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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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können.
    »Ihnen drohen zehn Jahre … vielleicht auch mehr.«
    Rapp begann zu lachen.
    »Sie finden das lustig?«

    »Ich finde es lustig, wie Sie sich hier aufspielen.«
    Der Mann nahm einen Schluck von seinem Kaffee. »Ich glaube nicht«, erwiderte er mürrisch, »dass Sie noch lachen, wenn Sie im Gefängnis sitzen und von ein paar schweren Jungs in den Arsch gefickt werden.«
    Rapp kniff die Augen zusammen, und die Falten auf seiner Stirn vertieften sich. Er spürte irgendetwas an dem Mann, der ihm hier gegenübersaß, etwas, das ihn argwöhnisch machte. »Wer sind Sie?«
    Der Mann rückte seine Krawatte zurecht. »Ich bin Wade Kline … Chefbeamter für Freiheits- und Bürgerrechte im Justizministerium, und Ihr schlimmster Alptraum, Mr. Rapp.«
    »Wirklich?«, fragte Rapp wenig beeindruckt.
    »Ja. Ich bin unbestechlich, und ich mag Leute nicht, die glauben, sie brauchen sich an keine Regeln zu halten.«
    Rapp nickte. »Apropos Regeln«, sagte er und blickte zu der Kamera in der Ecke hinauf. »Würden Sie mir verraten, warum ich meinen Anwalt nicht sprechen darf?«
    Kline sah Rapp grinsend an. »Manchmal ist es schwer, mitten in der Nacht einen Anwalt zu finden. Ich bin sicher, er wird rechtzeitig zur Anklageerhebung da sein.«
    »Nun, es ist sehr freundlich von Ihnen, dass Sie herkommen und mit mir reden, ohne dass mein Anwalt dabei ist, aber ich denke, ich verzichte.«
    Kline brach ein Stück von dem Scone ab und steckte es in den Mund. »Was ist, wenn ich Ihnen sage, dass ich Ihnen das alles ersparen kann?«
    »Wie?«
    »Sie kooperieren mit meinen Ermittlungen. Sie reden über Ihre Vorgesetzten in Langley. Sie erzählen mir alles über Ihre illegalen Spionageoperationen im Ausland. Das ist Ihre einzige Chance.«

    »Sie machen Witze, stimmt’s?«
    »Mr. Rapp, sehe ich vielleicht aus wie jemand, der Witze macht?«
    Rapp dachte sich, dass der Mann in diesem Punkt Recht hatte; so wichtig, wie er sich selbst nahm, hatte er wahrscheinlich wenig Sinn für Humor. »Wissen Sie, was ich denke, Kline? Ich denke, dass sich da draußen gerade ein richtiges Gewitter zusammenbraut. Ich denke, eine Menge Leute im Pentagon und im Weißen Haus werden mächtig sauer sein.«
    »Wirklich?«
    »Ja … Ich denke, Sie haben irgendwie von meinem kleinen Missverständnis zwischen Captain Leland und mir erfahren und beschlossen, die Sache auszunützen, ohne sich mit Ihren Vorgesetzten abzusprechen. Ich denke, der Justizminister hat einen Anschiss vom Präsidenten bekommen und den Anschiss daraufhin an Sie weitergegeben, aber weil Sie ein ehrgeiziger Typ sind und nicht gern verlieren, versuchen Sie es in Ihrer Verzweiflung mit diesem lahmen Trick … Sie versprechen mir, mich nachsichtig zu behandeln, wenn ich Ihnen dafür die ganzen unschönen Dinge erzähle, die ich in den vergangenen achtzehn Jahren in der CIA mitbekommen habe.«
    »Ich kann Ihnen versichern, Mr. Rapp, dass ich keine leeren Drohungen mache«, erwiderte Wade Kline mit ernster Miene. »Ich habe zu viele Stunden in Gerichtssälen verbracht, um irgendwas zu sagen, was ich nicht auch machen kann.«
    »Dann helfen Sie mir doch, Ihre Situation zu verstehen, weil Sie nämlich absolut nichts gegen mich in der Hand haben. Diese kleine Unstimmigkeit zwischen Captain Leland und mir … es gibt nicht nur eine Version, wie die Dinge abgelaufen sind, und selbst wenn Sie alles
glauben, was er sagt, was ein Fehler wäre, bleibt trotzdem nur ein geringfügiges Vergehen übrig. Sie und ich, wir wissen beide, dass ich nie ein Gefängnis von innen sehen werde, und darum werd ich mich auch nicht mit diesen schweren Jungs herumplagen müssen, von denen Sie gesprochen haben. Und was das andere betrifft, dass ich die Uniform eines Colonels angezogen habe …« - Rapp zuckte die Schultern -, »… solche Dinge machen wir nun mal im Clandestine Service. Also, wenn Sie nicht irgendwas in der Hand haben, das Sie mir verschweigen, dann verschwenden Sie hier nur meine Zeit.«
    »Nun«, begann Kline mit einem breiten Grinsen, »es gibt da schon noch eine Sache.«
    »Und das wäre?«
    »Die Tatsache, dass Sie einen gefesselten Gefangenen geschlagen und gefoltert haben.«
    Ein leises Lächeln breitete sich auf Rapps Lippen aus. Er hatte darauf gewartet, dass diese Karte ausgespielt wurde. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Aber sicher wissen Sie das. Captain Leland und General Garrison haben bereits ihre offiziellen Berichte verfasst.« Kline sah in seinen Unterlagen nach. »Der Name des

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