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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Idioten benahmen und jede Menge Ärger verursachten. Und so ließ es die Küstenwache nach einem arbeitsreichen Wochenende immer ein bisschen langsamer angehen.
    Jetzt kam der Teil, den sein Freund nie verstehen würde. Karim war viel zu unflexibel. In mancher Hinsicht machte ihn gerade das zu einem hervorragenden Führer, aber seine Sturheit gefährdete andererseits ihre Pläne. Hakim war überzeugt, dass ihre Gruppe es nicht allein schaffen konnte und dass sie, um erfolgreich zu sein, Hilfe aus Amerika benötigten - und so hatte er auf eigene Faust gehandelt.
    Hakim tat so, als wäre ihm etwas hinuntergefallen; er beugte sich vor und zog sein Handy aus der Beintasche. Rasch tippte er die Nummer ein und hob das Telefon ans
Ohr. Er zählte mit, wie oft es klingelte, und wurde immer nervöser. Beim sechsten Klingeln meldete sich jemand.
    »Hallo.«
    »Mike«, sagte Hakim, »ich bin’s, Joe. Wie geht’s?«
    »Gut.«
    »Wir treffen uns doch zum Frühstück, oder?«
    »Ja. Ich warte hier auf dich.«
    »Gut. Ich komme in zwanzig Minuten.«
    »Ich bin da.«
    Hakim steckte das Telefon wieder ein und stand auf. Er blickte zu Karim hinüber und gab ihm ein Daumenhoch-Signal. Karim nickte ernst wie immer. Einen Moment lang war Hakim beunruhigt. Es war sein Freund, der ihm Sorgen machte. Karim war zwar entschlossen, klug und begabt, doch es mangelte ihm an Anpassungsfähigkeit an die jeweilige Umgebung. Er war einfach zu steif, und Hakim fürchtete, dass er in einem relativ lockeren Land wie Amerika auffallen würde. Aber er hatte auch dafür einen Plan, der sie zumindest bis Washington bringen sollte.
    Hakim nahm den großen Kopfhörer vom Armaturenbrett und hielt ihn hoch. Er winkte damit, bis Karim auf ihn aufmerksam wurde, dann setzte er ihn auf. Wenn die Motoren liefen, war das die einzige Möglichkeit, wie sie sich verständigen konnten. Karim setzte seinen Kopfhörer ebenfalls auf, und nach einem kurzen Funkcheck ließen sie die leistungsstarken Außenbordmotoren an. Ihre Boote gehörten mit Sicherheit zu den schnellsten, doch mit den Hubschraubern der Küstenwache konnten sie es natürlich nicht aufnehmen.
    Ein Windstoß wehte über den Bug und kräuselte das ruhige Wasser. Hakim drehte den Kopf und blickte nach Osten. Die See sah immer noch ziemlich ruhig aus, doch
das würde wahrscheinlich nicht so bleiben. Er hoffte, dass ihnen das Wetter keine Schwierigkeiten machte. Wenn sie bei rauer See gezwungen waren, alles aus ihren Booten herauszuholen, hatten sie ein Problem. Als Seemann war Karim bei weitem nicht erfahren genug, um mit hohen Wellen fertigzuwerden.
    Hakim drückte den Sendeknopf an seinem Kopfhörer. »Charlie«, sagte er, »in zwanzig Minuten gibt’s Frühstück.« Hakim war den Plan am Vorabend mit den anderen durchgegangen. Hier war es wie in Afghanistan, wo man auch davon ausgehen musste, dass die Amerikaner überall lauschen konnten. »Und vergiss nicht - du brauchst nicht auf mich zu warten.« Er blickte über das Wasser zu seinem Freund, der mit einer Daumen-hoch-Geste antwortete.
    Hakim schob die drei Gashebel ein Fünftel nach vorn und ging genau auf Kurs. Diese Fahrt hatte er schon einmal genau so gemacht. Das Boot war mit gut 30 km/h unterwegs und hielt genau auf Marathon zu. Karim folgte ihm mit fünfzig Meter Abstand. Zwei Minuten später schaltete Hakim das Oberflächenradar ein und ließ es diesmal eingeschaltet. Kurz bevor sie die internationalen Gewässer verließen, rief Hakim nach Ahmed, der unter Deck war. Er gab dem jungen Marokkaner das Fernglas und wies ihn an, den Himmel nach Hubschraubern abzusuchen.
    Die Drogen befanden sich zur Gänze auf Hakims Boot, während die Männer, mit Ausnahme von Ahmed, auf Karims Boot waren. Hakim hatte seinem Freund letzte Nacht diesen Teil des Plans erläutert, und Karim war ganz und gar nicht begeistert gewesen. Erst nach ihrem Aufbruch von Kuba hatte er gemerkt, dass die ganze Fracht und die Männer leicht auf einem Boot Platz gehabt
hätten. Karim hatte in Afghanistan aus eigener Erfahrung gelernt, dass die Erfolgsaussichten umso besser waren, je einfacher ein Plan war. Für ihn machte es keinen Sinn, zwei Boote zu verwenden, wenn eines ausgereicht hätte. Hakim erläuterte ihm seine Gründe, doch Karim blieb wie immer stur.
    »Warum können wir nicht einfach alles auf ein Boot laden und das andere zurücklassen?«, hatte er gefragt.
    Hakim hätte ihn erwürgen können. Die Diskussion war auf dem Bug von Hakims Boot in einen wütenden Wortwechsel

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