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Der gefaehrliche Verehrer

Der gefaehrliche Verehrer

Titel: Der gefaehrliche Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ich in letzter Zeit erwähnt, wie wenig ich Cops mag?«
    »Nicht innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden.«
    Offenbar schluckte er keinen der Köder, die sie ihm vor der Nase baumeln ließ, sodass sie ihren Ärger nicht in einem Streit abbauen konnte. Vielleicht ist es so am besten, dachte sie. Sie konnte die Zeit gebrauchen, um ihren Lesestoff aufzuarbeiten. Die letzten beiden Ausgaben von »Radio and Records« warteten auf sie. Sie wollte auch eines der Gartenmagazine durchsehen, die mit der Post gekommen waren. Es wäre hübsch, Sommerblumen rings um das Haus zu pflanzen, vielleicht auch einige Büsche. Sie hatte keine Ahnung, was zu dem Klima in Denver passte.
    Der Gedanke brachte sie zum Lächeln. Sie konnte einen Blumenkasten kaufen und eventuell auch einen von diesen Hängekörben. Wahrscheinlich merkte sie deshalb erst nach zwanzig Minuten, dass Boyd in die falsche Richtung fuhr.
    »Wo sind wir?« Sie setzte sich rasch auf.
    »Auf dem 70er Richtung Westen.«
    »Highway 70? Was, zum Teufel, machen wir auf dem 70er?«
    »Wir fahren in die Berge.«
    »Die Berge.« Benommen schob sie ihre zerzausten Haare zurück. »Welche Berge?«
    »Ich glaube, sie werden die Rocky Mountains genannt«, sagte er trocken. »Du könntest unter Umständen schon von ihnen gehört haben.«
    »Spar dir deine Witze. Du solltest mich nach Hause fahren.«
    »Das tue ich, sozusagen. Ich fahre dich zu meinem Haus.«
    »Ich habe dein Haus gesehen.« Sie zeigte mit dem Daumen hinter sich. »Das ist dort.«
    »Da wohne ich in Denver. Jetzt fahren wir zu meinem Haus in den Bergen. Das ist eine sehr gemütliche kleine Holzhütte. Hübsche Aussicht. Wir bleiben übers Wochenende da.«
    »Wir bleiben nirgendwo übers Wochenende.« Sie drehte sich auf ihrem Sitz um und starrte ihn wütend an. »Ich bestimme selbst, wo ich das Wochenende verbringe. Bei mir zu Hause.«
    »Das machen wir nächstes Wochenende«, erwiderte er freundlich.
    »Hör mal, Fletcher, als Cop solltest du wissen, dass es als Verbrechen angesehen wird, jemanden gegen seinen Willen wohin zu bringen.«
    »Du kannst mich anzeigen, wenn wir zurückkommen.«
    »Okay, jetzt reicht es.« Es hatte keinen Sinn, die Beherrschung zu verlieren, ermahnte sie sich. Dagegen war er immun. »Du glaubst vielleicht, dass du das zu meinem Besten machst, aber dabei geht es auch noch um andere Menschen. Unter gar keinen Umständen lasse ich Deborah allein im Haus, während dieser Irre frei herumläuft und nach mir sucht.«
    »Sehr guter Standpunkt.« Er nahm eine Ausfahrt, und Cilla entspannte sich beinahe. »Deshalb verbringt sie zwei Tage bei Althea.«
    »Ich …«
    »Sie lässt dir bestellen, dass du dir eine schöne Zeit machen sollst. Oh«, fuhr er fort, während Cilla unartikulierte Laute von sich gab, »sie hat für dich eine Tasche gepackt. Die ist im Kofferraum.«
    »Wann hast du das alles geplant?« Ihre wundervolle Stimme war ruhig. Zu ruhig, fand Boyd und wappnete sich gegen den Gewittersturm.
    »Ich hatte heute etwas freie Zeit. Die Holzhütte wird dir gefallen. Sie ist friedlich, nicht zu entlegen und hat, wie schon gesagt, eine hübsche Aussicht.«
    »Hauptsache, es gibt in der Nähe einen hübschen Felsen, von dem ich dich werfen kann.«
    Er fuhr auf der gewundenen Straße langsamer. »Den gibt es auch.«
    »Ich wusste, dass du Nerven hast, Fletcher, aber das geht weit darüber hinaus. Was, zum Teufel, hat dich auf die Idee gebracht, du könntest mich einfach in einen Wagen setzen, das Leben meiner Schwester arrangieren und mich zu irgendeiner Hütte fahren?«
    »Weißt Du, was ›Brainstorming‹ ist? Das muss so ein Geistesblitz gewesen sein.«
    »Eher ein Gehirnschaden. Damit dir eins klar ist: Ich kann rustikal nicht ausstehen. Ich mag das Land nicht. Ich bin keine glückliche Camperin, und ich fahre da nicht hin.«
    »Du fährst bereits hin.«
    Wie konnte er so zornerregend ruhig bleiben? »Wenn du mich nicht auf der Stelle zurückbringst, werde ich …«
    »Was?«
    Sie knirschte mit den Zähnen. »Irgendwann musst du schlafen.« Bei ihren eigenen Worten zuckte sie gewaltig zusammen. »Du Mistkerl«, schleuderte sie ihm in einer neuen Zorneswoge entgegen. »Wenn das deine Art ist, mich ins Bett zu kriegen, hast du dich verrechnet. Lieber bleibe ich im Wagen sitzen und erfriere.«
    »Es gibt mehr als ein Schlafzimmer in der Hütte«, erwiderte er sanft. »Du bist herzlich in meinem willkommen, kannst aber auch eins der anderen benutzen. Du hast die Wahl.«
    Sie sank auf ihrem

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