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Der gefaehrliche Verehrer

Der gefaehrliche Verehrer

Titel: Der gefaehrliche Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Aufforderung zum Tanzen abzulehnen. Dann erneut, um ein intimeres Angebot zurückzuweisen.
    Weil eine Party noch mehr Anklang fand, wenn sie mit einem heißen Höhepunkt endete, wählte Cilla die drei letzten Songs nach dem Beat aus. Jacketts waren ausgezogen, Krawatten gelöst, und sorgfältige Frisuren hatten sich aufgelöst. Als der letzte Song endete, war die Tanzfläche gerammelt voll.
    »Vielen Dank, Abschlussklasse ’75, ihr wart großartig. Ich will euch alle zu eurem zwanzigsten Jahrestag hier wiedersehen!«
    »Gute Arbeit«, sagte Boyd zu ihr.
    Sie verstaute bereits die Schallplatten, während die Menge sich in Grüppchen aufteilte. Jetzt wurden Telefonnummern und Adressen ausgetauscht. Ein paar Abschiede würden tränenreich ausfallen. »Es ist noch nicht vorbei.«
    Arbeit half. Sie musste die Ausrüstung abbauen und mithilfe des Hotelpersonals in Boyds Wagen verstauen. Dann kamen die Fahrt zum Sender und das Ausladen. Danach würde sie sich vielleicht wieder erlauben zu denken.
    »Es war wirklich gute Arbeit.«
    Sie blickte überrascht auf. »Mark? Was machen Sie hier?«
    »Ich könnte sagen, ich habe einen meiner Discjockeys überprüft.« Er griff nach einer Single und lachte. »Himmel, sagen Sie nicht, dass Sie die tatsächlich gespielt haben.«
    »Die Scheibe war 1975 ziemlich heiß.« Misstrauisch nahm sie ihm die Platte weg. »Warum sagen Sie mir nicht, was Sie hier wirklich machen?«
    Mit einem nostalgischen Gefühl blickte er sich um. Er und seine Frau hatten sich auf der High School kennengelernt. »Ich bin hier, um meine Ausrüstung zu holen.«
    »Seit wann transportiert der Manager des Senders die Ausrüstung?«
    »Ich bin der Boss«, erinnerte er sie. »Ich kann tun, was immer ich will. Und genau jetzt …«, er blickte beiläufig auf seine Uhr, »… treten Sie Ihren Genesungsurlaub an.«
    Plötzlich war alles klar. Sie warf Boyd einen anklagenden Blick zu. »Ich bin nicht krank.«
    »Sie sind krank, wenn ich sage, dass Sie es sind«, entgegnete Mark. »Wenn ich Sie vor Ihrer Schicht Montagnacht im Sender sehe, sind Sie gefeuert.«
    »Verdammt, Mark.«
    »Keine Diskussion.« Er milderte den Ton. »Das ist Business, Cilla. Ich hatte schon DJs, die von weniger Druck ausgebrannt waren, als Sie im Moment aushalten müssen. Ich will Sie langfristig halten. Und es ist persönlich. Eine Menge Leute machen sich Sorgen um Sie.«
    »Ich werde damit fertig.«
    »Dann sollten Sie auch mit zwei freien Tagen fertig werden. Und jetzt raus hier.«
    »Aber wer wird dann …«
    Boyd ergriff sie am Arm. »Du hast den Mann gehört.«
    »Ich hasse es, drangsaliert zu werden«, murmelte sie, während er sie mit sich zog.
    »Dein Pech. Wahrscheinlich denkst du, dass KHIP zusammenbricht, wenn du ein Wochenende nicht da bist.«
    Sie warf ihm einen mörderischen Blick zu, ohne den Kopf zu drehen. »Darum geht es nicht.«
    »Nein, es geht darum, dass du Ruhe brauchst, und die wirst du mit mir finden.«
    Sie schnappte sich ihren Mantel, bevor er ihr damit helfen konnte. »Aber was soll ich denn bloß mit mir anfangen?«
    »Wir lassen uns etwas einfallen.«
    Vor Zorn kochend, stakste sie auf den Parkplatz. Ein paar Nachzügler von dem Klassentreffen hingen bei ihren Wagen herum. Cilla ließ sich auf den Beifahrersitz fallen und machte ein finsteres Gesicht.
    »Wieso redest du eigentlich von ›wir‹?«
    »Weil ich durch einen sonderbaren Zufall auch das Wochenende freihabe.«
    Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete sie ihn, während er gewissenhaft ihren Sicherheitsgurt einschnappen ließ. »Das riecht nach Verschwörung.«
    »Lass dich erst mal überraschen.«
    Er wählte bewusst eine Kassette mit klassischer Musik und legte sie ein, bevor er vom Parkplatz fuhr.
    »Mozart?« fragte sie giftig.
    »Bach. Das nennt man Reinigung des Geschmacks.«
    Mit einem tiefen Seufzer griff sie nach einer Zigarette. Sie wollte nicht, dass Leute sich Sorgen um sie machten, wollte nicht zugeben, dass sie müde war. Sie war nicht bereit, einzuräumen, dass sie erleichtert war. »Bei diesem Zeug schlafe ich immer ein.«
    »Du könntest Ruhe vertragen.«
    Sie biss die Zähne zusammen, als sie den Anzünder reindrückte. »Ich mag es nicht, dass du zu Mark gerannt bist.«
    »Ich bin nicht zu Mark gerannt. Ich habe ihn angerufen und gesagt, dass du eine Auszeit gebrauchen könntest.«
    »Du weißt genau, dass ich auf mich selbst aufpassen kann, Schlaumeier.«
    »Deine Steuern werden dafür verwendet, dass ich auf dich aufpasse.«
    »Habe

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