Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
Vom Netzwerk:
zuversichtlich zu. Er trug einen dunkelblauen Nadelstreifenanzug mit einem weißen Hemd und einer hellblauen gemusterten Seidenkrawatte. »Freut mich, dass du auch gekommen bist.«
    Nash beugte sich zu ihm vor. »Bist du dir wirklich sicher, dass du das Richtige machst?«
    »Absolut«, antwortete Rapp optimistisch.
    »Aber du weißt ja …« - Nash blickte zu den Männern und Frauen hinauf, die fast ein Fünftel des amerikanischen Senats repräsentierten -, »… diese Typen können verdammt hinterhältig sein, Mitch. Sie werden dich nicht fair behandeln.«
    Rapp lachte sorglos. »Ich habe auch ein paar nette Tricks auf Lager. Sieh einfach nur zu und sag nichts. Du bist nur hier, weil sie es wollten.«
    »Es gefällt mir nicht, dass du die ganze Scheiße auf dich nimmst.«
    »Es ist mir egal, ob’s dir gefällt«, erwiderte Rapp lächelnd, »hier geht es nicht um dich. Jetzt sei ein guter Marine und hör einfach nur zu.«
    Die Hintergrundgeräusche wurden noch lauter, als die beiden letzten Senatoren den Saal betraten. Bob Safford, der Vorsitzende des Ausschusses, und Evan Whaley, der Vizevorsitzende, wollten zu ihren Plätzen gehen, doch sie wurden alle paar Schritte von einem Kollegen oder einem Mitarbeiter aufgehalten. Nash hatte von Ridley erfahren, dass es bereits heftige Auseinandersetzungen
zwischen den beiden Parteien gegeben hatte, und auch zwischen den verschiedenen Lagern innerhalb der Parteien - und zwar nicht nur über die Frage, wie diese Anhörung ablaufen sollte, sondern auch darüber, ob sich der Geheimdienstausschuss überhaupt als Erster mit dem Thema beschäftigen sollte. Der Streitkräfte- und der Rechtsausschuss stellten ebenfalls ihre Ansprüche, und dann war da natürlich auch noch das Repräsentantenhaus. Es konnte durchaus sein, dass sie alle einen guten Teil des kommenden Jahres damit zubringen würden, vor all diesen Ausschüssen auszusagen, und dazu vielleicht auch noch vor einem Sonderstaatsanwalt und einer Anklagejury.
    Safford gab das Signal zum Beginn der Sitzung, und die nächsten fünf Minuten vergingen mit verschiedenen Anträgen und verfahrenstechnischen Fragen, die sehr wenig mit den Leuten zu tun hatten, die als Zeugen geladen waren. So liefen die Dinge nun einmal im Senat ab. Als alles geregelt war, warf Safford noch einen Blick auf seine Unterlagen, dann schob er seine Lesebrille auf die Stirn, was er immer tat, wenn keine Kameras zugegen waren.
    »Director Kennedy, ich möchte Ihnen sagen, ich bin äußerst beunruhigt von den Anschuldigungen, die gegen einen Ihrer Mitarbeiter erhoben werden.« Saffords Blick schweifte zu Rapp hinüber.
    Rapp hob die Hand für den Fall, dass irgendjemand nicht wusste, von welchem Mitarbeiter der Senator sprach. Nash zuckte zusammen. Er konnte erkennen, dass Rapp wieder einmal in einer Stimmung war, in der ihm alles egal zu sein schien.
    Saffords Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Grinsen, doch er verzichtete darauf, Rapp direkt anzugreifen.
Das würde später kommen. Zu Kennedy sagte er: »Heute hat es einige Diskussionen im Senat gegeben. Es gibt mehrere Vorsitzende, die der Ansicht sind, dass Mr. Rapps möglicherweise ungesetzliches, mit Sicherheit aber unprofessionelles Verhalten besser in ihren Ausschüssen abgehandelt werden sollte, und zwar in öffentlichen Sitzungen. Senator Whaley und ich konnten die Kollegen jedoch überzeugen, dass dieses Thema zunächst in diesem Ausschuss behandelt werden sollte.«
    »Ich möchte zu Protokoll geben«, warf Senatorin Lonsdale entschieden ein, »dass ich als Vorsitzende des Rechtsausschusses ganz und gar nicht mit Ihrer Entscheidung einverstanden bin, und ich plane deshalb, schon morgen öffentliche Anhörungen abzuhalten, um dieser Sache auf den Grund zu gehen.«
    »Das kann ich mir denken«, antwortete Safford mit müder Stimme.
    »Und ich möchte zu Protokoll geben«, meldete sich Senator Russell Sheldon zu Wort, »dass ich als ehemaliger Offizier der Air Force und Staatsanwalt und als Angehöriger des Streitkräfteausschusses zutiefst beunruhigt bin von dem mutmaßlichen Vertuschungsversuch der CIA und gewisser Sympathisanten im Pentagon. Ich bin schockiert von der mangelnden Professionalität, die Mr. Rapp an den Tag gelegt hat, und erwarte, dass er dafür entsprechend zur Verantwortung gezogen wird.«
    Mit hochgezogenen Schultern blickte Safford von einem Ende des gebogenen Tisches zum anderen. »Sind jetzt alle fertig«, fragte er, »oder reden wir weiter alle durcheinander?«
    Einige

Weitere Kostenlose Bücher