Der Gegenschlag - Extreme Measures
Fantasienamen aufgetischt hast, die ihr vorher ausgemacht habt?«
»Ich sage die Wahrheit. Es waren nur wir vier.«
Ohne Vorwarnung schlug ihm Rapp mit der offenen Hand auf den Hinterkopf. Aabad jaulte auf wie ein verängstigter Hund.
»Ich hab’s dir gesagt«, warnte Rapp, »jedes Mal, wenn eine Lüge aus deinem Mund kommt, wirst du geschlagen. Gehen wir zurück zu gestern Abend. Du hast gesagt, beim Abendgebet hast du gesehen, wie mein Freund im Keller der Moschee herumgeschnüffelt hat. Rashid, der große Idiot, hat vorgeschlagen, meinen Freund zu foltern, und du hast zu ihm gesagt, er soll es machen.«
»Ja.«
»Ihr habt herausgefunden, dass er von der CIA war, daraufhin hat Rashid ihn getötet, in einen Gebetsteppich eingerollt, in einen Kofferraum gesteckt und auf ein verlassenes Grundstück gebracht. Dort hat er den Wagen mit dem Mann angezündet - aber du warst nicht dabei.«
»Ja!« Aabad nickte eifrig.
»Und danach habt ihr es in der kurzen Zeit, bis wir euch geschnappt haben, zu viert geschafft, drei verschiedene Autobomben in der Stadt zu legen, zurück in die Moschee zu fahren und die Sachen zu packen, um …« Rapp fiel jetzt erst ein, dass er eine naheliegende Frage noch gar nicht gestellte hatte. »Wo wolltet ihr überhaupt hin, Aabad?«
»Zum Flughafen.«
»Zu welchem?«
»Baltimore.«
»Tickets schon gekauft?«
»Ja.«
Nash schnippte mit den Fingern und zeigte mit dem Kopf auf die gegenüberliegende Ecke.
Die beiden gingen hinüber. »Das ist alles gelogen«, flüsterte Nash ihm zu. »Vor zwanzig Minuten hat das Finanzministerium angerufen. Sie haben sich das Bildmaterial von ihren Kameras in der 15 th Street angesehen.
Da ist alles drauf. Ein FedEx-Van hielt um 12:29 Uhr vor Bobby Van’s an. Der Fahrer sprang aus dem Wagen und lief mit einem Paket in der Hand Richtung Norden. Sechsundzwanzig Sekunden später explodierte der Van. Du hast alle vier Typen gesehen, als es passierte. Sie waren eine Meile entfernt bei der Moschee. Man kann ja wohl nicht an zwei Plätzen gleichzeitig sein. Ich wette, bei den zwei anderen Explosionen ist es genauso gelaufen. Und das bedeutet, es müssen mindestens noch drei Kerle beteiligt sein … wahrscheinlich aber mehr.«
Rapp blickte über die Schulter zu Aabad zurück, der sie ängstlich beobachtete. »Gut«, sagte Rapp. »Ich hab genug von dem Scheiß.« Er ging zu dem Gefangenen zurück. »Aabad«, sagte er, »weißt du, was ich denke … die Rennmaus in deinem unterentwickelten Gehirn - ich glaube nicht, dass sie in ihrem Laufrad schnell genug rennen kann, um mit deinen vielen Lügen mitzukommen.«
Aabads verwirrter Blick verriet, dass er keine Ahnung hatte, was Rapp meinte.
»Was er sagen will«, warf Nash ein, »ist, dass du bei weitem zu dumm bist, um eine solche Operation durchzuführen. Du bist ja nicht einmal schlau genug, um dich nicht in deinen eigenen Lügen zu verheddern.«
»Ich lüge nicht!«, protestierte Aabad.
»Nenn mir die Namen der anderen«, sagte Rapp drohend.
»Ich habe dir alle Namen genannt.«
»Gut«, sagte Rapp, ohne einen Moment zu zögern, »ich sage dir jetzt, was passieren wird. Ich werde dir die rechte Schulter auskugeln. Ich hab dir schon gesagt«, fügte Rapp hinzu, während er Aabads entsetzten Blick registrierte, »dass ich sie dir vorhin nicht ausgekugelt habe, sondern nur ein bisschen verdreht, was wiederum
beweist, dass du nicht nur dumm bist, sondern auch ein Waschlappen.«
»Ich habe nicht gelogen«, wimmerte er.
»Halt den Mund und hör mir zu.«
Bevor Rapp weitersprechen konnte, klopfte es an der Tür. Nash ging hin und öffnete sie einen Spalt. Harris blickte zu ihm herein. »Sie sind unten in der Lobby«, sagte er und verschwand wieder.
Nash eilte zu Rapp zurück und flüsterte ihm die Neuigkeit ins Ohr. Rapp wandte sich wieder Aabad zu. »Ich habe mir selbst schon die Schulter ausgekugelt, und ich kann dir sagen, ich habe selten etwas erlebt, was so schmerzhaft ist. Es kann durchaus sein, dass du dich übergibst oder ohnmächtig wirst oder beides - und in diesem Fall werde ich dir zusehen, wie du an deinem Erbrochenen erstickst. Also!«, rief Rapp und klatschte in die Hände. »Letzte Chance!«
»Ich habe alles gesagt«, beteuerte Aabad erneut.
»Falsche Antwort.« Rapp drückte Aabads Kopf mit dem Gesicht nach unten auf den Tisch, packte seine gefesselten Handgelenke und verdrehte sie nach oben zu seinem Kopf, bis man ein lautes Knacken hörte.
Aabad heulte auf vor Schmerz - so laut, dass
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