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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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nächste Teil des Plans ist etwas ganz anderes. Wir treffen den Feind wirklich mitten ins Herz. Damit machen wir die Jäger wirklich zu Gejagten. Seid ihr alle bereit?«
    »Ja, Amir!«, riefen sie begeistert.
    »Gut. Es ist mir eine große Ehre, euch anführen zu dürfen. Ich werde dafür sorgen, dass die gesamte islamische Welt eure Namen kennt und jedes Mal ein Dankgebet gesprochen
wird, wenn man euch erwähnt.« Karim blickte von einem Ende der Reihe zum anderen und gestattete sich nicht, an ihren Tod zu denken. Er stellte sich lieber vor, dass sie ins Paradies eintreten würden. »Gut«, sagte er und sah auf seine Uhr. »Es ist Zeit. Gehen wir.«
    Die sechs Männer eilten hinüber zum schwarzen Suburban und stiegen ein.
    Karim trat zu dem schwarzen Lincoln Town Car. »Bist du bereit?«, fragte er seinen Freund.
    »Ja«, antwortete Hakim.
    »Dann verschwinden wir von hier.« Er sah sich noch einmal um. »Wir haben unsere Spuren so gut verwischt, dass die Amerikaner vielleicht nie herausfinden werden, dass wir hier waren.«
    Hakim sah seinen Freund an und sagte mit leichtem Bedauern in der Stimme: »Nach dem heutigen Tag fürchte ich, dass uns die Amerikaner bis ans Ende der Welt jagen werden.«
    »Sollen sie’s doch versuchen. Hast du alles für unsere Abreise vorbereitet?«
    Hakim nickte. »Es ist alles bereit.«

70
    Rapp sah sie, als er die Hälfte der Wendeltreppe zurückgelegt hatte. Sie waren kaum zu übersehen. Es waren mindestens fünfzehn Männer, die meisten mit Aktentaschen in den Händen. Sie sahen aus wie ein Team von Prozessanwälten, die kamen, um Aussagen aufzunehmen. Rapp sah, dass Art Harris mit den beiden Männern an der Spitze sprach. So wie er hin und her gestikulierte,
dachte sich Rapp, dass er ihm ein wenig Zeit verschaffen wollte.
    Rapp stieß einen tiefen Seufzer aus krempelte seine Ärmel noch ein Stück weiter auf. Er hatte keine große Strategie, aber eines war klar: Wenn diese Leute wollten, dann konnten sie ihn einfach zur Seite schieben und seine vier Gefangenen mitnehmen. Er hatte nicht viele Möglichkeiten, und es gab kaum etwas, mit dem er diese Mistkerle mit den steinernen Mienen würde beeindrucken können. Seine einzige echte Hoffnung war, dass diese Jungs genauso wütend waren wie er, dass gerade drei Bomben mitten in Washington hochgegangen waren und Hunderte Menschen getötet oder verletzt hatten.
    Harris drehte sich um, als Rapp dazukam. »Wenn man vom Teufel spricht. Da ist er.« Er zeigte auf die beiden Männer an der Spitze der Gruppe. »Mitch … Abe Ciresi, stellvertretender Justizminister, National Security Division, und Malcolm Smith, Leiter der Kriminalabteilung im Justizministerium.«
    Rapp streckte die Hand aus. Ciresi war ein bisschen kleiner als Rapp und hatte rötliches Haar. Er sah aus, als hätte er in seiner Jugend einmal Football gespielt. Smith war etwa so groß wie Rapp und spindeldürr. Für Rapp sah er wie jemand aus, der jeden Tag um fünf Uhr früh aufstand und acht Kilometer joggte. »Tut mir leid, dass wir uns unter solchen Umständen kennenlernen.«
    Ciresi stimmte ihm zu, doch Smith hatte offenbar nur eines im Sinn. »Wo sind die Gefangen?«, fragte er und blickte Rapp über die Schulter.
    Rapp ging nicht auf die Frage ein und blickte seinerseits über Smiths Schulter. »Junge, da haben Sie aber eine Menge Leute mitgebracht. Ich hätte angenommen, dass ihr Jungs eure eigenen Schurken jagt.«

    Harris lachte etwas gequält und trat einen Schritt zurück.
    Smith musterte Rapp stirnrunzelnd von Kopf bis Fuß. »Gehen wir da rüber«, sagte er schließlich, »ich hab ein paar Worte mit Ihnen zu reden.«
    Ciresi folgte ihm, und die drei Männer traten ein paar Schritte beiseite. Smith knöpfte sein Jackett auf und stellte seine Aktentasche ab. »Man hat mich vor Ihnen gewarnt, Rapp.«
    »Wirklich … wer denn?« In Wahrheit war es ihm völlig egal, aber auf diese Weise hoffte Rapp, Nash etwas mehr Zeit mit Aabad verschaffen zu können.
    »Sagen wir mal, dass Sie in gewissen Kreisen einen ganz bestimmten Ruf haben. Aber ich will nicht, dass das Ganze zu einer Schlammschlacht zwischen dem Justizministerium und der CIA ausartet.«
    »Wir wissen, dass Sie die Schwerarbeit erledigen«, fügte Ciresi rasch hinzu, »und wir sind nicht hier, um Ihnen das Verdienst streitig zu machen, dass Sie die Leute geschnappt haben.«
    »Obwohl Sie sich das vielleicht irgendwann wünschen würden«, warf Smith ein.
    »Warum sollte ich mir das wünschen?«, fragte

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