sich vertraut an. Er kannte jeden Zentimeter ihres Körpers und ebenso die Geräusche, die sie von sich gab, und die Art, wie sie ihn berührte und sich bewegte. Alles an ihr war ihm vertraut; es war, als käme er nach Hause.
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Als Neal aufwachte, ahnte er, dass er stundenlang geschlafen hatte. Er lag ausgestreckt auf dem Rücken, erhitzt von dem Sonnenlicht, dass durch die Vorhänge über Martas Bett sickerte.
Er hörte sie neben sich schlafen, ein leises Schnarchen.
Neal stützte sich mit den Ellbogen auf.
Sie hatte sich auf der Seite zusammengerollt und sah in die andere Richtung. Ihr Haar war ein goldenes Gewirr. In dem milden Licht leuchtete ihre Haut bronzefarben. Der linke Arm lag auf ihrer Seite. Die Härchen auf dem Oberarm waren so fein, dass man sie kaum erkennen konnte, unterhalb des Ellbogens
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