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Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Titel: Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile
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müssen, dass Tristan, der so fasziniert von Werwölfen war, mehr Informationen über sie haben wollte – oder sie möglicherweise sogar gleich treffen.
    Was, wenn sich sein offensichtliches Interesse an Benjamin nur auf die Sache mit der Gestaltwandlung bezog? Würde er Tristan dann an eines der jüngeren, attraktiveren Mitglieder des Rudels verlieren?
    »Leben sie in der Nähe? Wie viele von ihnen gibt es? Trefft ihr euch regelmäßig?« Die Fragen sprudelten nur so aus dem Briten hervor.
    »Immer mit der Ruhe.« Benjamin hob die Hand, um Tristans Redefluss zu stoppen. »Ja, es gibt in der Nähe ein Rudel. Es ist nicht besonders groß und ich bin kein Mitglied, also weiß ich nicht besonders viel darüber. Wenn du möchtest, kann ich versuchen, ein Gespräch zwischen dir und dem Rajan zu arrangieren.«
    »Dem Rajan?«
    »Ihrem Anführer. Dem Alpha des Rudels.«
    Überraschenderweise reagierte Tristan nicht mit übersprudelnder Begeisterung auf den Vorschlag, einen anderen Werwolf kennenzulernen, wie Benjamin erwartet hatte. »Warum bist du kein Mitglied des Rudels?«, fragte er etwas ruhiger.
    »Ehm...« Mit dieser Frage hatte Benjamin nicht gerechnet. »Hm, es gibt mehrere Möglichkeiten, um zu einem Lykanthropen zu werden. Durch Vererbung, zum Beispiel, dann wächst man in der Regel im Rudel auf. Die Veränderung beginnt bei den Kindern normalerweise, wenn sie in die Pubertät kommen, also etwa mit dreizehn.«
    »Warte«, unterbrach Tristan Benjamins Erklärungen. »Kinder? Jungen und Mädchen? Wie können sie sich fortpflanzen? Ich dachte, Gestaltwandler werden unfruchtbar, wenn sie sich verwandeln?«
    Benjamin grinste. »Noch so ein Hollywood-Mythos. Oder ein Gerücht, das in den Fantasy-Büchern entstanden ist. Genauer gesagt, ist es eine dieser Halbwahrheiten. Wenn eine Werwölfin während der Schwangerschaft ihre Gestalt ändert, wird sie das Kind verlieren, aber die Tragzeit beträgt bei Wölfen nur sechzig Tage. Die meisten erwachsenen Lykanthropen können so eine Zeitspanne überstehen, ohne die Gestalt zu ändern.«
    »Also besitzen Gestaltwandler die Tragzeit ihres Tieres und nicht die menschlichen neun Monate?«
    »Ich weiß nicht, wie das bei anderen Tieren ist, aber ja, bei Werwölfen schon.« Benjamin zuckte die Schultern.
    »Sag das lieber nicht zu laut, oder die Frauen werden Schlange stehen, um sich zu einem Werwolf machen zu lassen«, neckte Tristan und bedachte Benjamin mit einem Lächeln, das zu seiner Freude erwidert wurde.
    »Die zweite Möglichkeit besteht darin, durch ein Wahlverfahren ins Rudel aufgenommen zu werden«, fuhr Benjamin fort. »Es gibt strenge Regeln für die Aufnahme und das Rudel entscheidet dann per Abstimmung, ob der Neuling akzeptiert wird. Diese Methode wird hauptsächlich dann angewandt, um Menschen ins Rudel aufzunehmen, die sich in einen Lykanthropen verliebt haben, sodass die Paare zusammen sein können. Dass jemand aus Versehen zum Werwolf wird, ist eine Seltenheit. Es gibt strenge Gesetze und harte Strafen gegen Angriffe auf Menschen. Die letzte Möglichkeit ist ein Fluch – wie bei mir. Lykanthropen, die verflucht sind, werden auch so behandelt und von fast allen gemieden.«
    »Willst du damit sagen, dass du nach einem Fluch beurteilt wirst, der deiner Familie vor Jahrhunderten auferlegt wurde?«, fragte Tristan und sprang aufgebracht auf die Füße.
    Benjamin zog ihn in eine enge Umarmung. Es war Teil seiner Natur, durch Berührungen zu beruhigen. »So ist das im Rudel. Werwölfe sind unglaublich traditionell.«
    »Es ist Schwachsinn!«
    »So wie alle Vorurteile, aber das hindert sie nicht an ihrer Existenz«, entgegnete Benjamin ruhig. »Du wirst sie besser verstehen, wenn du die Wölfe kennengelernt hast.«
    »Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich das noch will«, sagte Tristan, lehnte seinen Kopf an Benjamins Schulter und ließ sich von ihm festhalten.
    Tristans heftige Verteidigung ließ das Gefühl der Zugehörigkeit in Benjamin noch stärker werden. Sein Wolf brummte zustimmend und ein angenehm warmes Flattern zog durch seinen Bauch.
    »Ist schon in Ordnung. Ich bin es gewöhnt. Ist noch nie anders gewesen«, beruhigte er Tristan und zog mit den Fingern kleine Kreise auf dessen Rücken.
    »Das heißt noch lange nicht, dass es richtig ist.«
    Als seine Empörung langsam verrauchte, nahm Tristan zum ersten Mal ihre Umgebung bewusst wahr. Die Lichtung, die Mary beschrieben hatte, war nicht besonders groß, etwa dreizehn mal drei Fuß. Eine sehr mächtige

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