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Der gefährliche Traum (German Edition)

Der gefährliche Traum (German Edition)

Titel: Der gefährliche Traum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Frieser
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steckst du also. Was war denn los? Ich habe mir schon Sorgen um dich gemacht.« Zu Max’ Erstaunen klangen ihre Worte ziemlich ehrlich.
    »Was ist mir dir? Du bist ja schneeweiß im Gesicht wie die andern drei. Du hättest sie sehen sollen. Wie die Hasen kamen sie aus dem Unterholz geschossen, hüpften auf ihre Räder und jagten davon.«
    »Da war eben ein Hund, groß, schwarz, schrecklich«, stammelte Max. »Hast du ihn auch gesehen?«
    Fritzi schüttelte den Kopf.
    »Weißt du etwas von einem Hund, der hier in der Gegend herumstreunt?«
    »Nein, davon hab ich noch nie was gehört.« Fritzi sah sich besorgt um. »Lass uns lieber nach Hause gehen.«
    »Kannst du mir sagen, wie ich da hinkomme?«, fragte Max verlegen.
    »Bist du nicht auch hierhergekommen? Typisch Großstadtcowboy!«, spottete Fritzi. »Ich könnte dir den Weg beschreiben, aber ich glaube, es ist wohl besser, wenn ich mit dir gehe. Ich kann ja mein Rad schieben.«
    In Gedanken versunken nickte Max nur. Der Hund ging ihm nicht aus dem Sinn. Zuerst die unheimlichen Schatten und das rote Leuchten, dann dieser Höllenhund. Und warum hatte er das Gefühl, dass nur er ihn sehen konnte? Bildete er sich das alles nur ein? Aber dann wären doch Julian und seine Kumpels nicht panisch davongelaufen, sondern hätten ihm eine ordentliche Abreibung verpasst.
    Fritzi riss Max aus seinen Gedanken. »Wie weit bist du eigentlich mit deinem Referat?«
    »Was? Ach das. Hab noch gar nicht angefangen«, gestand Max.
    »Wenn du willst, kann ich dir helfen«, bot Fritzi an. »Ich kenne mich mit der Geschichte Hohensteins aus, wie du sicher schon gemerkt hast.«
    Max blieb stehen und sah Fritzi an. Konnte es sein, dass sie nicht nur schnippisch, sondern auch ganz nett sein konnte?
    »Danke für das Angebot, aber ich fürchte, da muss ich alleine durch. Warum solltest du für meine Dummheit bestraft werden?«
    »Vielleicht, weil ich es genossen habe, wie Julian eins auf die Nase bekommen hat. Hast du es gesehen? Sie ist immer noch geschwollen.« Fritzi lachte herzhaft.
    Sie war plötzlich gar nicht mehr so arrogant und nervig. Vielleicht lag es an ihm selbst, weil er gerade nicht auf sie, sondern auf Julian sauer war und ihm die Begegnung mit diesem unheimlichen Hund noch immer einen Schauer über den Rücken jagte. Und eine Gemeinsamkeit hatten sie immerhin. Beide fanden Julian und seine Freunde ziemlich ätzend.
    »Ich habe zu Hause ein Buch zur Ortsgeschichte. Ich bringe es dir später vorbei, okay?«
    Max nickte erleichtert. Danach gab Fritzi peinliche Kindergartengeschichten von Klein-Julian zum Besten. Beide lachten Tränen.
     
    Für den Abend hatte Max’ Mutter eine Überraschung geplant. Sie war in der Gemeindebücherei gewesen und auf die DVD »Das Wirtshaus im Spessart« gestoßen.
    Nun standen Erdnüsse, Chips und Cola für einen Filmabend bereit.
    »Den Film habe ich als Kind immer so gerne gesehen«, schwelgte seine Mutter in alten Erinnerungen. »Er wird dir bestimmt gefallen, Schatz. Eine Räuberkomödie.«
    Klingt eigentlich ganz interessant, dachte Max. Als er aber den gequälten Blick seines Vaters sah, wurde er skeptisch. Seine Mutter liebte alte Filme und konnte sich manchmal über Dinge kaputtlachen oder sich die Augen aus dem Kopf heulen, während er und sein Vater sie dabei ansahen, als wäre sie nun endgültig verrückt geworden.
    »Männer!«, sagte sie dann immer nur verächtlich.
    Ganz so schlimm war der Film aber doch nicht, auch wenn Max die Liebesgeschichte nervte. Der Anfang war sogar richtig spannend. Zwei Handwerkerburschen mussten abends zu Fuß durch den unheimlichen Spessartwald und plötzlich tauchte eine Räuberbande auf. Nach seinem heutigen Abenteuer konnte sich Max recht gut in die beiden hineinversetzen. Sogar jetzt noch, wo er sicher in seinem Bett lag, bekam er eine Gänsehaut, wenn er an den schwarzen Hund dachte.

Der zweite Traum
    K aum war Max an diesem Abend eingeschlafen, träumte er erneut. Es war, als hätte Max das alles schon einmal erlebt. Er befand sich wieder in dieser schäbigen Hütte und versteckte sich hinter dem Hackklotz in der Ecke. Der ältere Junge stand am Herd, einem gemauerten Sockel, und briet das Fleisch. Die jüngeren Kinder kauerten ängstlich auf dem Strohhaufen. Immer wieder kam eines der räudigen Hühner und pickte neugierig an Max’ nackten Füßen. Dadurch hatte er erst bemerkt, dass er wie die Kinder barfuß war und in schäbiger Kleidung steckte. Sie war schmutzig, zerschlissen, roch eklig und

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