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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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der älteren Senatoren kicherten zufrieden, weil einer von der alten Garde die Jüngeren in die Schranken gewiesen hatte.

    »Das werde ich mir nämlich nicht bieten lassen«, fuhr Safford fort. »Sie kennen die Regeln. Jeder bekommt fünfzehn Minuten, um die Zeugen zu befragen. Ihre Beschwerden können Sie mündlich oder schriftlich vorbringen … das ist mir egal. Aber Sie warten, bis Sie an der Reihe sind. Haben wir uns verstanden?«
    Einige der Senatoren nickten, aber die meisten ignorierten den Vorsitzenden.
    »Nun, Director Kennedy, möchten Sie noch etwas sagen, bevor wir anfangen?«
    Kennedy beugte sich vor und sagte in respektvollem, aber distanziertem Ton: »Nein, Mr. Chairman.«
    Safford wandte sich nach rechts und gab das Signal zum Beginn der Befragung.

42
    BRUNSWICK, GEORGIA
    Hakim biss die Zähne zusammen und sah voller Zorn auf den Toten hinunter. Das Einschussloch im Hinterkopf war deutlich zu erkennen. Allah sei Dank war der Mann nach vorne gefallen, denn Hakim wollte gar nicht sehen, was die großkalibrige Kugel mit seinem Gesicht gemacht hatte. Von der anderen Seite war so viel Fleisch und Blut weggespritzt, dass da wahrscheinlich nur noch ein großes Loch war, wo vorher Mund und Nase waren.
    »Was für eine Vergeudung«, sagte er zu sich selbst.
    In acht Stunden hatten sie fast achthundert Kilometer zurückgelegt, von der Südspitze Floridas bis herauf nach Georgia. Das war Hakims Ziel gewesen, und sie hatten es erreicht, und das hier war der Lohn. Er sah erneut auf den Toten hinunter und wusste nicht, ob er weinen oder
lachen sollte. Weinen um den Jungen, dessen einziges Verbrechen es war, dass er ihnen geholfen hatte, oder lachen, weil er nicht weinen wollte. Zum ersten Mal zweifelte er an Karims Charakter. Denn es war natürlich Karim gewesen. Offensichtlich hatte der Mann sich verändert.
    Hakim dachte an den Tag zurück. Wie er begonnen hatte mit dem großartigen Abschuss des Hubschraubers der Küstenwache und der wilden Fahrt zur Küste. Das Hochgefühl, als sie mit über hundertfünfzig Sachen über das Meer und durch den Wind fegten, in dem Wissen, dass es auf jede Sekunde ankommen konnte. Da war Karim noch froh gewesen. Hakim hatte zu ihm hinübergeblickt und ihn lächeln sehen, wie er vielleicht seit Jahren nicht mehr gelächelt hatte. Leider blieb es nicht so. Seine Stimmung trübte sich augenblicklich, als sie im hohen Schilf des Long Key State Park anlegten. Die Männer vom Drogenkartell warteten schon mit ihren Geländewagen, was Karim sichtlich erzürnte. Er hatte gedacht, dass sie völlig unbemerkt an Land gehen würden. Er wetterte über die mangelnde Operationssicherheit und einige andere Dinge, die er, wie Hakim annahm, in einem der amerikanischen Militärhandbücher gelesen hatte, die er immer studierte. Der Mann wollte einfach nicht begreifen, dass die amerikanischen Spezialeinsatzkräfte über mehr oder weniger unbeschränkte Möglichkeiten verfügten, um von A nach B zu gelangen. Flugzeugträger und Unterseeboote, die viele Milliarden Dollar kosteten, Tarnkappenbomber und die besten Hubschrauber und Piloten der Welt. Sie hingegen, diese kleine Splittergruppe der Al-Kaida, waren auf sich allein gestellt, und Karim machte sich selbst etwas vor, wenn er glaubte, dass sie mit ihrer neunköpfigen Gruppe dem amerikanischen Vorbild folgen konnten.

    Sie hätten sich fast geprügelt deswegen, und wenn die Puerto Ricaner nicht so gut bewaffnet gewesen wären, hätte Karim sie wahrscheinlich alle erschossen. Hakim ergriff die Initiative und befahl den Männern, beim Abladen des Kokains zu helfen. Karim wollte den Befehl aufheben, doch Hakim fragte ihn, wie er all das, was sie noch vorhatten, bezahlen wolle. Und mit viel leiserer Stimme fragte er ihn, wie sie aus dem Land hinauskommen sollten, wenn sie ihr Zerstörungswerk vollendet hatten.
    Karim wusste nicht recht, was er antworten sollte, und Hakim nützte seinen kleinen Vorteil und versicherte ihm, dass es sehr teuer sei, sich einen sicheren Weg aus dem Land zu erkaufen. Wie aufs Stichwort reichte ihnen einer der Puerto Ricaner einen Seesack mit einer Million Dollar in bar, was Karim zum Schweigen brachte. Der Rest des Geldes, rund acht Millionen Dollar, würde auf ein Bankkonto in Dubai überwiesen werden. Die Männer vom Drogenkartell wussten offensichtlich genau, was sie taten; die ersten acht Kokainblöcke, die abgeladen wurden, kamen in die Satteltaschen von zwei Motorrädern, die sofort losfuhren. Auf diese Weise würde das

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