Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Gefährte der Wölfin - Arthur, K: Gefährte der Wölfin - Tempting Evil

Titel: Der Gefährte der Wölfin - Arthur, K: Gefährte der Wölfin - Tempting Evil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
Vom Netzwerk:
ganze Aufruhr wegen eines verfluchten Fensters? »Wirklich, Mädels, das lässt sich doch leicht regeln.«
    Als ich ins Zimmer trat, strafte Berna mich mit finsterem Blick. »Wir wollen hier keine Diebe.«
    »Seine Freunde beklaut man nicht. Außerdem ist kein anderes Bett mehr frei. Das wird schwierig.« Ich ging zu dem fraglichen Bett am Fenster und zog meinen Mantel aus. »Wenn zwei sich streiten, freut sich die Dritte. Ich nehme das Bett.«
    Nerida hob den Blick zu Berna, dann traten die beiden gemeinsam auf mich zu. Irgendetwas daran ließ mich aufmerken. Der Auftritt wirkte etwas zu geübt, so als hätten sie diese Bewegung schon häufig zusammen ausgeführt. Vielleicht war Nerida auch eine Ringerin.
    Oder es steckte noch mehr dahinter.
    Dia hatte erwähnt, dass eine aus der Gruppe sich für jemand anders ausgab. Vielleicht nicht nur eine.
    Wieso täuschten sie einen Streit vor? Damit aufmerksame Beobachter nicht merkten, dass sie befreundet waren? Wozu sollte das gut sein?
    »Ich bin ungefähr dreimal so breit wie du, Werwolf, und wahrscheinlich doppelt so stark. Ich könnte dich ungespitzt in den Boden rammen.«
    »Das kannst du gern versuchen«, erwiderte ich leise. »Ich glaube aber nicht, dass du das schaffst.«
    »Willst du mich herausfordern?«, reagierte sie empört.
    Ich zuckte mit den Schultern und kickte meine Schuhe von mir. Ich gab mich desinteressiert, ließ die beiden aber nicht aus den Augen und lauerte auf eine Bewegung. Irgendeine Regung. »Wenn du so willst.«
    Ich wandte mich ab, und in der Sekunde setzte die Füchsin zum Sprung an. Ich duckte mich und schlüpfte unter ihr hindurch, dann packte ich sie, wirbelte sie herum und ließ sie los. Ich hatte sie auf das Bett werfen wollen, konnte aber nicht mehr sehen, ob sie auch dort landete, denn die Luft zischte und warnte mich, dass ein Schlag drohte. Ich richtete mich auf, fing mit beiden Händen Bernas Faust auf. Die Wucht ihres Schlages erschütterte meine Arme und ließ meine Zähne aufeinanderkrachen, aber ich hielt sie fest.
    »Man sollte Leute nicht nur nach dem Äußeren beurteilen«, sagte ich leise, als ihre braunen Augen überrascht aufblitzten. »Versuch nicht, mich noch einmal anzugreifen.« Ich blickte zu Nerida, die neben dem Bett gelandet war und sich die Hüfte rieb. »Das gilt für euch beide.«
    Ich schob Berna von mir und ließ sie los, dann zog ich mich weiter aus. »Wisst ihr, was mit unseren Taschen passiert ist?«
    »Die kommen, wenn wir die Betten aufgeteilt haben.«
    Ich sah sie an. »Das haben wir.«
    Sie schnaubte verächtlich. Keine Ahnung, ob das hieß, dass sie sich mit den Gegebenheiten abgefunden hatte oder dass ich sie aus dem Bett werfen musste, wenn ich zurückkam.
    »Wieso ziehst du dich aus?«, wollte sie wissen.
    »Ich gehe auf Erkundungstour.«
    »Bei einem Werwolf kann man sich immer darauf verlassen, dass er sich irgendwann auszieht«, stichelte Nerida voller Verachtung.
    »Lieber nackt sein und dafür die Wahl haben.«
    »Man bezahlt mich fürs Vögeln und fürs Kämpfen. Damit ich mich auch noch entblättere, müssen sie was drauflegen.«
    Ich verstand den Unterschied nicht, und das sagte ich ihr.
    Sie schnaubte. »Weil du ein Werwolf bist. Jeder weiß, dass Wölfe keine Moral haben.«
    Ich hob die Brauen. »Was ist denn moralisch daran, für Geld zu kämpfen und zu vögeln?«
    »Vielleicht nicht viel, aber es gibt Grenzen, die einige von uns nicht überschreiten. Werwölfe kennen offenbar keine Grenzen.«
    »Was hast du gesagt? Wie viel Erfahrung hast du denn mit Werwölfen?«
    Sie wandte den Blick ab und murmelte vor sich hin. »Keine.«
    Ich schnaubte. »Werwölfe beurteilen Personen nach ihren Taten, sie haben keine Vorurteile. Das ist das Gute an ihnen.« Ich zog mein Höschen aus und warf es zu meinen restlichen Klamotten. »Ich bin auf Erkundungstour.«
    Keine der Frauen sagte etwas oder bot an, mich zu begleiten, wofür ich äußerst dankbar war. Ich wollte nicht nur das Haus und das Gelände erkunden, sondern auch nach einem gewissen Hengst suchen. Und vielleicht sogar ein bisschen auf ihm reiten.
    Das Haupthaus schien in Wirklichkeit deutlich größer zu sein, als die Pläne hatten vermuten lassen, und ganz wie Dia gesagt hatte, gab es überall Kameras. Wenn in den Fluren nachts nicht das Licht ausgeschaltet wurde, war es so gut wie unmöglich, sich hier unbemerkt zu bewegen.
    Nachdem ich die frei zugänglichen Räumlichkeiten erkundet hatte, sah ich auf meine Armbanduhr und stellte

Weitere Kostenlose Bücher