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Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)

Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallory
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sich nicht für einen solchen Spielplatz begeistern?“
    In diesem Moment entdeckte Guy die Überreste der Kirche. Ein Teil des Seitenschiffs stand noch und die hohen Fenster boten im Mondlicht einen beeindruckenden Anblick.
    „Als das Haus, in dem wir wohnen, erweitert wurde, hat man für den Bau Steine von hier geholt“, sagte Beth. „Aber einiges ist doch übrig geblieben.“ Sie führte Darrington um ein paar Bäume herum. „Sehen Sie, dort muss sich der Altar befunden haben. Und die kleine Tür führte in die Sakristei. Früher haben wir hier die herrlichsten Abenteuer erlebt. Wie schön wäre es, nie erwachsen zu werden!“ Sie seufzte.
    „Dann sehnen Sie sich auch heute noch nach Abenteuern?“
    Beth dachte ernsthaft darüber nach. Plötzlich spürte sie, dass der Earl ganz dicht hinter ihr stand. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Verflixt! Langsam wandte sie sich um und schaute zu ihm auf. „Wenn man die Kindheit hinter sich gelassen hat, weiß man, dass Pflichterfüllung und Abenteuer praktisch unvereinbar sind.“
    Guy streckte die Hand aus und griff nach einer einzelnen roten Locke, die Beth über die Schulter fiel. „Pflichterfüllung … Wie langweilig sich das anhört.“
    Beth spürte, wie er mit ihrem Haar spielte. Sie nahm den Duft seiner Seife wahr und vermochte plötzlich kaum zu atmen. Sie versuchte, den Blick abzuwenden. Aber es war unmöglich. „Ich … bin zu alt für Abenteuer“, stammelte sie.
    Er lächelte. „Mein Bruder Nick würde Ihnen heftig widersprechen.“
    „Dann ist er wohl ein gefährlicher Mann.“
    Noch immer schauten sie einander tief in die Augen. Ihre Haut begann zu kribbeln. Ihr wurde warm. Und mit einem Mal wusste Beth, dass dies ein kostbarer Moment war. Wenn er doch nie enden würde!
    Der Gedanke erschreckte sie. Sie durfte der Anziehungskraft des Earls nicht nachgeben! Sie musste etwas tun!
    „Wir sollten zurückgehen“, sagte sie. Ihre Stimme hörte sich fremd an.
    „Ich hätte mir gern noch einen der Kellerräume angeschaut.“
    „Unmöglich. Sie sind alle eingestürzt.“
    „Mit Ausnahme derjenigen unter Ihrem Wohnhaus.“
    „Ja, wie Sie wissen, lagern wir dort unter anderem unseren Wein.“
    Ein Windstoß ließ sie erschauern. „Gehen wir.“
    Schweigend kehrten sie zum Haus zurück. Beth war es jetzt nicht mehr warm. Im Gegenteil, tief in ihrem Inneren saß eine Kälte, die ihr Angst machte. Sie hatte den Earl nicht berührt. Und dennoch spürte sie deutlich, dass sie Miles in jenem einen Moment untreu geworden war.
    Nach dem Supper, zurück in seinem Zimmer, fiel Guy auf, wie still Beth gewesen war.
    Er runzelte die Stirn. Wann hatte er begonnen, sie in Gedanken nicht mehr Mrs Forrester, sondern Beth zu nennen? Hatte diese Veränderung etwas mit ihrem Ausflug zu den Ruinen zu tun? Im Licht des Mondes war Beth ihm wunderschön erschienen. Er hatte sie küssen wollen. Er hatte sie überall berühren wollen. Einen kostbaren Moment lang hatte er geglaubt, er könnte sie erobern, sie ganz zu der Seinen machen.
    Aber dann hatte er sich in Erinnerung gerufen, dass sie verlobt war. Vielleicht wäre es ihm tatsächlich gelungen, sie zu verführen. Eine kurze Affäre, die schließlich mir Tränen geendet hätte. Nein, das wollte er nicht. Er wollte – das gestand er sich widerstrebend ein – mehr, viel mehr. Und deshalb musste er auf der Hut sein. Schließlich wusste er, wohin es führte, wenn man eine Frau zu sehr liebte.
    Er stieß einen Fluch aus und begann sich auszukleiden. Vom Flur her hörte er leise Schritte. Doch in dieser Nacht verspürte er nicht den Wunsch, das Geheimnis von Malpass Priory zu lüften. Er wollte nur eines: mit Davey zurück nach Highridge.

7. KAPITEL
    B eth wusste nicht recht, ob sie erleichtert oder enttäuscht sein sollte, als sie Lord Darrington am nächsten Morgen sehr früh fortreiten sah. Kepwith teilte ihr mit, dass der Earl vor allen anderen gefrühstückt hatte. Mit dem Dinner, hatte er gesagt, solle man nicht auf ihn warten.
    Sie widmete sich ihren Haushaltspflichten und widersprach zu Sophies Erstaunen nicht, als diese vorschlug, man solle Mr Davies in den Salon tragen, damit sie ihm etwas auf dem Klavier vorspielen könne. Lady Arabella erklärte sich sogleich bereit, die Rolle der Anstandsdame zu übernehmen. Somit hätte Beth sich ganz auf ihre Aufgaben im Haus konzentrieren können – wenn ihre Gedanken nicht ständig zu den Ereignissen des vergangenen Abends zurückgewandert wären. Der Spaziergang

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