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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Blackberry vibrierte. Er griff in die Brusttasche seines Anzugjacketts und zog ihn heraus. Es war eine E-Mail von Art Harris. Nash öffnete die Nachricht und las die kleinen Buchstaben: Ich glaube, ich habe deinen Mann gefunden. Nicht gut. Ruf mich sofort zurück!
    Mit einem Mal war es unerträglich heiß im Raum. Nash zog an seiner Krawatte und stand auf. »Es tut mir sehr leid«, sagte er zu den anderen. »Ich muss dringend weg.«
    Maggie blickte zu ihm auf und sah die Angst im Gesicht ihres Mannes. »Was ist los?«
    »Etwas in der Arbeit. Ich ruf dich an, sobald ich kann.« Nash drückte ihre Schulter und ging. Als er die Stufen
vor der Schule hinuntereilte, hatte er Harris in der Leitung. »Art, was gibt’s?«
    Am anderen Ende hörte er ein tiefes Seufzen. »Die Feuerwehr hat gestern Nacht kurz vor vier einen Anruf bekommen. Es ging um ein brennendes Auto auf einem abgelegenen Grundstück. Als sie das Feuer gelöscht hatten, fanden sie im Kofferraum eine Leiche. Nach dem Bericht des Coroners stimmt alles mit deiner Beschreibung überein, bis auf eine Sache.«
    »Was?«, fragte Nash mit einem kleinen Hoffnungsschimmer.
    »Ihm fehlten drei Zehen am rechten Fuß. Der Doc sagt, es sieht so aus, als wären sie einer nach dem anderen abgeschnitten worden, und nicht von einem Chirurgen. Er hat auch gemeint, dass das noch nicht lange her sein kann. Es dürfte passiert sein, kurz bevor er ermordet wurde, aber genau kann er es erst sagen, wenn er mit der Autopsie fertig ist.«
    »Scheiße«, stieß Nash hervor, nachdem seine letzte Hoffnung geschwunden war.
    »Was soll ich jetzt machen?«
    »Vergiss, dass wir dieses Gespräch hatten«, sagte Nash und legte auf. Er blickte zur Schule zurück und dann auf das Telefon hinunter. Er wusste, was er jetzt zu tun hatte, und er hoffte, dass Rory es verstehen würde. Nash sprang in seinen Wagen und wählte Rapps Nummer. Nach dem sechsten Klingeln schaltete sich die Voicemail ein. Nash zögerte einen Augenblick, dann beschloss er, in Kennedys Büro anzurufen. Als sich ihre Assistentin meldete, sagte er: »Hier ist Mike Nash. Ich muss sofort Rapp sprechen. Es ist ein Notfall.«

61
    CAPITOL HILL
    Nach ihrer bitteren Niederlage kehrte Lonsdale vom Ausschusssaal in ihr Büro zurück. Nur die, die sie wirklich gut kannten, hätten ihr angesehen, dass sie völlig am Boden war. Sie war schließlich eine Vollblutpolitikerin - eine Frau, die auch noch ein strahlendes Gesicht machen konnte, nachdem sie einen dreimonatigen harten Wahlkampf hinter sich hatte. Was waren da schon die zwei Minuten, die man vom Sitzungssaal des Justizausschusses bis zu ihrem Büro brauchte? Trotzdem hätte sie in dieser kurzen Zeit dreimal fast die Beherrschung verloren - zweimal gegenüber ihren unfähigen Mitarbeitern, die anscheinend keine Ahnung hatten, wie sie sich gerade fühlte, und dann noch gegenüber einem Senator, der von ihr wissen wollte, was bei der Ausschusssitzung passiert war.
    Als sie endlich bei ihrer Bürosuite angekommen war, schlich sie durch den Privateingang hinein und ging an einem halben Dutzend ihrer Mitarbeiter vorbei, die sie gut genug kannten, um den Mund zu halten. Mit einem gezwungenen Lächeln im Gesicht spazierte sie durch den Empfangsbereich und trat in ihr Büro ein. Einen Sekundenbruchteil später knallte sie die schwere Holztür hinter sich zu.
    Alle Augen richteten sich auf Wassen. Beklommen blickte er auf die Tür, durch die seine Chefin gerade geschritten war, und wusste, dass sie auf ihn wartete und auf sonst niemanden. Wenn irgendein anderer durch diese Tür gegangen wäre, hätte er damit rechnen müssen, dass ihm der Kopf abgerissen wurde. Ralph Wassen machte den anderen ein Zeichen, dass sie wieder an die
Arbeit gehen sollten, dann öffnete er sehr vorsichtig die Tür, schlüpfte hinein und schloss sie hinter sich. Lonsdale saß auf der langen Couch - die Schuhe ausgezogen, die Füße hochgezogen und eine Zigarette in der Hand. Wassen bemerkte, dass sie nicht einmal die Lüftung eingeschaltet hatte, was er als ein weiteres schlechtes Zeichen nahm.
    Er durchquerte das Zimmer, schaltete die Lüftung ein und ging dann zu seiner Chefin in den Sitzbereich. Er setzte sich auf einen der hypermodernen Lehnstühle mit Chromrahmen. »Was zum Teufel ist denn passiert?«, fragte er schließlich.
    Lonsdale sah ihn gar nicht an. Den Kopf zurückgeneigt, blickte sie durch eine Rauchwolke zur Decke hinauf. »Wahrscheinlich der schlimmste Tag meines Lebens.«
    Wassen dachte an ihren

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