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Der Gefährte der Wölfin - Arthur, K: Gefährte der Wölfin - Tempting Evil

Titel: Der Gefährte der Wölfin - Arthur, K: Gefährte der Wölfin - Tempting Evil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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erleichtert fest, dass ich noch zwei Stunden Zeit hatte, bevor ich zurück sein musste. Ich fand eine Tür, die nach draußen führte, und folgte dem weißen Kiesweg zu der Weide, auf der sich die Stallungen und die Pferde befanden. Ein paar Frauen ritten, einige von ihnen nackt, andere nicht. Männer in dunklen Uniformen hingen am Zaun, pfiffen den Frauen anerkennend hinterher und riefen ihnen anzügliche Bemerkungen zu. Als ob wir das erregend fänden. Manche Männer wurden einfach nie erwachsen.
    Ein Mann mit faltigem, wettergegerbtem Gesicht, der mindestens achtzig sein musste, trat aus dem Stall, als ich auf ihn zulief. »Willst du reiten?«
    Ich nickte, blickte an ihm vorbei und suchte in der Dämmerung nach Kade. Ich konnte ihn nicht gleich entdecken, aber der Stall war riesig, und er konnte überall sein.
    »Kennst du die Regeln?«
    Ich nickte wieder. »Wir dürfen überall reiten, oder?«
    »Wenn du deine halbe Stunde für die Kerle in der vorderen Koppel abgeleistet hast, kannst du dich überall auf dem Anwesen frei bewegen. Innerhalb der Grenzen natürlich.«
    Wenn wir im Wald verschwanden, machten wir uns also nicht verdächtig. Hervorragend. »Dürfen wir zumindest eine Satteldecke benutzen? Meine Intimzone steht nicht so auf Pferdehaare.« Das wusste ich aus Erfahrung.
    Er lachte kurz auf. »Das stimmt, Mädchen.« Er griff hinter die Tür und reichte mir eine Decke, Gurt und Halfter. »Such dir einen von den Jungs aus.«
    Ich hob die Brauen. »Sind das alles Hengste?«
    »Die meisten. Manchmal bringt der Chef eine rossige Stute mit, nur um die Jungs kämpfen zu sehen.«
    »Das ist gemein.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Das ist Natur pur.«
    Oder purer Wahnsinn. »Danke.«
    Er nickte. »Denk nur daran, dass wir keine Verantwortung übernehmen, wenn du dich verletzt.«
    »Hat sich irgendwann schon einmal eine verletzt?«
    »Ja.«
    »Was ist mit ihr passiert?«
    Er zuckte erneut mit den Schultern. »Interessiert mich nicht.«
    Starr vermutlich auch nicht. Zumindest nicht, nachdem er sich des Problems auf eher unkonventionelle Weise entledigt hatte, indem er sie beispielsweise beerdigte. Tote waren schweigsam. Abgesehen von Vampiren natürlich. Und Starr gehörte zu der Sorte, die erst den Pflock hineinstieß und anschließend Fragen stellte.
    Ich hing mir Decke und Gurt über die Schulter und trat in den dämmerigen Stall. Nach sorgfältiger Prüfung der Decke war ich mir sicher, dass hier offenbar weder Kameras noch Mikrofone installiert waren. Vielleicht nahmen sie an, dass hier im Stall nichts Interessantes passierte, und hatten deshalb darauf verzichtet. Dafür war ich überaus dankbar. Hier konnte ich mich nach Dienstschluss verstecken, ohne Angst haben zu müssen, dass man mich entdeckte.
    Es roch intensiv nach Pferden, Heu und Dung. Als ich den Gang hinunterlief, wandten mir die Pferde ihre Köpfe zu. Die dunklen Augen glänzten im Dämmerlicht. Sie waren alle groß und kräftig, die meisten von ihnen kastanienfarben oder braun. Alle reagierten ängstlich auf meine Anwesenheit, schnauften oder wichen zurück. Pferde und Werwölfe waren keine gute Kombination. Kade, ein wundervoller, mahagonifarbener Hengst, stand am anderen Ende des Stalls.
    »He, großer Junge«, sagte ich für den Stallburschen, der die gegenüberliegende Box ausmistete. »Hast du Lust auf einen Ritt?«
    Kade stampfte mit dem Huf auf und schnaubte, wobei seine samtbraunen Augen mich erwartungsvoll anstrahlten. Ich grinste und öffnete die Stalltür, ohne sie wieder zu schließen, denn Kade würde nicht weglaufen. Ich schob das Halfter über Maul und Ohren und warf die Zügel über seinen Kopf, dann legte ich die Decke auf seinen Rücken. Als ich mich hinunterbeugte, um den Gurt zu schließen, bemerkte ich seine Erektion.
    »Da freut sich aber jemand, mich zu sehen«, murmelte ich und kassierte dafür einen Stüber. Ich lachte und zog mich auf seinen Rücken hoch.
    Kade lief los, bevor ich überhaupt richtig saß, trabte den Gang hinunter und verfiel in Galopp, kaum dass wir die Koppel erreicht hatten. Ich passte mich seinem Rhythmus an, genoss den Wind auf meiner Haut und in meinen Haaren ebenso wie das Gefühl, mit seiner Kraft zu verschmelzen. Meine wippenden Brüste fühlten sich allerdings weniger angenehm an, sie taten sogar richtig weh, aber das interessierte die begeisterten Pfeifer am Zaun nicht.
    Wir absolvierten unsere halbe Stunde, dann galoppierten wir am Rand des Sees entlang und zwischen den Bäumen hindurch, bis

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