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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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sind, die solche Dinge berichten.«
    »Tut mir leid, ich weiß schon, dass ich noch nicht so lang im Senat bin wie Sie, aber ich bin ein bisschen skeptischer, wenn ich etwas in der Zeitung lese.«
    »Ich habe die Erfahrung gemacht«, erwiderte Lonsdale in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete, »dass die Post nicht irgendwelche Artikel abdruckt, deren Quellen sie nicht eingehend geprüft hat.«
    »Quellen können auch lügen. Wenn ich alles glauben würde, was in der Post steht, dann müsste ich glauben, dass Sie mit einem guten Dutzend der einflussreichsten Männer von Washington ausgehen.«
    Nun war es Nash, der O’Brien unter dem Tisch anstieß. Er beugte sich zu ihm hinüber und flüsterte: »Das geht gut heute.«
    Kendrick sah um nichts weniger gut aus als Lonsdale und war zehn Jahre jünger. Sie war außerdem glücklich verheiratet oder schien es zumindest zu sein. Der säuerliche Ausdruck auf Lonsdales Gesicht ließ vermuten, dass Kendricks Seitenhieb gesessen hatte. Bevor die Debatte jedoch weitergehen konnte, kam Lonsdales Stabschef Ralph Wassen herein und flüsterte seiner Chefin etwas ins Ohr. Nach einem kurzen Wortwechsel stand Lonsdale auf und folgte Wassen hinaus. Bevor Nash darüber nachdenken konnte, was das zu bedeuten haben mochte, schleuderte ihm bereits der junge Senator aus Kentucky eine Frage entgegen.

33
    Lonsdale und Wassen betraten das Büro im Dirksen Building durch den Privateingang, um etwaigen Leuten aus dem Weg zu gehen, die vielleicht unten in der Eingangshalle auf sie warteten. Als sie am Verwaltungsassistenten der Senatorin vorbeikamen, sagte ihm Wassen, dass er keine Anrufe durchstellen solle. Im Büro schlüpfte Lonsdale erst einmal aus ihren Schuhen und setzte sich an ihren Schreibtisch. Wassen zog sein Jackett aus, legte es auf die Armlehne des langen Sofas und lockerte die Krawatte. Als er an den Schreibtisch seiner Chefin trat, hob er die Hände, als wolle er etwas sagen, doch Lonsdale gebot ihm mit einem Blick zu schweigen. Sie öffnete die Schublade und nahm Zigaretten, Feuerzeug und einen Notizblock heraus. Sie zündete ihre Zigarette an und griff nach einem Kugelschreiber. In die Mitte des Blattes schrieb sie Mitch Rapps Namen in Großbuchstaben.
    »Langsam«, sagte sie. »Dieser Major … wie war sein Name?«
    »Captain … Captain Leland. Du hast ihn getroffen, als du vorige Woche in Afghanistan warst.«
    »Gibt’s irgendeinen Grund, warum ich mich an ihn erinnern sollte?«
    »Nein. So gut sieht er nicht aus.«
    »Aber du erinnerst dich an ihn?«
    »Ja.«
    »Warum?«, fragte Lonsdale argwöhnisch.
    »Es ist nicht, was du denkst.«
    »Das will ich hoffen. Wenn ich mich nämlich auf die Sache einlasse, und die CIA findet heraus, dass er schwul
ist und dass er sich mit der Sache an meinen schwulen Stabschef gewandt hat, dann könnten wir ein Problem haben.«
    »Babs, ich habe keine Ahnung, ob er schwul oder hetero ist. Ich erinnere mich an ihn, weil er mit mir gesprochen hat und besorgt war wegen der Verhörmethoden der CIA.«
    »Ich hoffe wirklich, er ist nicht schwul.«
    »Ich versteh nicht, warum das so wichtig sein soll.«
    »Ist es vielleicht auch nicht, aber ich will trotzdem, dass du’s herausfindest. Du weißt, ich mag keine Überraschungen.« Lonsdale nahm einen tiefen Zug von ihrer Zigarette und blies den Rauch aus. »Und diese Mistkerle geben sich sicher nicht kampflos geschlagen.«
    »Nein … das werden sie bestimmt nicht.«
    »Sag mir jetzt bitte nicht, ich soll die Finger von der Sache lassen.«
    »Nein, ich meine nur, dass du vorsichtig sein musst.«
    »Ralph, du hast mir doch selbst gesagt, dass Rapp diesen Offizier angegriffen hat.«
    »Blaues Auge und eine schwere Verstauchung am Handgelenk. Eine Bänderverletzung. Der Arzt hat gemeint, es wäre besser gewesen, wenn er sich die Hand gebrochen hätte.«
    »Hat der Arzt Fotos gemacht?«
    »Das weiß ich nicht. Ich bin sicher, er hat es geröntgt.«
    »Ich meine Fotos von seinem Auge … von dem geschwollenen Handgelenk … solche Sachen.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Er hat gesagt, er wäre am besten per E-Mail zu erreichen?«
    »Ja.«

    »Schick ihm eine Mail und sag ihm, er soll uns Fotos schicken.«
    Wassen trat einen Schritt zurück und machte sich auf einen Wutausbruch seiner Chefin gefasst. »Ich weiß nicht, ob er das tun will.«
    »Warum?«, fragte sie knapp.
    »Er will nicht, dass es so aussieht, als wäre er damit zu uns gekommen. Er will, dass wir der Sache von hier aus nachgehen, so als

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