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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Gesicht seines Freundes und erkannte, wie sehr er sich im Laufe des letzten Jahres verändert hatte.
    »Komm schon«, sagte Karim. »Wir haben viel zu tun. Ich habe beschlossen, dass wir unser Vorhaben um zwei Tage vorverlegen.«
    Die Mitteilung machte die anderen hellhörig. Karims Männer waren zu diszipliniert, um eine Entscheidung ihres Kommandanten infrage zu stellen, doch auf Aabad traf das nicht zu. »Heute?«, fragte er mit zittriger Stimme.
    »Ja, heute«, sagte Karim stolz.
    »Aber ich bin nicht vorbereitet«, wandte Aabad ein und fuchtelte nervös mit den Händen. »Ich muss mich um mein Büro kümmern … meine Wohnung … es gibt noch einiges zu erledigen.«
    »Es liegt nicht in unserer Hand. Die CIA wird ihren Mann suchen, darum können wir nicht mehr warten. Sobald sie herausgefunden haben, was passiert ist, werden sie Alarm schlagen, und unsere Aufgabe wäre um vieles schwerer.«
    »Aber mein Flugticket … ich kann nicht vor morgen abreisen. Was soll ich machen?«, fragte Aabad außer sich.
    Karim legte ihm väterlich die Hand auf die Schulter. »Mach dir keine Sorgen. Ich werde mich um dich kümmern. Ich will, dass du jetzt in deine Wohnung gehst. Nimm nur mit, was du unbedingt brauchst. Eine Tasche«, mahnte er, »und komm gleich wieder zurück.«
    »Aber …«, wandte Aabad ein.
    Karim legte ihm die Hand auf den Mund. »Kein Wort mehr. Das ist ein Befehl. Du musst genau das tun, was
ich dir sage. Jetzt geh, und beeil dich.« Karim ließ ihn los.
    Hakim fragte sich verständnislos, warum Karim den Dummkopf nicht einfach so wie die anderen erschoss. Er sah, wie Aabad ängstlich zur Tür ging und sich alle paar Schritte umdrehte. Als er bei der Tür stehen blieb, forderte Karim ihn auf, sich zu beeilen.
    »So«, sagte Karim zu Hakim und legte ihm freundschaftlich die Hand auf die Schulter. »Wie du siehst, sind meine Männer bereit. Ihre Sprengwesten sind so gut wie fertig.«
    Die Männer hatten die frühen Morgenstunden genutzt, um den Plastiksprengstoff in kleinere Blöcke zu zerteilen und Kugellagerkugeln in den formbaren Sprengstoff zu drücken. Schließlich wurden die Blöcke in Westen eingesetzt, die sie anziehen würden und in denen sie, wenn alles planmäßig verlief, sterben würden.
    »Bist du sicher, dass du es vorverlegen willst?«, wandte Hakim besorgt ein.
    »Ja.«
    »Ich fürchte, dass wir damit einen Fehler machen. Einen Fehler, der sich rächen wird.«
    »Nein«, widersprach Karim kopfschüttelnd. »Meine Männer sind bereit. Das ist die richtige Entscheidung. Warten wäre zu riskant. Wir müssen die Gelegenheit ergreifen.«
    »Was ist mit den Verkehrskameras?«
    »Ich hatte gehofft, dass du deinen Mann anrufen kannst.«
    »Jetzt gleich?«, fragte Hakim, während er den Zeitunterschied zwischen den Niederlanden und Washington berechnete.
    »Ja.«

    »Ich kann’s versuchen«, meinte Hakim skeptisch. Er hatte das Monate im Voraus arrangiert.
    »Es wird dir schon gelingen, mein Freund. Du hast noch alles geschafft. Deshalb habe ich dir auch erlaubt, trotz deines mangelnden Glaubens an dieser großen Schlacht teilzunehmen.«
    »Und wenn er das System nicht zusammenbrechen lassen kann?«
    »Wir werden es mit oder ohne ihn machen. Ist meine Botschaft bereit?«
    Er sprach von der Botschaft, die sie vorher aufgenommen hatten und die sie über das World Wide Web verbreiten würden. In dieser Botschaft würde Karim als der Löwe der Al-Kaida dargestellt werden. Zawahiri würde wahrscheinlich einen Herzinfarkt bekommen, wenn er es sah. »Deine Botschaft ist so weit. Er sollte keine Probleme haben, sie zu verbreiten.«
    »Gut.«
    »Wenn er es nicht schafft, das System zusammenbrechen zu lassen …« - Hakim beugte sich vor, damit ihn die anderen nicht hören konnten -, »… dann müssen wir beide die Stadt noch heute Nachmittag verlassen.«
    »Ruf erst deinen Freund an«, antwortete Karim beiläufig. »Allah ist auf unserer Seite. Ich bin zuversichtlich, dass du mir auch diesmal helfen kannst. Ich bin nicht so weit gekommen, um dann nur die Hälfte der Mission durchzuführen. Wir werden Erfolg haben, oder wir werden sterben. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Dann hast du es dir also anders überlegt?«, fragte Hakim leise.
    »Ich habe mich in mein Schicksal ergeben. Wenn Allah will, dass ich überlebe, dann werde ich überleben.«

    Was ist mit mir?, wollte Hakim fragen, doch er sah, dass sein Freund nun endgültig zu einem religiösen Fanatiker geworden war. Hakim hatte diesen Blick an zu

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