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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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angestrengt nach, was sie festgelegt hatten. Er wusste, gelb bedeutete dringend, aber heute war Dienstag, und er konnte sich beim besten Willen nicht mehr erinnern, inwieweit das die Dinge beeinflusste. Nach einigen Sekunden fiel es ihm wieder ein - das Java Shack in der Franklin Road. Er stieg ordentlich aufs Gas; es würde ungefähr fünf Minuten dauern, bis er dort war. Er überlegte, ob er Ridley oder O’Brien anrufen sollte, um zu erfahren, was mit Rapp war, beschloss aber, dass er nicht mit ihnen sprechen wollte, bevor er diese Sache nicht erledigt hatte.
    Er fuhr einmal an dem Café vorbei, um die Lage zu sondieren, und fand eine Parkuhr. Nash stieg aus und warf vier Vierteldollar in die Parkuhr. Er rückte die Glock Kaliber.45 an seiner rechten Hüfte zurecht und warf
einen Blick auf die Leute und Autos bei dem Reifengeschäft auf der anderen Straßenseite. Schließlich knöpfte er sein Jackett zu und ging den Bürgersteig hinunter. Der Himmel war leicht bewölkt, doch die Temperatur war schon auf knapp zwanzig Grad geklettert. Als er das Café erreichte, überblickte er die Tische draußen, doch er fand nicht denjenigen, den er suchte.
    Drinnen trat er an die Theke und bestellte eine Tasse schwarzen Kaffee. Er zählte drei Gäste. Zwei von ihnen waren nicht der, den er suchte, also konzentrierte er sich auf den dritten, der hinter der Washington Post verborgen war. Nash trat an seinen Tisch und sagte: »Dürfte ich mir mal kurz den Sportteil ansehen?«
    Der Mann ließ eine Ecke der Zeitung sinken und sah Nash mit zornigen Augen an, sagte aber mit höflicher Stimme: »Bitte.«
    Nash nahm sich den Sportteil und setzte sich mit dem Gesicht zur Tür, so wie der andere. Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee und hob die Zeitung vors Gesicht.
    Der Mann neben ihm flüsterte aus dem Mundwinkel: »Wer zum Teufel hat uns verraten?«
    Nash tat so, als würde er lesen. »Ich arbeite daran.«
    Der Mann trommelte mit seinen langen schwarzen Fingern auf den Tisch. »Wissen Sie, wie lang es her ist, dass ich zum letzten Mal ein Bier getrunken hab?«
    Das war ein Thema, über das er sich jetzt sicher nicht unterhalten wollte, doch er wusste, dass sein Agent in den letzten Monaten unter großem Stress gestanden hatte. Nash hatte Chris Johnson bei seinem zweiten Einsatz im Irak gefunden, als er in der 101 st Airborne Division diente. Wahrscheinlich war es nicht das Schlechteste, wenn er dem Mann erst einmal Gelegenheit gab, seinem Frust Luft zu machen.

    »Hundertvierundachtzig verdammte Tage«, fuhr der Mann fort, seine eigene Frage beantwortend.
    »Glauben Sie mir«, versicherte Nash, »ich bin auch nicht froh darüber.«
    »Ich hab fast ein ganzes verdammtes Jahr kein Football- oder Baseballspiel gesehen. Ich hab sieben Monate mit keiner Frau geschlafen … verdammt, ich hab mir nicht mal Pornos angesehen.«
    »Beruhigen Sie sich«, redete Nash ihm zu.
    »Sie wollen, dass ich mich verdammt nochmal beruhige«, zischte der andere. »Tag für Tag lebe ich in dieser verdammten Moschee und seh nichts anderes mehr.«
    »Es sagt ja niemand, dass Sie keinen guten Job gemacht hätten«, betonte Nash.
    »Darum geht es nicht. Tatsache ist, dass ich einen Haufen Zeit reingesteckt hab. Ich habe fast ein Jahr geopfert, das mir keiner zurückgibt.«
    »Ich weiß.«
    »Ich hab mit den Leuten dort gegessen, egal ob’s mir geschmeckt hat oder nicht, ich habe ihre antisemitischen Sprüche aushalten müssen, ihre Heuchelei, die Art, wie sie ihre Frauen und Töchter behandeln … und jetzt, wo ich ihr Vertrauen gewonnen hab … da blasen Sie das Ganze ab.«
    »Das ist nicht meine Entscheidung. Es kommt von ganz oben.«
    »Scheiße.«
    Nash wandte sich dem Mann zu und sah ihm in die Augen. »Nicht so laut, das ist ein Befehl.«
    Der Mann lehnte sich zurück und atmete frustriert durch. »Ich werde jemanden umbringen«, sagte er nach einer Weile.

    Jetzt schnappen sie alle über, dachte Nash. »Nein, das werden Sie nicht«, sagte er zu dem Mann. »Sie werden einem von ihnen erzählen, dass Ihre Mutter krank ist und Sie zu ihr nach Atlanta müssen. Dann packen Sie Ihre Sachen und tauchen unter, bis ich Ihnen etwas anderes sage.«
    »Ich kann’s einfach nicht glauben.«
    »Es ist aber so. Beenden Sie das Ganze, und zwar sofort.«
    »Das kann ich nicht.«
    Nash sah den jungen ehemaligen Army Ranger an. »Sie können und Sie werden.«
    »Ich bin zu nah dran«, erwiderte der Mann kopfschüttelnd.
    Nash wurde langsam wütend. Es gab keinen im

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