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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Präsident.«
    »Was ist mit ihm?«
    »Ich hab gehört, dass Kennedy einen guten Draht zu ihm haben soll. Es heißt, dass er sogar Rapp mag.«
    »Mach dir über die politischen Aspekte keine Sorgen. Das ist mein Gebiet. Sieh du einfach nur zu, dass du diese Kerle überführen kannst. Zeig dem amerikanischen Volk, dass wir uns in diesem Land an die Gesetze halten.« Lonsdale zeigte mit einem perfekt manikürten Fingernagel auf ihn und fügte hinzu: »Wenn du das schaffst, Wade, dann steht dir in dieser Stadt alles offen.«

32
    CAPITOL HILL
    Nash legte beide Arme auf den Tisch und blickte zu den neun Männern und Frauen auf, die über ihn zu Gericht saßen. Das bis jetzt einzig Gute an der Sitzung war, dass sechs Mitglieder des Ausschusses gar nicht erschienen waren - insgesamt zehn, wenn man die Ex-officio-Mitglieder mitrechnete, jene Veteranen, denen man einen Sonderstatus zuerkannte, damit sie in den wichtigeren Ausschüssen mitreden konnten. Nash war überzeugt, wenn die Sitzung drüben in Zimmer 216 stattgefunden hätte und die Medien dabei gewesen wären, dann wären sie ausnahmslos erschienen, um ihren Wählern zu zeigen, wie hart sie arbeiteten.
    Aber so war es nicht, sie befanden sich im sogenannten Chamber, einem der sichersten, wenn nicht dem sichersten Zimmer auf dem Capitol Hill. Draußen an der Tür verriet kein Schild mit goldenen Lettern, dass dies der Raum war, in dem der Geheimdienstausschuss tagte. Da waren nur zwei Buchstaben und drei Ziffern - SH 219. SH stand für Senate Hart und 219 war einfach die Zimmernummer. Der gesamte Bereich war in Stahl eingefasst, so dass keine elektromagnetischen Wellen durchdringen konnten. Die Einzigen, die Zugang hatten, waren einige wenige Mitarbeiter des Ausschusses, die streng überprüft wurden, die Angehörigen des Ausschusses sowie einige Auserwählte aus ihren Mitarbeiterstäben und natürlich diejenigen, die vorgeladen wurden, um ihre Aussage zu machen. Der Raum war mehr eine Suite mit kleineren Zimmern für Einzelbefragungen und einem größeren Raum, wo der gesamte Ausschuss seine Anhörungen abhielt.

    Handys, Kameras und Digitalrecorder wurden an der Tür eingesammelt. Was in Zimmer SH 219 gesprochen wurde, sollte auch in Zimmer SH 219 bleiben, wenngleich diese Regel immer öfter verletzt wurde. Nash sah die Ursache nicht bei den Ausschussmitarbeitern, sondern bei den Senatoren selbst. Die meisten hielten sich wohl an die Verschwiegenheitspflicht, doch es gab sicher einige, die regelmäßig geheime Informationen weitergaben. Zum Teil war auch gar keine böse Absicht dahinter; sie waren eben Politiker, die den ganzen Tag über mit dieser oder jener Gruppe sprechen mussten, und das sieben Tage die Woche. Wenn man so viel redete, vergaß man leicht, was man sagen durfte und was nicht. Wirklich gefährlich waren jene Senatoren, die besonders einflussreiche Positionen in ihrer Partei innehatten. Solche Leute schreckten oft vor nichts zurück, um die Interessen ihrer Partei durchzusetzen; sie waren überzeugt, dass die andere Seite sie vernichten wollte und dass es deshalb in Ordnung war, geheime Informationen preiszugeben, wenn ihre Gegner dadurch schlecht aussahen.
    In früheren Zeiten wären diese Strippenzieher wahrscheinlich gehängt worden, aber in der heutigen Demokratie schützten sich diese Leute gegenseitig. Sie sahen in ihren Gegnern die gleiche Schwäche wie bei sich selbst, und wenn es einmal ernst wurde und es in ihrem exklusiven kleinen Club einen Skandal gab, hielten sie sich zurück und verschonten den betroffenen Kollegen. Aber wehe, irgendein anderer verletzte die Regeln.
    Nash war dankbar, dass O’Brien auch gekommen war. Keiner sprach es offen aus, aber Nash wusste, dass seine Kollegen besorgt waren, dass er vor dem Ausschuss vielleicht die Beherrschung verlieren könnte. Ihre Sorge war nicht ganz unbegründet, denn nach nur zwanzig Minuten
hatte er die Nase schon wieder gestrichen voll. Von den neun anwesenden Senatoren konnte man nur von zwei sagen, dass sie Freunde der CIA waren. Sechs waren ausgesprochene Gegner der Agency, und von den sechs Neutralen war nur einer erschienen. Das war doch ein wenig überraschend. Sie wollten sich offenbar all die Vorwürfe und Drohungen nicht anhören. Die Moderaten würden später kommen und die Protokolle lesen oder sich von einem der Ausschussmitarbeiter Bericht erstatten lassen.
    Heute würde jedenfalls kaum etwas Nennenswertes passieren, wenn nicht einer der Senatoren wirklich brisante

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