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Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Titel: Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile
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funktionierte.
    »Nicht für einen Menschen«, gab Tristan zu. Da sie sich jetzt auf ein gemeinsames Ziel konzentrieren mussten, schob er sein Misstrauen beiseite. »Das scheint eines der natürlichen Gesetze der Lykanthropie zu sein. Ich glaube, es dient der Kontrolle innerhalb des Rudels. Nur ein anderer Lykaner kann einen Menschen in einen Lykaner verwandeln, ohne dass er ihn dabei verflucht und ohne dass beide die Auswirkungen schwarzer Magie erleiden müssen.«
    »Na ja, wir wissen natürlich, wie man einen Menschen verwandelt, aber wie können wir sichergehen, dass dieses Ritual Benjamin mit seinem Wolf verbindet? So etwas haben wir noch nie gemacht.« Raul zog seine Füße vom Bett und lehnte sich nach vorne, die Ellenbogen auf die Knie gestützt.
    Benjamin sah dabei zu, wie sich die beiden Männer, die ihm am Wichtigsten auf der Welt waren, zusammenschlossen, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Er schuldete Tristan noch die Wahrheit über Raul, aber das konnte noch ein bisschen warten. Tristan würde schon dafür sorgen, dass er es nicht vergaß.
    Er ließ sich gegen das Kopfende des Bettes sinken. Der Wolf spürte, wie sich seine aufgewühlten Emotionen beruhigten, und legte mit einem leisen Schnauben den Kopf auf Benjamins Schenkel.
    »Ich glaube, Will sollte bei dieser Diskussion dabei sein«, schlug Tristan vor. »Er ist der Stratege in unserer Familie.«
    »Und der Schamane des Rudels könnte ebenfalls etwas Nützliches wissen. Nur weil ich noch nie von einer Situation wie dieser gehört habe, heißt das noch lange nicht, dass es sie auch nie gegeben hat«, meinte Raul.
    Benjamin gähnte. Seine Augenlider fühlten sich an, als würden Fünf-Kilo-Gewichte an ihnen hängen.
    »Vielleicht solltest du dich erstmal mit Will besprechen und ich kümmere mich um Alex und unseren Schamanen«, sagte Raul mit einem diskreten Nicken zu Benjamin.
    Tristan folgte dem Wink mit den Augen. Benjamins Kopf sank immer wieder auf seine Brust, als er verzweifelt versuchte, sich wach zu halten. »Wir könnten in die Bibliothek gehen.«
    Nervös wand sich Raul auf seinem Stuhl. Er war bereit, Tristan eine Chance zu geben – für Benjamin –, aber der Gedanke, gleich mit zwei Hexern allein zu sein, machte ihn unruhig.
    »Ich muss zurück, bevor Alex misstrauisch wird. Wenn das Rudel helfen soll, brauchen wir sein Einverständnis. Ich melde mich morgen, dann können wir ein Treffen mit allen vereinbaren.«
    Benjamin schnarchte leise und weckte sich mit dem Geräusch selbst auf, sodass sein Kopf ruckartig nach oben schoss. »Du gehst?«, fragte er, als er sah, dass Raul sich erhoben hatte.
    »Ja. Ich muss nach Hause.«
    »Bestell Alex schöne Grüße von mir«, neckte Benjamin. Dieser Spruch war schon seit langem ein feststehendes Ritual zwischen den beiden Freunden.
    »Ich werde es mit dem größten Vergnügen vergessen.«
    Da er sich erneut ausgeschlossen fühlte, schoss Tristan einen weiteren wütenden Blick auf Raul ab. Seine hervorbrechende Energie ließ den Wolf aufmerken. Sein Fell sträubte sich.
    Einer letzten kleinen Stichelei konnte Raul trotzdem nicht widerstehen. Gemächlich streifte er sich Benjamins Kleider vom Leib und deutete damit an, dass er dies nicht zum ersten, ja, nicht einmal zum zehnten Mal tat. Mit einem tiefen Atemzug verwandelte er sich in den bernsteinfarbenen Wolf und blickte noch einmal über die Schulter zurück, ehe er die Tür mit der Nase aufstieß und das Zimmer verließ. Auf leisen Pfoten tapste der große Wolf die Stufen hinunter.
    Er wandte die Nase zur Seite und atmete noch einmal tief ein. Er roch nach Benjamin, Tristan und Sterling Manor. Vor dem Heimweg musste er unbedingt ein ausgiebiges Bad im See nehmen. Er hatte versprochen zu helfen. Jetzt musste er nur noch einen Weg finden, dieses Versprechen auch umzusetzen, und mit Benjamins Geruch am Körper nach Hause zu kommen, würde alles andere als hilfreich sein.
     
     

 
    Kapitel 18
     
     
    »Ich traue ihm nicht«, sagte Tristan, als der bernsteinfarbene Wolf im Gang verschwunden war.
    »Das ist okay, er dir auch nicht.« Benjamin lachte leise, der Konkurrenzkampf zwischen seinem Gefährten und seinem besten Freund hatte ihn amüsiert.
    »Aber warum? Ich bin doch derjenige, der ihn mit deinen Klamotten am Körper in deinem Schlafzimmer vorgefunden hat.« Tristan deutete auf den Kleiderhaufen, der auf dem Boden lag. »Nicht andersrum.«
    Ein Schauer überlief Benjamin bei dem Gedanken, was Raul mit Tristan anstellen würde, sollte

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