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Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)

Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallory
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führen.“
    „Tatsächlich“, mischte Miles sich ein, „stellt das ehemalige Kloster den größten Wert des Besitzes dar. Das Gebäude ist natürlich im Laufe der Jahre immer wieder verändert worden. Aber man kann den ursprünglichen Grundriss noch erkennen. Außerdem gibt es in beinahe jedem Zimmer kostbare Gemälde und Möbelstücke.“
    Beth lachte. „Ich muss gestehen, dass ich mir schon oft gewünscht habe, in einem moderneren Haus zu leben. Ich würde einiges dafür geben, dass die Fenster richtig schließen und die Dielen nicht knarren. Wie sehen Sie das, Lord Darrington?“
    „Wylderbeck – so heißt mein Landsitz – ist gerade mal fünfzig Jahre alt. Mein Großvater hat es erbauen lassen. Trotzdem habe ich schon einige Neuerungen vornehmen lassen. Ich fürchte, bei mir gibt es nichts Altes.“
    Beth blieb ein wenig zurück, damit die Gentlemen sich ungestört unterhalten konnten. Sie hatte Miles zwar versichert, es gäbe keinen Grund zur Eifersucht, doch jetzt verspürte sie plötzlich eine gewisse Unsicherheit. Als sie Miles und Darrington nebeneinander gesehen hatte, war ihr wieder eingefallen, dass sie in ihrer Jugend von einem Gatten geträumt hatte, der dem Earl ähnlich sah. Dann allerdings hatte sie Joseph Forrester geheiratet, einen etwas älteren und nicht besonders gut aussehenden Gentleman.
    Die Ehe war nicht unglücklich gewesen. Allerdings kannte Beth das, was man gemeinhin als leidenschaftliche Liebe bezeichnete, nur aus Romanen. Und tatsächlich war sie davon überzeugt, dass ein solches Gefühl im wirklichen Leben nicht existierte. Sicher, die Anziehungskraft, die Darrington auf sie ausübte, verwirrte sie. Gerade deshalb durfte sie sich nicht verunsichern lassen. Sie hatte sich für Miles entschieden, weil er geduldig und zuverlässig war und sie vor dem einsamen Leben bewahren würde, das sie nach dem Tod der Großmutter und Sophies Vermählung erwartete.
    Sie erreichten das Haus, ohne dass Miles sich dem Earl gegenüber unhöflich benommen hätte. Zur Belohnung lud Beth ihn zum Dinner ein.
    Zu ihrem Erstaunen lehnte er dankend ab. „Ich muss morgen früh aufbrechen, weil ich rechtzeitig bei der großen Verkaufsaktion in Granby Hall in Staffordshire sein will“, erklärte er.
    „Das ist wohl Prudhams Besitz?“, vergewisserte Guy sich. „Ich habe gehört, dass er bankrott ist.“
    „Ja, um seine Gläubiger zufriedenzustellen, muss er alles verkaufen. Es heißt, dass er im Besitz einiger antiker Tongefäße ist. Die würden mich interessieren.“
    „Miles liebt alles, was schön ist“, erklärte Beth lächelnd.
    „Deshalb werde ich dich heiraten, mein Schatz“, gab er zurück und küsste ihr galant die Fingerspitzen.
    Beth errötete und entzog ihm ihre Hand. Aus irgendeinem Grund war ihr diese Zurschaustellung seiner Zuneigung in Anwesenheit des Earls unangenehm. Dann fiel ihr ein, dass sie Miles auf keinen Fall kränken wollte. Also legte sie ihm die Hand auf den Arm und sagte: „Begleitest du mich zu Großmutter? Sie wird dir Guten Tag sagen wollen.“
    Vor einigen Jahren hatte Beth auf dem großen Mai-Markt einen Gaukler gesehen, der mit mehreren Bällen jonglierte. In letzter Zeit kam sie sich manchmal selbst wie ein Jongleur vor. Es gab so viel, um das sie sich kümmern musste. Wenn sie sich nicht auf alles gleichzeitig konzentrierte, würde irgendetwas schiefgehen und ihr Leben würde zerbrechen. Sie musste sich um ihre Großmutter kümmern und den Earl bei Laune halten. Zudem galt es, darauf zu achten, dass Sophie nicht zu viel Zeit mit Mr Davies verbrachte. Und schließlich waren da noch die nächtlichen Besuche im Keller, von denen sie oft erst kurz vor Morgengrauen zurückkehrte, um in einen kurzen Schlaf zu fallen, aus dem sie nur selten ausgeruht erwachte.
    Kein Wunder, dass sie eines Nachmittags über dem Buch einnickte, aus dem sie ihrer Großmutter vorgelesen hatte.
    Lady Arabella war besorgt und erklärte Beth, dass sie Dr. Compton bitten werde, sie zu untersuchen.
    „Das ist wirklich nicht nötig. Ich bin nicht krank. Nur ein bisschen müde“, versuchte Beth sie zu beruhigen.
    „Ein bisschen müde? Wann hast du zuletzt in den Spiegel geschaut, Kind? Du siehst zu Tode erschöpft aus. Blass, dunkle Ringe unter den Augen … Ich denke wirklich, du brauchst einen Arzt. Kepwith soll noch heute nach Dr. Compton schicken.“
    „Er kommt doch übermorgen sowieso, um nach Mr Davies zu schauen. Ich verspreche dir, dann mit ihm zu reden. Außerdem werde ich

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