Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der gefährliche Traum (German Edition)

Der gefährliche Traum (German Edition)

Titel: Der gefährliche Traum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Frieser
Vom Netzwerk:
Tür.«
    Sie hatte schon längst dem Druck des Türsturzes nachgegeben und war zerbrochen. Morsch lag sie auf dem Boden. Max stieg darüber hinweg und blieb stehen. Vor ihm führten steinerne Stufen in die Tiefe.
    »Ich glaube, da kann man tatsächlich noch hineingehen!«, rief Max erstaunt.
    »Lass mich mal sehen!« Fritzi schob ihn zur Seite und holte ihre Taschenlampe aus dem Rucksack. »Das ist richtig unheimlich! Stell dir vor, dass Friederike da unten gefangen gehalten wurde.«
    Der Lichtstrahl wanderte über die blanken Felswände und die gemauerte Decke. Viele Ziegelsteine fehlten bereits und das darüberliegende Erdreich wurde nur noch von den Wurzeln gehalten.
    »Lass uns mal hineingehen«, schlug Max vor und griff nach Fritzis Taschenlampe. Vorsichtig tastete er sich die Stufen hinunter. Es war merkwürdig zu wissen, dass er erst gestern Nacht in seinem Traum hier gewesen war. Oder war es schon 360  Jahre her? Egal, wie lange es her war, es war irgendwie gruselig. Unten angekommen, stellte er fest, dass der ganze Keller inzwischen in einem sehr schlechten Zustand war. Vor allem der hintere Bereich, in dem einst Friederike saß, musste schon vor längerer Zeit eingestürzt sein.
    »Schau mal da!«, rief Max und deutete auf eine kleine Nische. »Wachsspuren! Meinst du, die sind noch von Friederikes Gefangenschaft?«
    »Jetzt habe ich eine Gänsehaut und nicht, weil es hier drinnen so kalt ist«, erwiderte Fritzi.
    Ein bedrückendes Gefühl beschlich auch Max. Als könnte er die Angst des Mädchens nach so langer Zeit noch immer spüren. Was war damals passiert? Was lief mit Andreas’ Plan schief?
    »Leuchte doch mal hierher!«, sagte Fritzi und deutete in den hinteren Bereich des Kellers. »Irgendetwas hat da gerade aufgeblinkt.«
    Max ließ den Lichtstrahl über den felsigen Boden wandern, fand aber nichts.
    »Versuch es mal dahinten, wo der Schutt vom Kellereinsturz liegt«, bat Fritzi. Das Licht fiel auf Mörtelbrocken, Ziegelsteine, Erde und etwas Glänzendes.
    Max bückte sich und hob es auf. Erde klebte daran.
    »Mach doch mal den Dreck ab!«, befahl Fritzi ungeduldig.
    Max’ Hände zitterten vor Aufregung, als er den Schmutz entfernte.
    »Das ist eine silberne Schnalle oder Spange«, rief Fritzi begeistert. »Was hat sie wohl zu bedeuten? Und woher stammt sie? Sie sieht alt aus.«
    »Glaubst du, sie hat etwas mit der Entführung zu tun? Ich steck sie mal ein.« Dann leuchtete Max erneut den Schutt ab, fand aber nichts mehr. »Wir sollten mit einer Schaufel wiederkommen. Vielleicht ist das Lösegeld unter dem ganzen Erdreich versteckt.«
    »Ja, vielleicht«, murmelte Fritzi. Nachdenklich starrte sie auf den eingestürzten Kellerbereich. »Ich will hier raus. Komm, lass uns gehen!«, sagte sie plötzlich. »Ich fühle mich hier nicht wohl.«
    »Wie du willst«, meinte Max nur und ging mit ihr Richtung Treppe. »Wir können ja ein anderes Mal wiederkommen und uns genauer umschauen.«
    »Das könnt ihr vergessen!«, hallte es plötzlich durch den Keller. Erschrocken sahen Max und Fritzi nach oben. Ein großer schwarzer Schatten versperrte den Eingang. Max musste sofort an Andreas denken, der hier in diesem Keller von seinem Vater erwischt und geschlagen worden war. Starr vor Angst stand er da und konnte sich nicht mehr rühren.
    »Bist du das, Julian?«, fragte Fritzi. Sie klang verärgert. »Was soll der Mist! Du hast uns einen Riesenschrecken eingejagt.«
    Sie ging die Treppe nach oben und zog Max mit sich.
    Im Eingang stand tatsächlich der Sohn des Bürgermeisters und hinter ihm seine beiden Kumpels Olli und Marcel.
    »He, Neuer! Ich habe dich gewarnt, meinen Wald nicht mehr zu betreten. Jetzt muss ich dir leider wehtun.« Julian grinste fies. »Schnapp dir unser Prinzesschen, Olli! Dann kann sie zusehen, was wir mit denen machen, die uns einfach nicht gehorchen wollen.«
    Ehe Fritzi reagieren konnte, hatte Olli sie gepackt und ihr den Arm auf den Rücken gedreht. »Autsch! Du tust mir weh, du Neandertaler!«, rief Fritzi mit schmerzverzerrtem Gesicht. »Lass mich sofort los!«
    »Dann hör auf, nach mir zu treten«, fauchte Olli und drehte den Arm noch höher.
    Max musste tatenlos zusehen. Die beiden anderen hielten ihn in Schach.
    »Übertreib es nicht, Olli!«, schnauzte Julian. »Das Prinzesschen schuldet mir nichts, im Gegensatz zu ihrem Freund.«
    Julian und Marcel drängten Max die Stufen hinunter in den Keller, wo Marcel ihn festhielt und Julian ungestört auf ihn einschlagen und eintreten

Weitere Kostenlose Bücher