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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Leben hatte er das Gefühl, dass er den Mann nicht kannte, der für ihn immer wie ein Bruder gewesen war. Langsam wandte er sich von der verkrümmten Leiche ab. »Was ist nur los mit dir?«, stieß er fast angeekelt hervor.
    Karim ging nicht auf die Frage ein. »Du hättest ihn nicht rekrutieren sollen«, sagte er nur.
    »Wie willst du das beurteilen? Du hast ihm keine einzige Frage gestellt.«
    »Das ist nicht wichtig. Er ist ein Außenstehender. Wir können ihm nicht trauen.«
    »Du denkst, er arbeitet für das FBI?« Hakim zeigte sich an den Kopf.
    »Man kann nie wissen. Das ist das Problem.«
    »Das Problem ist, dass du ein misstrauischer verbohrter Fanatiker geworden bist.«
    »Sprich nicht so mit mir.«
    »Oder was? Willst du mich auch erschießen, so wie ihn? So wie du Zacharias erschossen hast?«
    »Vielleicht.«
    Hakim lachte ihm spöttisch ins Gesicht. »Überleg doch mal! Du warst immer der bessere Schüler und Student von uns beiden. Wenn er wirklich vom FBI war - glaubst
du nicht, dass wir dann ihre Hubschrauber schon hören müssten?«
    »Vielleicht wollen sie zuerst noch sehen, wohin wir fahren.«
    »Sieh dich doch an … du glaubst ja selbst nicht, was du da sagst. Du denkst allen Ernstes, sie würden zusehen, wie ein paar arabisch aussehende Männer einen ihrer Hubschrauber abschießen und dann Richtung Norden nach Washington und New York fahren?«
    »Darum geht es nicht!«
    »Worum geht es denn?«
    »Man kann niemandem trauen. Ich habe dir das von Anfang an gesagt. Wir können nur Leuten vertrauen, mit denen wir in Afghanistan gekämpft haben.«
    »Und wie viele von diesen Leuten sind hier in Amerika?«
    »Darum geht es nicht!«, schrie Karim. »Ich habe dir eine ausdrückliche Anweisung gegeben. Du bist unser vorgeschobener Mann. Deine Aufgabe war es, vorzugehen und uns den Weg zu ebnen.«
    »Und was in Allahs Namen glaubst du, dass ich getan habe?«
    »Du hast unsere ganze Operation in Gefahr gebracht, indem du einen Studenten rekrutiert hast.« Karim sah angewidert auf den Toten hinunter. »Wenn du nicht mein Freund wärst - ich weiß nicht, was ich tun würde.«
    »Und wenn du nicht wie ein Bruder für mich wärst, dann würde ich dir das Hirn herausprügeln.« Hakim ballte wütend die Hände zu Fäusten.
    »Ich warne dich nicht noch einmal. Sprich nicht in diesem Ton mit mir.«
    Hakim trat einen Schritt vor, so dass sich ihre Nasen fast berührten. »Ich glaube, du bist es, den man warnen
muss«, flüsterte er zornig. »Mir scheint, du glaubst ein bisschen zu sehr an dein Schicksal. Das ist dir wohl in den Kopf gestiegen.«
    Karim gab seinem Freund einen Stoß. »Ich befehle dir, in den Wagen zu steigen … sofort.«
    Hakim rührte sich nicht von der Stelle. »Niemand hat dir treuer zur Seite gestanden als ich. Niemand hat mehr an dich geglaubt als ich, und so zahlst du es mir zurück.« Hakim zeigte auf den leblosen Körper.
    »Du bist ein Narr.«
    »Gib acht, was du sagst, Karim. Ich bin nicht eine deiner Marionetten, denen du in den letzten Monaten im Dschungel eine Gehirnwäsche verpasst hast.«
    »Diese Männer sind Elitekämpfer.«
    »Mag sein, aber bewiesen haben sie noch gar nichts. Bis jetzt verdankst du es nur mir und meinen Ideen, dass du so weit gekommen bist - und der Hilfe eines zweiundzwanzigjährigen Studenten.«
    »Wir brauchen deine Hilfe nicht.«
    »Ha!«, stieß Hakim spöttisch aus, als er diese haarsträubende Behauptung hörte. »Warum hast du mich dann hergeschickt?«
    Karim ging nicht auf die Frage ein. »Es ist Zeit, aufzubrechen«, sagte er stattdessen. Er wandte sich an einen seiner Männer und gab ihm ein Signal.
    Hakim packte ihn an seinem Sweatshirt. »Du hast mich vorgeschickt, weil du es selbst nicht gekonnt hättest«, rief er, »und das gibst du nicht gern zu, weil du dich ja für so großartig hältst. Ich bin nicht einer deiner Soldaten, Karim, ich bin dir ebenbürtig.«
    Karim drückte seinem Freund die Pistole gegen den Bauch. »Ich töte dich hier und jetzt, wenn du nicht sofort loslässt.«

    Hakim suchte in Karims Augen nach einem Anzeichen, dass er bluffte, doch er sah nichts davon. Hakim ließ ihn los und trat zur Seite. »Gut, wie du willst, aber wenn wir nach Washington kommen, bin ich fertig. Wenn ihr so großartig seid, du und deine Männer, dann werdet ihr eure Mission sicher auch ohne mich zu Ende bringen können.«
    Hakim ging zur Fahrertür und fügte für sich hinzu: »Und viel Glück beim Versuch, nach Pakistan

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