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Der gefährliche Traum (German Edition)

Der gefährliche Traum (German Edition)

Titel: Der gefährliche Traum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Frieser
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klitzekleinste!«, protestierte Max.
    »Bestimmt ist er im Laufe der Jahrhunderte zugewachsen. Zeig doch mal auf den Hund!«, bat Fritzi und lief in die gezeigte Richtung.
    »Warte!«, rief Max und stolperte hinterher. »Er geht jetzt weiter, direkt auf das Birkenwäldchen zu. Ich glaube, du hast recht.«
    Irgendwann übernahm Max selbst die Führung. Äste und Zweige schlugen ihm ins Gesicht, als er sich durch das Dickicht hindurchzwängte. Fritzi erging es nicht besser, auch sie fluchte mehrmals.
    »Der Wald sollte dringend ausgeholzt werden!«, meckerte sie. »Typisch Bürgermeister! Zuerst muss er alles haben und dann kümmert er sich nicht darum. Ich frage mich, warum mein Vater den Wald überhaupt an ihn verkauft hat.«
    Der Hund blieb plötzlich auf einer Lichtung stehen. Sie machte einen frisch gerodeten Eindruck. Einige Bäume waren gefällt und zur Seite gelegt worden.
    »Was ist denn hier passiert?«, fragte Fritzi erstaunt und deutete auf die vielen Löcher, die scheinbar wahllos in den Boden gegraben worden waren. Weiter hinten war sogar eine sehr große Fläche freigelegt worden. »Hat hier jemand Archäologe gespielt?«
    »Oder Schatzsucher. Vielleicht sind wir nicht die Einzigen, die hinter dem Lösegeld her sind. Ich vermute, dass hier der Räuberunterschlupf war. Der Hund ist auf jeden Fall nirgends mehr zu sehen.«
    »Kommt dir irgendetwas bekannt vor?«, wollte Fritzi wissen, doch Max schüttelte nur den Kopf.
    Stattdessen trat er an das größere Loch heran und sah hinein. »Sieh mal hier!«, rief er Fritzi zu. »Hier hat tatsächlich jemand etwas ausgegraben.« Er deutete auf eine freigelegte Grundmauer, die aus größeren Steinquadern bestand. Daneben waren Überreste vermoderter Holzdielen und der darunterliegende gestampfte Lehmboden zu sehen.
    War das die Räuberhütte? Hatte er hier irgendwo auf dem Fußboden hinter dem Hackklotz gesessen und den Räuberhauptmann Adam belauscht? Max bekam eine Gänsehaut. Immer, wenn er an die Entführung von Friederike dachte, hatte er das Gefühl, dass es erst gestern passiert war, doch diese Überreste zeigten deutlich, dass das Ganze schon sehr lange zurücklag.
    »Das hier muss das Innere der Hütte gewesen sein«, meinte Fritzi. »Irgendjemand gräbt hier. Aber wenn es offiziell wäre, hätte mein Vater das gewusst und davon erzählt. Das hier ist eine heimliche Ausgrabung. Ich frage mich nur, warum?«
    »Vielleicht vermutet jemand, dass das Lösegeld in der Hütte versteckt wurde«, schlug Max vor. »Die Frage ist nicht, warum, sondern, wer buddelt hier klammheimlich vor sich hin?«
    Doch ehe Fritzi antworten konnte, hallte ein lautes Knacken durch den Wald. Beide Kinder drehten sich erschrocken um, aber nirgends war etwas zu sehen.
    »Das war bestimmt nur ein Reh«, meinte Fritzi und wandte sich wieder den Überresten der Hütte zu. »Glaubst du auch, dass die Räuber das Geld in ihrer Hütte versteckt haben?«
    »Wenn sie es überhaupt erhalten haben. Laut Andreas’ Plan sollte die Übergabe doch gar nicht stattfinden«, gab Max zu bedenken.
    Doch Fritzi gab so schnell nicht auf. »Die Schriftquellen berichten aber von einer Geldübergabe. Und wenn die stimmen, muss das Geld hier irgendwo sein, nur wo?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Wenn nicht du, wer sonst? Immerhin hast du die Räuber kennengelernt. Also denk nach!«
    »Das Versteck kann überall sein. Vielleicht gibt es hier in der Nähe eine Höhle oder es war ein hohler Baum oder eine verborgene Nische im Erdkeller oder …« Doch weiter kam Max nicht. Fritzi war offenbar mit seinem letzten Vorschlag zufrieden.
    »Versetz dich doch mal in deinen Traum zurück und geh in Gedanken den Weg von der Hütte zum Erdkeller«, befahl Fritzi, und Max gehorchte.
    Er schloss die Augen und rief sich noch einmal sämtliche Traumbilder in Erinnerung. Nach einer ganzen Weile glaubte er, den Weg zu kennen.
    »Wir müssen da entlang!«, rief er aufgeregt.
    Begeistert rannte Fritzi voraus. »Hier ist ein Hang! Vielleicht gibt es ja hier einen Keller!«
    Im Gegensatz zu dem Platz der ehemaligen Hütte war hier nichts gerodet worden. Die Büsche wuchsen sehr dicht, und es kostete die beiden viel Mühe, sich hindurchzukämpfen. Als sie den alten Eingang endlich fanden, waren ihre Arme mit unzähligen Kratzern übersät.
    Max hatte ihn als Erster entdeckt. Um besser sehen zu können, bog er die Äste einer jungen Birke zur Seite und deutete nach unten. »Hier sind Stufen zu erkennen und dort war mal eine

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