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Der Gast: Roman

Der Gast: Roman

Titel: Der Gast: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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er, wie ein Teil des Schmerzes sich verflüchtigte. Sie sah so frisch und fröhlich und lebendig aus.
    Und vertraut.
    Außer ihrer Kleidung hatte sich seit gestern Abend nichts an ihr verändert. Als er sie zuletzt gesehen hatte, hatte sie die Uniform der Fluggesellschaft angehabt: blauer Blazer, Seidentuch, weiße Bluse, blaue Stoffhose und schwarze Lederschuhe. Nun trug sie ein weites T-Shirt, eine kurze Jeans und Sandalen.
    So vertraut und normal.
    Als wäre nichts geschehen.
    Seit er sie zuletzt gesehen hatte, hatte Neal auf einen Mann geschossen, einer Frau das Leben gerettet, sich auf einen Schlag verliebt, Reisen mit einem magischen Armband unternommen und zugelassen, dass die wundervolle neue Frau auf grausame Art getötet wurde. Doch Marta sah aus, als wäre alles seinen gewohnten Gang gegangen, als wäre seit ihrem letzten Besuch nichts Ungewöhnliches geschehen.
    Sie lächelte ihn an. Doch dann verdüsterte sich ihr Gesichtsausdruck. »Was ist passiert?«, fragte sie sofort.
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte er.
    »Geht’s dir gut?«
    »Ja, es geht.«
    Sie kam herein und schlug die Tür zu. »Komm her«, sagte sie. »Ich sorge dafür, dass es dir besser geht.«
    Als er näher kam, streckte sie die Hände aus und hielt ihn auf. Sie beugte sich vor, küsste ihn auf den Mund, dann arbeitete sie sich langsam an seinem Oberkörper herab und ging immer tiefer in die Hocke, während sie mit den Lippen sanft jeden Kratzer und blauen Fleck an Bauch und Brust berührte.
    Seine Shorts beulten sich aus, als Marta mit dem Gesicht auf Höhe der Hüfte war.
    »Schön, zu sehen, dass es dir besser geht«, sagte sie.
    Neal vergrub die Finger in ihrem dichten, weichen Haar.
    Marta schob die Fingerspitzen unter den Gummizug seiner Hose. »Was haben wir denn da?« Sie zog die Hose zu sich und ein Stück nach unten. »Hm, nicht schlecht«, sagte sie.
    Die Shorts rutschten herab und landeten auf Neals Füßen.
    Marta küsste die Spitze seines Penis … Sie leckte ihn. Ihre Zunge war glitschig. Dann bildeten ihre Lippen einen engen feuchten Ring, während sie seine Hinterbacken umklammerte und ihn näher an sich heranzog.
    Neal war verblüfft.
    So etwas hatte sie noch nie getan.
    Es war fast, als hätte sie ein Bedürfnis in ihm gespürt – ein Bedürfnis, überrascht, schockiert, erleichtert zu werden.
    Oder vielleicht entsprang es auch ihrem eigenen Bedürfnis.
    Eine Weile vergaß er alles und dachte nur an Marta und ihren Mund.
    Als es vorbei war, hörte sie auf zu saugen und zu schlucken, behielt ihn jedoch im Mund, umschloss ihn sanft mit den Lippen.
    Neal fühlte sich schwach und zittrig.
    Sie zog den Mund zurück, platzierte die Shorts wieder dort, wo sie hingehörten, legte den Kopf in den Nacken und sah zu ihm auf. Ihre Lippen glänzten. »Wie fandest du das?«
    »Soll das ein Witz sein?«
    Marta stand auf, lehnte sich gegen ihn und legte die Arme um seinen Rücken. Sie atmete schwer. Ihre Brüste drückten gegen seinen Oberkörper. »Hab ich es richtig gemacht?«, fragte sie.
    »Es war toll.«
    »Ich wusste nicht, ob ich es schlucken sollte.«
    »Ich glaub, das kann man machen, wie man will.«
    Sie lachte. »Wenn ich es nicht getan hätte, hätte es eine ziemliche Sauerei gegeben.« Sie küsste ihn leicht auf den Mund, dann legte sie den Kopf ein Stück zurück, sodass sie ihm in die Augen sehen konnte.
    Ihre Augen wanderten von einer Seite zur anderen. Nach einer Weile fragte sie: »Irgendwas ist passiert, oder?«
    »Alles in Ordnung«, sagte Neal und nahm eine Veränderung in ihren Augen wahr. Sie behielten dieselbe hellblaue Farbe, doch irgendwie schienen sie sich zu verdunkeln. Sie wusste, dass er log.
    »Habe ich irgendwas falsch gemacht?«
    »Nein. Nein. Überhaupt nicht.«
    »Bist du sicher?«
    »Absolut.«
    »Kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Das hast du schon.«
    »Ha, ha.«
    »Ich meine es ernst.«
    »Ich weiß. Aber ich mag es nicht, dich so zu sehen. Willst du mir nicht erzählen, was los ist?«
    »Ich weiß nicht«, sagte er.
    »Holst du mir ein Bier?«
    »Klar.«
    Er ging in die Küche, nahm ein Budweiser aus dem Kühlschrank und einen Krug aus dem Schrank. Als er ihn fast gefüllt hatte, kam Marta in den Essbereich.
    Neal hatte dort noch nie gegessen. Auf dem Tisch befanden sich sein Computer, der Drucker, Stifte und Notizblöcke und ein paar Bücherstapel.
    Marta sah auf den leeren Bildschirm, dann blickte sie zu Neal und zog die Brauen hoch. »Schreibblockade?«, fragte

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