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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Gefangenen ist Abu Haggani. Wir haben Fotos von seinem übel zugerichteten Gesicht.«
    »Ist nie passiert.«
    »Ich habe ein Sicherheitsband, auf dem alles zu sehen ist.« Kline sah Rapp an, ohne mit der Wimper zu zucken. »Sie sollten diesen Deal mit mir eingehen, sonst erleben Sie ein Medienspektakel, gegen das Abu Ghraib der reinste Kindergarten ist.«
    Hätte Rapp nicht schon mit Marcus Dumond gesprochen, der ihm versicherte, dass alle Aufzeichnungen vernichtet waren, so wäre er jetzt ein klein wenig beunruhigt
gewesen, doch auch wenn Kline die Bänder tatsächlich gehabt hätte, hätte er sich davon nicht einschüchtern lassen. Rapp blickte auf Klines Unterlagen hinunter. »Zeigen Sie sie mir«, forderte er ihn auf.
    »Was?«
    »Die Bänder.«
    »Das FBI analysiert sie gerade, um Beweise sicherzustellen«, antwortete Kline in ruhigem Ton.
    »Aber sicher«, erwiderte Rapp lächelnd und sah Kline an, als wüssten sie beide, dass alles nur Theater war. »Sie haben einen Scheißdreck in der Hand, Kline.«
    »Da täuschen Sie sich, und Sie werden untergehen … und dieses ganze Rattenloch mit in den Abgrund ziehen.«
    »Sie sind ein Schwätzer, Kline«, entgegnete Rapp unbeeindruckt. »Typen wie Sie habe ich immer wieder kommen und gehen sehen. Sie mit Ihrem selbstgerechten Eifer. Sie reden davon, dass Sie mit aller Härte gegen das Verbrechen vorgehen und die Freiheit verteidigen, aber wir beide wissen ja, warum Sie das alles wirklich machen.«
    Kline machte ein amüsiertes Gesicht. »Da bin ich aber neugierig. Ein Schläger von der CIA will mir eine Perle der Weisheit verraten.«
    »Es ist Ihr Ego. Es ist nicht Ihr Pflichtbewusstsein. Sie wollen sich einen Namen machen. Sie wollen die Erfolgsleiter nach oben klettern. Vielleicht eines Tages für ein hohes Amt kandidieren oder zumindest Ihre eigene Anwaltskanzlei eröffnen. Sie sind nichts als ein großer Waschlappen im Anzug. Sie würden nicht einen Tag dort draußen durchhalten bei dem, was wir tun.«
    »Ich würde nie so tief sinken, Ihre Arbeit zu machen.«
    »Sie meinen, Terroristen zu töten und Menschenleben zu retten. Natürlich würden Sie das nicht tun, weil Sie ein selbstsüchtiger kleiner Wicht sind.«

    »Wissen Sie, was ich denke?«, erwiderte Kline aufgebracht. »Ich denke, Sie sind ganz einfach krank. Ich glaube, Sie fahren drauf ab, wehrlose Männer zu schlagen.« Kline ging um ihn herum und beugte sich zu ihm hinunter. »Ich glaube, das gibt Ihnen einen richtigen Kick«, flüsterte er ihm ins Ohr. Er legte eine Hand auf Rapps Nacken und begann zu drücken.
    »Ich sage das nur ein Mal«, betonte Rapp entschieden. »Nehmen Sie Ihre Hand da weg, und zwar sofort.«
    »Was?« Kline lachte laut. »Austeilen können Sie, aber einstecken nicht.«
    »Sie haben keine Ahnung, mit wem Sie es zu tun haben«, sagte Rapp leise.
    »Ich habe es mit einem Typen zu tun, dem es Spaß macht, Männer in Handschellen zu schlagen.« Kline schlug Rapp leicht mit der Hand auf den Hinterkopf.
    »Ist das alles, was Sie draufhaben?«, fragte Rapp mit wachsender Wut.
    Kline schlug fester zu und packte Rapp an den dichten schwarzen Haaren. »Warum soll ich mich an die Regeln halten, wenn Sie’s auch nicht tun? Was, du knallharter Bursche?«
    »Weil ich aus den Handschellen geschlüpft bin, du Idiot.«
    Klines Augen erstarrten einen Moment lang und schwenkten dann von Rapps Gesicht hinunter auf seinen Schoß, wo er die Handschellen liegen sah.
    Bevor Kline sich bewegen konnte, schoss Rapps rechte Hand vor und packte ihn an der Krawatte. Rapp sprang aus dem Sessel, drückte den Mann vom Justizministerium in die Ecke und rammte ihm das Knie zwischen die Beine. Dann fasste er Klines Krawatte mit beiden Händen und begann den Knoten zusammenzuziehen.

    Während Klines Gesicht blau anlief, fragte Rapp: »Na, bist du auch so ein knallharter Bursche?«

39
    FLORIDA KEYS
    Hakim schaltete das Oberflächenradar ein, registrierte die Position mehrerer Boote in amerikanischen Gewässern und schaltete das Radar wieder ab. Alles sah ganz normal aus, zumindest im Vergleich zu den drei Testfahrten, die er mit dem Boot gemacht hatte. Schon vor Monaten hatte er beschlossen, dass sie den Vorstoß zur amerikanischen Küste an einem Montag unternehmen würden. Für die Küstenwache hier in der Gegend war das Wochenende stets eine Qual. Tausende Boote waren unterwegs, und obwohl sich die überwiegende Mehrheit an die Regeln hielt, gab es doch mehr als genug Leute, die zu viel tranken, sich wie

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