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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Schritte.
    Er musste sich bereithalten, um eventuell heute vor dem Ausschuss auf dem Capitol Hill auszusagen. Irene Kennedy hatte klargemacht, dass sie ihn nicht in einer offenen Anhörung aussagen lassen würde. Wenn der Justizausschuss keine Kameras zuließ, konnten sie ihn zwingen, nicht aber, wenn die Sitzung öffentlich war. Er hatte keine Ahnung, was aus dem ganzen Schlamassel werden sollte, aber Rapp wirkte äußerst zuversichtlich, dass alles gutgehen würde. Auf dem Weg zurück nach Hause stellte er in Gedanken eine Liste der Dinge zusammen, die er erledigen musste. Einige waren ganz alltäglich, wie etwa der Anruf, den er in der Personalabteilung machen wusste, weil es mit der Überweisung des Gehalts an einen seiner Männer nie klappte. Andere Dinge waren schon etwas heikler, wie zum Beispiel, dass er Rapp und Ridley erklären musste, warum er Chris Johnson erlaubt
hatte, seinen Einsatz zu verlängern. Rapp hatte wahrscheinlich nichts dagegen, aber Ridley würde es sicher nicht so ohne weiteres hinnehmen.
    Als er nach Hause kam, saß Maggie in der Küche und fütterte Charlie mit dem Gourmet-Babybrei, wegen dem seine Kacka so übel roch. Er küsste zuerst den Kopf mit dem feinen blonden Flaum, dann den mit dem dichten schwarzen Haar.
    »Guten Morgen«, sagte er, als er zur Spüle ging, um sich ein Glas Wasser zu holen.
    »Morgen«, antwortete sie eher kühl.
    »Wie hast du geschlafen?«
    »Schlecht. Und du?«
    »Überraschend gut.« Nash griff nach einem Tuch über der Spüle, um sich den Schweiß vom Gesicht zu wischen.
    Als Maggie dem Kleinen wieder einen Löffel von dem Brei gab, sagte sie: »Du sollst dir nicht mit meinen Geschirrtüchern den Schweiß abwischen.«
    Nash betrachtete den Hinterkopf seiner Frau und fragte sich, wie sie das wissen konnte. Er legte das Tuch weg und ging um die Kücheninsel herum. Mit seinem zahnlosen Lächeln und einem Klecks von etwas Grünem im Mundwinkel blickte Charlie zu ihm auf. Nash sah ihn eindringlich an und formte mit den Lippen lautlos das Wort, das Charlie gestern mit solcher Begeisterung von sich gegeben hatte. Charlies kleine Füße begannen zu tanzen, und prompt platzte das Wort aus ihm heraus. Maggie stöhnte und ließ entnervt den Kopf auf den Tisch sinken.
    »Gut gemacht, Schatz«, sagte Nash, ehe er hinausging und die Treppe hinaufstieg, um zu duschen.
    Eine halbe Stunde später war er wieder unten, glatt rasiert und mit dem grauen Joseph-Abboud-Anzug bekleidet,
den ihm seine Frau zum Geburtstag geschenkt hatte. Nash setzte sich an den Computer im Arbeitszimmer und loggte sich in seinen persönlichen E-Mail-Account ein. Es waren neun E-Mails gekommen, seit er gestern Abend nachgesehen hatte. Rasch suchte er in der Spalte mit den Absendern nach Johnsons Namen. Er runzelte die Stirn, als er nichts von ihm vorfand. Nash ging zum Bücherregal hinüber und schnappte sich seinen Arbeits-Blackberry. Rasch scrollte er durch vierunddreißig Nachrichten, doch auch hier fand sich nichts.
    Nash spürte eine wachsende innere Anspannung, während er sich den Kopf darüber zerbrach, warum Johnson sich nicht an ihre neue Übereinkunft hielt. Ihm fiel kein einziger Grund ein, der in irgendeiner Weise positiv gewesen wäre, aber einige mögliche Gründe, die ihn sehr beunruhigten. Nash ging in die Knie und öffnete den Schrank mit dem Safe. Er legte den Daumen auf das Lesegerät, dann öffnete er den Safe und nahm ein Motorola-Telefon heraus. Er schaltete es ein und rief in Johnsons Wohnung an. Nach dem achten Klingeln schaltete sich der Anrufbeantworter ein, und er legte auf. Dann versuchte er es mit seiner Handynummer und landete auch hier bei der Voicemail.
    Er spürte den ersten Nadelstich von beginnenden Kopfschmerzen in der linken Schläfe. Nash hob die Hand an den Kopf und massierte die Stelle. »Nicht heute, bitte. Nicht heute.«
    »Ist alles in Ordnung?«
    Nash blickte auf und sah seine Frau in ihren Arbeitskleidern in der Tür stehen. »Ja, alles okay.«
    Sie sah ihn an, als wüsste sie genau, dass gar nichts okay war, dass er aber ohnehin nicht darüber reden würde. »Rosy hat vorhin angerufen. Sie hat Probleme mit ihrem
Wagen, darum nimmt sie den Bus. Kannst du bei Charlie bleiben, bis sie da ist? Ich würde es gerne tun, aber ich habe einen wirklich wichtigen Termin.«
    Ein ungutes Gefühl kam in ihm hoch. Das war einer dieser Momente in einer Ehe, wo sich etwas vergleichsweise Kleines zu etwas Riesengroßem auswachsen konnte. Niemand hatte gern Unrecht, und

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