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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Clandestine Service, der nicht hin und wieder einmal eine Anweisung von oben infrage stellte, aber das ging entschieden zu weit.
    Nash ließ seine Zeitung sinken und machte sich nicht länger die Mühe, so zu tun, als würden sie sich nicht kennen. »Ich gebe Ihnen den Befehl, die Sache zu beenden«, sagte er mit deutlicher Stimme. »Haben Sie mich verstanden?«
    Der Mann überlegte einen Augenblick. Jemand betrat das Café, und seine Augen sprangen zur Eingangstür hinüber. Rasch hob er wieder seine Zeitung vors Gesicht. »Vor ein paar Tagen ist etwas passiert«, sagte er.
    »Tun Sie das nicht.«
    »Was soll ich nicht tun?«
    »Irgendeinen Scheiß erfinden.«
    »Das tu ich nicht. Es sind ein paar Kisten gekommen.«
    »Na toll«, sagte Nash, zunehmend gelangweilt. Er musste diese Sache beenden und seinen Arsch ins Büro schwingen.
»Da kommen bestimmt jeden Tag drei oder vier Lieferungen an.«
    »Stimmt, aber diese Lieferung ist nicht zu den üblichen Zeiten gekommen.«
    »Ach, kommen Sie«, erwiderte Nash mit müder Stimme, »Sie klammern sich an jeden Strohhalm, nur um irgendwas zu finden.«
    »Hören Sie mir eine Minute zu. Die Kisten sind vor zwei Tagen während des Gebets eingetroffen. Beim Abendgebet tun sie normalerweise absolut nichts außer beten. Sechs von den jüngeren radikalen Kerlen waren nicht da, also hab ich mich rausgeschlichen, um zu sehen, was sie vorhaben.«
    »Und?«
    »Ich habe gesehen, wie sie diese Kisten in den Keller getragen haben.«
    »Was ist in den Kisten?«
    »Das weiß ich nicht. Sie haben sie in einen Lagerraum gestellt und die Tür mit zwei neuen Vorhängeschlössern abgeschlossen.«
    »Das ist verdammt wenig.«
    »Geben Sie mir achtundvierzig Stunden. Ich habe Ihnen schließlich ein Jahr meines Lebens gegeben. Da können Sie mir achtundvierzig Stunden geben.«
    Nash griff nach seinem Kaffee und nahm einen Schluck, während er darüber nachdachte. Die Wahrheit war, dass nur zwei Leute außer ihm die wahre Identität des Mannes kannten, der da neben ihm saß, und sie würden sicher nicht zum FBI rennen.
    Während Nash überlegte, fragte der Mann: »Haben Sie schon ein Foto von dem Kerl machen können, von dem ich Ihnen erzählt habe?«
    »Nein. Ich konnte nicht schnell genug jemanden hinschicken.«

    »Nun«, sagte der Mann mit der Gewissheit, dass sich sein Verdacht bestätigte, »er soll heute oder morgen wieder in die Stadt kommen.«
    Nash hatte das Gefühl, dass sie den ganzen Vormittag damit verbringen konnten, das Für und Wider abzuwägen, doch dafür fehlte ihm die Zeit. Ein Jahr seines Lebens . Die Worte gingen Nash nicht aus dem Kopf.
    »Niemand weiß, dass es mich gibt. Zwei Tage, das ist alles, was ich will, dann bin ich fertig. Ich werde in die nächstbeste Bar gehen und mir ein großes Budweiser genehmigen. Ich werd mich zudröhnen, und dann werd i c h bumsen.«
    »Können Sie mir wenigstens vorher Bericht erstatten?«, fragte Nash lächelnd.
    »Wenn Sie das Bier mitbringen.«
    Nash nickte. »Aber wir machen es jetzt anders. Schicken Sie mir eine SMS an diese Nummer.« Nash schrieb die Ziffern in eine Ecke der Zeitung. »Zehn und zehn. Alles klar?«
    »Ja. Zweimal am Tag.«
    »Vergessen Sie nicht, sich zu melden.«
    »Ja, Sir«, sagte er, zufrieden, dass er bekommen hatte, was er wollte.
    »Es wird keine Kavallerie kommen, um Ihren Arsch zu retten. Sie sind allein da draußen. Sie existieren überhaupt nicht.«
    »Ich bin nicht so weit gekommen, um es zu vermasseln. Ich werde Ihnen alles über diese Halunken berichten.«
    »Zwei Tage. Das ist alles, was Sie bekommen, und dann will ich, dass Sie verschwinden.« Nash beugte sich vor und sah ihm in die Augen. »Haben Sie mich verstanden?«

    »Klar und deutlich.«
    Nash faltete den Sportteil zusammen und gab ihn Johnson zurück. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, stand er auf und verließ das Café.

41
    CAPITOL HILL
    Auf dem breiten Flur vor dem Sitzungssaal des Geheimdienstausschusses im Senat drängten sich die Mitarbeiter des Ausschusses. Einige schienen wohl irgendwohin unterwegs zu sein, aber erstaunlich viele standen einfach nur herum und plauderten mit ihren politisch gleichgesinnten Kollegen. Nash wusste, dass es ihn eigentlich nicht hätte überraschen sollen. Das Ganze war ein unterhaltsames Spektakel für eine Gruppe von unterbezahlten Parteigängern, die entweder den Senator verehrten, für den sie arbeiteten, oder ihre Partei oder beides. Das kleine Ereignis, das an diesem Nachmittag stattfand, war einer der

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