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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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das nicht schon schlimm genug, sah der Typ auch noch so aus, als würde er ihm gleich den Kopf abreißen, wenn er nicht augenblicklich den Raum verließ. Dem Sergeant gefiel die Sache gar nicht, und so entschied er sich für einen taktischen Rückzug auf den Gang hinaus.

13
    Das ist ein Moment, den man genießen muss, dachte Nash. So wie in den meisten Jobs gab es auch in seinem genug Frustration, Langeweile und jede Menge lästigen Kram, und in der jüngsten Vergangenheit mehr politische Korrektheit, als für eine Organisation gut war, die es mit der wahrscheinlich politisch unkorrektesten Gruppe von Menschen zu tun hatte, die es auf diesem Planeten gab. Doch hin und wieder gab es besondere Momente, wo sich alles auf wundersame Weise zusammenfügte und zu einem vollen Erfolg führte. Momente, in denen sich die ganze harte Arbeit und die persönlichen Opfer bezahlt machten. Momente, in denen man das Gefühl hatte, dass man die Sisyphusarbeit vielleicht doch bewältigen und den Stein den Berg hinaufrollen konnte.
    Nash hatte in seinem Leben schon einige Höhepunkte erlebt. Er war in seinem ersten Jahr an der Highschool Football-Champion geworden, in seinem letzten Jahr hatte er einen Titel im Ringen gewonnen, er hatte die Frau geheiratet, die er liebte, hatte seine vier Kinder zur Welt kommen sehen, er war Offizier im Marine Corps geworden und hatte seine Männer erfolgreich in die Schlacht geführt, und viele andere Dinge mehr. Doch bei allem, was er früher getan hatte, war nie so viel auf dem Spiel gestanden wie bei den Dingen, mit denen er es heute zu tun hatte. Das Ziel war recht einfach zu formulieren; es ging darum, Amerika und seine Verbündeten vor Leuten wie Haggani und al-Haq zu beschützen. Kompliziert wurde es bei der Frage, wie man das am besten erreichen konnte. Es gab Leute wie Rapp, die der Überzeugung waren, dass die beste Methode war, jeden
Einzelnen der Terroristen zu töten. Damit musste man so lange weitermachen, bis sie entweder alle tot waren oder ihren Kampf aufgaben.
    Nash hatte großes Verständnis für Rapp. Er wusste, dass es jemanden mit dieser Einstellung geben musste. Jemanden, der bereit war, es mit diesen Kerlen aufzunehmen und sie auf ihrem eigenen Feld zu schlagen. Leute wie Rapp sorgten dafür, dass auch die Terroristen mit der ständigen Bedrohung leben mussten, dass eines Tages eine Bombe in ihrem Haus einschlagen oder ihnen eine Kommandoeinheit auflauern könnte. Das alles war schon oft genug geschehen, und es hatte den Feind immer wieder zurückgeworfen. Der Kampf gegen den Terror beschränkte sich jedoch nicht auf Afghanistan, Pakistan und den Irak, auch die Geldgeber der Terroristen in Europa, im Nahen und Mittleren Osten und in Asien gerieten ins Visier der Anti-Terror-Spezialisten. Die meisten verstanden die Warnung, doch einige wenige, die nicht hören wollten, kamen bei tragischen Unfällen ums Leben. Das Gleiche galt für Waffenhändler, die Profiteure des Krieges. Sie wussten, auf welch riskantes Spiel sie sich einließen, wenn sie die Taliban und Al-Kaida mit Waffen versorgten, doch die Verlockung war einfach zu groß. Viele waren schon getötet worden, und vielen anderen würde das gleiche Schicksal widerfahren, bevor der Kampf zu Ende war.
    Nash würde es gegenüber seiner Frau oder seinen Freunden nie zugeben, doch es gab für ihn keinen größeren Kick, als einen lange gesuchten Terroristen zu schnappen. Er hatte bei der Festnahme einiger großer Kaliber mitgeholfen und einen von ihnen getötet. Damals hatten sie alles vorbereitet, um die Zielperson in der pakistanischen Grenzstadt Schaman festzunehmen. Er musste sich
eingestehen, dass es ein unglaubliches Hochgefühl gewesen war. Er und Rapp hatten über inoffizielle Kanäle gearbeitet und mehrere Mitarbeiter des pakistanischen Geheimdienstes bestochen, bis sie den Mann schließlich fanden. Sie operierten mit einem kleinen Team von sechs Mann, alle ausgebildete Scharfschützen. Als Rapp und zwei andere das Haus durch die Eingangstür stürmten, versuchte der Terrorist durch den Hinterausgang zu fliehen. Nash war hinter dem Haus postiert, als der Mann herausgestürmt kam, ein großes AK-47-Gewehr im Anschlag, um jeden wegzupusten, der ihn aufzuhalten versuchte. Nash stand etwas abseits in einem Hauseingang, und als der Mann an ihm vorbeilief, jagte er ihm eine 9-mm-Kugel in den Hinterkopf. Der Mann lief noch ein paar Schritte, ehe er zusammenbrach und mit dem Gesicht voraus zu Boden ging.
    Diesmal war es in

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