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Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Titel: Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile
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tun konnte? Frag‘ doch denjenigen, der mein Herz und meine Unschuld gestohlen hat.«
    Kopfschüttelnd schloss Edward sein Tagebuch und schob es zurück in seine Tasche. »Was hast du da?«, fragte Anne misstrauisch und ihre Augen blitzten.
    »Ich habe deine Worte aufgeschrieben. Ich werde hoffentlich einen Weg finden, um diesen Fluch zu brechen.«
    »Du musst es zerstören!«, befahl Anne. »Es ist ein Beweis schwarzer Magie. Wir werden beide verbrannt werden.«
    »Nein, Schwester. Ich werde es gut verbergen und im Geheimen studieren, und was immer die Konsequenzen dieser Nacht sein werden, wir werden sie beide akzeptieren. Die einzige Hoffnung, das Böse zu beenden, das du beschworen hast, steht auf diesem Papier. Sollte ich scheitern, so wird in der Zukunft vielleicht jemand Klügeres als ich Erfolg haben.«
     
    ***
     
    New York ~ Heute
     
    Unruhig ging Benjamin Sterling in seinem Büro auf und ab und hielt schließlich vor dem Fenster inne. Der Mond war schon jetzt deutlich am späten Nachmittagshimmel zu erkennen. Noch war der Vollmond eine ganze Woche entfernt, doch er spürte bereits seinen mächtigen Einfluss.
    Er musste seine Arbeit in der Stadt schnell abschließen und auf seinen Landsitz zurückkehren, wo er die Nacht über jagen konnte, ohne eine Entdeckung fürchten zu müssen.
    Penelope Marsden, seine Assistentin, schlüpfte unauffällig ins Zimmer und wartete schweigend darauf, von ihm bemerkt zu werden.
    »Ja, Penny?«, fragte Benjamin, während er an seinen Schreibtisch zurückging und halbherzig versuchte, seine Gedanken zu ordnen, indem er durch die Akten blätterte, die auf der Platte lagen.
    »Draußen steht ein junger Mann, der zu Ihnen möchte, Sir. Er sagt, er sei aus London angereist und wird nicht wieder gehen, bis er persönlich mit Ihnen gesprochen hat.«
    »Ich empfange niemanden, der keinen Termin hat«, fauchte Benjamin.
    »Das habe ich ihm auch gesagt, Sir. Er antwortete, ich solle Ihnen ausrichten, sein Name sei Tristan Northland.«
    Allein bei der Erwähnung dieses Namens sträubten sich ihm die Nackenhaare. Er hatte noch nie jemanden aus der Familie Northland getroffen, aber wenn man die Umstände ihrer Familiengeschichte bedachte, war es ziemlich unwahrscheinlich, dass es sich um einen Zufall handelte.
    Als er noch jünger gewesen war, hatte er jeden noch so kleinen, möglicherweise relevanten Papierschnipsel gesammelt in dem sinnlosen Versuch, eine Heilung für den Fluch zu finden, der auf ihm lag. Zahllose Briefe, Tagebücher und ausführliche Beschreibungen darüber, wie seine Vorfahren versucht hatten, sich von der Krankheit, die sie befallen hatte, zu befreien, hatten ihn zu der Überzeugung gebracht, dass es keine Heilung gab.
    Von diesem Zeitpunkt an hatte er seine Anstrengungen darauf konzentriert, sein Leben so normal wie möglich zu gestalten. Er häufte ein Vermögen an, das es ihm erlaubte, nach Belieben zu reisen und mehrere Häuser umgeben von hunderten Hektar Land zu besitzen.
    Während seiner Recherche hatte er auch die Archive der Stadt und der Kirche ausführlich durchsucht, aber nachdem die Hexe Anne Northland bei der Geburt ihres Kindes gestorben war, war ihr Zwilling offenbar von der Erdoberfläche verschwunden.
    Und heute, sinnierte Benjamin, tauchte plötzlich vollkommen unerwartet sein Nachfahre auf.
    Als ihm bewusst wurde, dass Penny immer noch geduldig auf Anweisungen wartete, lehnte er sich in seinem Sessel zurück.
    »Schicken Sie ihn rein.«
    Penny wurde gut dafür bezahlt, alles mit geschäftsmäßiger Professionalität hinzunehmen. Ihre persönliche Meinung über das seltsame Verhalten ihres Chefs behielt sie wohlweislich für sich. Sie huschte durch die polierte Mahagonitür hinaus, nur um wenige Augenblicke später mit einem schlanken, jungen Mann im Schlepptau zurückzukehren.
    »Mr. Tristan Northland, Sir«, kündigte sie ihn an, bevor sie sich zurückzog und die Tür hinter sich schloss.
    Benjamins erster Gedanke war, dass der Name wie kein zweiter zu seinem Besucher passte; einzigartig, altmodisch und auch ein wenig romantisch. Der Geruch des jungen Mannes stieg ihm in die Nase und ließ seinen Körper auf überraschende Weise reagieren.
    Tristan roch nach Bäumen, Moos, dem Blätterdach eines dichten Waldes und Benjamin wollte seine Nase an seinem Hals reiben und den Duft tiefer einatmen. Der Fremde war groß und schlank mit sehnigen Muskeln.
    Aber die Details, die am meisten ins Auge stachen, waren die kastanienbraune Farbe seiner Augen

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